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1600 - Willkommen im Hades

1600 - Willkommen im Hades

Titel: 1600 - Willkommen im Hades
Autoren: Jason Dark
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davon ausgehen, dass es eine Gefahr darstellt. Anna hat es nicht grundlos aufgenommen. Sie weiß sicherlich mehr.«
    Sheila wies gegen den Bildschirm. »Hast du schon darüber nachgedacht, wo die Fotos aufgenommen sein könnten?«
    »Nicht im Freien.«
    »In einer Höhle«, meldete sich Johnny. »Ich glaube, das es in einer Höhle gewesen ist.«
    Bill drehte den Kopf nach links. »Ja, das kann schon sein. Eine Höhle.«
    »Macht dich das denn zufrieden, Dad?«
    Der Reporter lachte. »Nein, wie kann es das? Schau dir die Augen an. Ich denke, das Anna Eichlers Gedanken sich in die gleiche Richtung drehen wie meine. Das ist ein Gebilde, das tot aussieht, aber es stellt sich die Frage, ob es auch wirklich tot ist.«
    »Wegen den Augen?«
    »Genau, Johnny.«
    Die beiden hörten Sheila scharf atmen. Dann sagte sie: »Ich will gar nicht daran denken, was passieren könnte, wenn dieses Untier nicht tot oder aus Stein ist.«
    Bill sagte nichts. Er schaute sich die anderen acht Aufnahmen an. Anna hatte das starre Monster mit den roten Augen aus verschiedenen Perspektiven fotografiert, und eines war dabei festzuhalten: Es sah immer schrecklich aus. Es war einfach grauenhaft. Selbst die Fotos gaben etwas von dieser Grausamkeit und Kälte ab, die von dem Drachenmonster ausging.
    »Was ist das für eine Gestalt?«, fragte Sheila flüsternd. »Wie würdet ihr sie bezeichnen?«
    »Ein Drachenmonster, Ma.«
    »Das es nicht auf der Erde gegeben hat. Auch zu Dinosaurierzeiten nicht.«
    »Da hast du recht, Sheila«, meinte Bill.
    »Wo dann?«
    »Soll ich von der Hölle sprechen?«
    »Vom Hades, Dad. Das hat diese Anna auch geschrieben.«
    »Stimmt. Ich könnte es mir gut vorstellen.«
    Sheila setzte sich auf die Schreibtischkante. »Stellt sich nur die Frage, warum Anna Eichler gerade dir oder uns die Bilder geschickt hat. Das würde mich mal interessieren.«
    »Die Antwort ist leicht.«
    »Da bin ich mal gespannt.«
    Bill drehte sich zu seiner Frau um.
    »Erinnere dich an unser Treffen. Anna Eichler zeigte großes Interesse an unserer Arbeit. Wir haben ihr ja erzählt, dass wir Phänomenen nachgehen, die interessant sein könnten. Das hat sie sich gemerkt. Sie geht davon aus, dass wir ihr glauben. Dass wir die einzigen Personen sind, die ihr glauben.«
    »Das könnte sein.«
    Johnny klatschte in die Hände. »Stellt sich die Frage, was wir unternehmen sollen.«
    »Wir?« Sheila schaute ihren Sohn streng an. »Das ist eine Sache, die uns nichts angeht. Anna hat uns zwar die Nachricht zukommen lassen, die ich zweifelsohne als einen Hilfeschrei ansehe, aber das ist auch alles. Wir müssen die Nachricht weitergeben.«
    Johnny hatte mitgedacht. »Du denkst an John?«
    »An wen sonst?«
    Bill hatte sich aus dem Gespräch herausgehalten. Er saß mit verschränkten Armen auf seinem Stuhl und nickte schließlich.
    »Ja, ich denke schon, dass er Bescheid wissen muss. Dieses furchtbare Untier kommt mir persönlich vor, als säße es auf dem Sprung. Startklar passt auch. Dass es jeden Moment losspringen kann und jemanden angreift. Egal, um welch einen Gegner es sich dabei handelt.«
    »Da drängt sogar die Zeit, Dad.«
    Bill drehte sich auf seinem Stuhl. »Vielleicht sollten wir John schon in dieser Nacht anrufen.« Der Reporter nickte. »Mal sehen, aber jetzt brauche ich doch einen Kaffee…«
    ***
    Lisa Eichler stand da, als hätte sie der Frost auf der Stelle eingefroren.
    Sie wusste, dass sie nicht die Kraft besaß, um wegzukommen. Was sie zu sehen bekam, war unglaublich. Mit einer derartigen Szene hatte sie nicht rechnen können. Was sie da sah, durfte es nicht geben, das war einfach zu schrecklich.
    Von der weißen Schneefläche hob sich die Gestalt sogar recht deutlich ab.
    Es war ein kleines Monster, aber das Wort klein musste relativiert werden, auch Gestalten dieser Größe konnten tödlich sein.
    Vor dem Maul, das weit aufgerissen war, dampfte der Atem als Nebelwolke, und immer dann, wenn er ins Freie strömte, hörte die Frau ein leises Zischen. Sie sah auch diese lederartigen Schwingen vom Rücken her schräg in die Höhe wachsen, erkannte die Glut in den beiden Augen und spürte das Böse, das von dieser Kreatur ausging wie ein Strom.
    Der Schnee rieselte vom Himmel, und die wunderschöne Winterlandschaft hatte sich für Lisa in einen Albtraum verwandelt.
    Ich muss fliehen!, hämmerte sie sich ein. Ich muss versuchen, in den Smart zu steigen und die Flucht zu ergreifen. Alles andere ist nicht mehr wichtig.
    Sie kam nicht dazu. Ihr
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