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1600 - Willkommen im Hades

1600 - Willkommen im Hades

Titel: 1600 - Willkommen im Hades Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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längst zu Hause.
    Anna hatte zudem Aufnahmen von der Sprengung schießen wollen, und Lisa war gespannt darauf, wie die Gegend jetzt aussah. So richtig einverstanden war sie mit der Sprengung nicht gewesen, aber die neue Straße musste gebaut werden. So war es nun mal beschlossen.
    Es gab nur eine Straße, die beide Ortschaften miteinander verband. Acht Kilometer war sie lang, und der frische Schnee sorgte dafür, dass-ihre Ränder allmählich verschwanden.
    Zu beiden Seiten des Tals türmten sich die mächtigen Berge hoch. Es war eine gewaltige Kulisse.
    Wäre ein Fremder die Strecke gefahren, er hätte Probleme bekommen.
    Das war bei Lisa Eichler nicht der Fall. Sie kannte den Weg im Schlaf, auch wenn die Straße sich ihr als einzige weiße Fläche darbot. Im weißgelben Schein des Fernlichtes tanzten die Schneeflocken wie unruhige Geister, mit denen der schwache Wind spielte, bevor er sie zu Boden fallen ließ.
    Die Umgebung hatte sich in eine Postkarten-Idylle verwandelt. So stellte sich der Flachländer den Winter in den Bergen vor. Und wenn morgen die Sonne aufging und der helle Tag sich über die frische Schneefläche ausbreitete, stimmte einfach alles.
    Lisa wusste nicht, wie lange sie schon unterwegs war, als die Idylle gestört wurde.
    Es begann langsam.
    Plötzlich war ein Schatten da!
    Sie hatte nicht gesehen, woher er gekommen war. Er schien vom Himmel gefallen zu sein. Er huschte dicht über die Schneefläche hinweg und geriet in den äußeren Lichtstrahl der Scheinwerfer, sodass Lisa nicht erkennen konnte, um wen oder was es sich dabei handelte.
    Sie war nicht lange irritiert. Das konnte sie sich auch nicht leisten, denn sie musste sich auf die Straße konzentrieren.
    Der Schatten war wieder weg, und auch Lisas leichte Unruhe legte sich allmählich. Bald kam die große Kurve, danach ging es auf geradem Weg zu ihrem Dorf hin.
    Sie freute sich auf ihre Tochter. Endlich hatte Anna mal länger Zeit.
    Sonst kam sie immer nur auf einen Sprung vorbei und…
    Der heftige Stoß erwische das Heck des Wagens.
    Lisa Eichler wurde davon völlig überrascht. Sie flog nach vorn, stieß gegen das Lenkrad, verriss es, und der kleine Smart geriet in Schlingerbewegungen.
    Sie rutschte nicht in einen der mit Schnee gefüllten Gräben, weil sie den Smart rechtzeitig wieder in die Spur bekam, aber der Motor wurde abgewürgt.
    Sekundenlang blieb sie im Auto hocken. Plötzlich lag Schweiß auf ihrer Stirn, obwohl es im Auto nicht besonders warm war. Wer oder was hatte ihren Wagen am Heck getroffen? Und würde sie noch in der Lage sein, weiterzufahren?
    Plötzlich kam sie sich so allein vor. Dicke Flocken sanken aus den Schneewolken und machten das weiße Leichentuch auf dem Boden noch dichter. Sie überlegte, ob sie über ein Hindernis gefahren war, das sie erst am Heck erwischte, aber das fand sie nicht heraus, wenn sie im Smart sitzen blieb.
    Es fiel ihr nicht leicht, aber um etwas zu erfahren, musste sie aussteigen.
    Das tat sie auch. Wohl fühlte sie sich dabei nicht. Auch ihr Herzschlag hatte sich beschleunigt, und sie war froh, dass sie ihre Stiefel trug, denn sie sackte schon bis über die Knöchel ein.
    Am Dach des Wagens hielt sie sich fest, als sie sich aufrichtete. Die Flocken klatschten in ihr warmes Gesicht, wo sie auf der Stelle zu Wasser wurden.
    Viel war nicht zu sehen. Der Flockenwirbel saugte alles auf. Bis zum Heck des Smarts hatte Lisa nur ein paar Schritte zu gehen. Die Lampe hatte sie im Handschuhfach liegen gelassen, das Hecklicht würde ausreichen, um irgendwelche Schäden zu erkennen.
    Einige Sekunden später war sie da und bückte sich. Sie war nur auf das Heck konzentriert und sah unterhalb des Rückfensters die Delle zwischen den beiden roten Leuchten.
    Wieso war sie vorhanden? Wer oder was hatte sie verursacht?
    Eine Antwort auf diese Frage wusste sie nicht. Aber sie war nicht von allein gekommen.
    Es war auch nicht möglich, den Weg zurückzuschauen, weil ihr der dichte Schneefall die Sicht nahm. Aber es war für sie auch nicht wichtig.
    Trotz der Beschädigung konnte sie noch fahren. Alles andere interessierte sie im Augenblick nicht.
    Lisa wollte wieder einsteigen und hatte Sich schon leicht nach links gedreht, da stoppte sie mitten in der Umdrehung.
    Nahe am Straßenrand hockte jemand!
    Im ersten Moment dachte sie an einen Menschen, der sich dort niedergelassen hatte.
    Aber warum stand er nicht auf? Genau das tat er jetzt! Aber er bewegte sich so seltsam, so anders.
    Lisa schüttelte den Kopf,

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