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1600 - Willkommen im Hades

1600 - Willkommen im Hades

Titel: 1600 - Willkommen im Hades
Autoren: Jason Dark
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Kopf. Er hatte nicht nur Wasser getrunken, sondern sich auch das Gesicht nass gespritzt. Einige Tropfen hingen noch in den Haaren. Sie wurden jetzt zur Seite geschleudert.
    Er war wieder einigermaßen fit und fragte: »Was ist nun mit den Bildern, Johnny?«
    »Komm mit in dein Arbeitszimmer.«
    Bill sagte nichts. Er ließ Johnny vorgehen. Sheila machte den Schluss der kleinen Prozession. Auf ihrem Gesicht hatte sich ein besorgter Zug ausgebreitet. Sie ahnte, dass da etwas auf sie zukommen konnte, das ihr gar nicht gefiel. Sie hatten in all den Jahren genug Ärger gehabt als Zielobjekte für schwarzmagische Wesen. Ihre Hoffnung, dass sich das irgendwann geben würde, hatte sich nicht erfüllt.
    Johnny Conolly hatte schon alles vorbereitet. Der Computer war hochgefahren, die entsprechende Helligkeit war ebenfalls vorhanden, und Bill musste sich nur noch auf den Stuhl vor seinen Laptop setzen, um den Bildschirm vor Augen zu haben.
    Er sah die neuen Fotos, die in Dreierreihen abgebildet waren. Seine Atemzüge gingen recht schwer, und er hörte auch die Stimme seines Sohnes.
    »Schau sie dir genau an, Dad.«
    Bill wischte über seine Augen. Er fluchte leise. Er hatte sich darauf gefreut, sich ins Bett legen und schlafen zu können, jetzt saß er im Arbeitszimmer und musste sich mit dem beschäftigen, was der Monitor zeigte.
    Er wischte wieder über sein Gesicht und stöhnte leicht.
    Johnny grinste. Dabei lachte er leise. »Das ist wohl verdammt hart gewesen, wie?«
    Bill winkte ab. »Gib mir noch eine Minute.«
    »Oder soll ich einen Kaffee kochen?«, bot Sheila sich an.
    »Nein, nein, danke. Das wird auch so gehen, hoffe ich.« Bill lehnte sich auf dem Stuhl zurück. Er presste noch mal beide Hände gegen die Wangen und atmete tief ein.
    Sheila ließ ihren Mann nicht in Ruhe. »Ich habe nachgedacht, Bill. Diese Anna Eichler kam nicht aus Deutschland oder Österreich. War das nicht Italien?«
    »Ja, Südtirol. Für viele ist das nicht Italien. Ich kann mich noch daran erinnern, wie sie von ihrer Heimat geschwärmt hat. Sie hat uns noch eingeladen, dort einen Urlaub zu verbringen.« Bill winkte ab. »Na ja, wie das so ist. Da ging dann vieles im normalen Alltag unter. Sie ist oft unterwegs. Ich bin es ebenfalls, aber jetzt…«
    »… steckt sie in Schwierigkeiten«, bemerkte Johnny. »Wenn du die Bilder vergrößerst und sie dir aus der Nähe anschaust, dann kann einem schon komisch werden. Das sind - ich weiß auch nicht, aber ein Spaß ist das nicht.«
    Bill fühlte sich schon etwas besser. Zwar nicht fit, aber das Betrachten der Bilder würde er schon überstehen, ohne dass es für ihn Probleme gab.
    Der Reporter schaute genau hin. Es war praktisch immer das gleiche Motiv, nur aus verschiedenen Perspektiven fotografiert. Das Bild zeigte ein auf einer Steinplattform hockendes Monster, wie es schrecklicher nicht aussehen konnte. Eine Mischung aus mutierter Echse und Raubtier, wobei auf dem Rücken Schwingen wuchsen, die an gewaltige Fledermausflügel erinnerten. Sie waren halb erhoben, und so, wie die Gestalt da hockte, machte sie einen sprungbereiten Eindruck.
    Bill sah auch die roten Augen. Die Farbe wirkte, als wäre sie künstlich.
    Daran glaubte der Reporter nicht. Dieses furchtbare Wesen war schon echt. Er merkte seinen Herzschlag überdeutlich, wenn er sich vorstellte, dass dieses Untier lebte, durch die Luft flog und Menschen angriff.
    Er sah noch mehr, wenn er den Blick etwas senkte. Monster der gleichen Art waren auf der Vorderseite des Podestes zu sehen, wenn auch kleiner. Ihre Augen leuchteten ebenfalls in einem düsteren Rot.
    Zwischen ihnen war ein Totenschädel zu sehen, unter dem zwei gekreuzte Knochen lagen.
    Die Absenderin hatte dieser Mail auch so etwas wie eine Überschrift gegeben.
    »Willkommen im Hades«, flüsterte Bill den Slogan nach. Hatte Anna Eichler recht damit? Für sie schon, denn als Mensch musste man das Gefühl haben, in der Unterwelt zu sein, wenn man ein derartiges Monster zu Gesicht bekam.
    Er schaute sich den Hintergrund an. Vielleicht war zu erkennen, wo genau sich dieses Untier befand. Doch da musste Bill passen. Der Hintergrund war düster, da trat nichts hervor. Da verschwamm alles. Bill erkannte wirklich nichts. Er ging nur davon aus, dass das Monster nicht im Freien hockte.
    Sheila hatte sich ihrem Mann lautlos genähert. Bill spürte sie erst, als er ihr Parfüm wahrnahm, dessen Duft seine Nase streifte.
    »Das ist ein furchtbares Geschöpf, Bill.«
    »Ja. Und wir müssen
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