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1600 - Willkommen im Hades

1600 - Willkommen im Hades

Titel: 1600 - Willkommen im Hades Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gewesen. Nach wie vor war der Druck vorhanden, und den würde sie auch nicht loswerden, das stand fest.
    Erneut warf sie einen Blick aus einem der beiden Fenster. Sie roch dabei das Holz, das gerade im Winter einen so typischen Geruch abgab. Hinzu kam der Duft des Tannengestecks, das ihr die Mutter ins Zimmer gestellt hatte.
    Anna hatte etwas gesehen!
    Im ersten Moment glaubte sie an eine Täuschung. Dann sah sie genauer hin und entdeckte die frischen Spuren im Schnee, die sie vor dem Duschen noch nicht gesehen hatte.
    Was war das?
    Anna schüttelte den Kopf. Sofort saß der Kloß wieder in ihrer Kehle. Es wäre normal gewesen, wenn sie jetzt nach draußen gegangen wäre, um nachzuschauen. Das verkniff sie sich, denn sie wollte sich zunächst von ihrem Zimmer aus mit den Spuren beschäftigen.
    Groß waren die Abdrücke nicht. Aber es waren auch keine normalen Abdrücke von menschlichen Füßen. Um das genauer zu sehen, brauchte sie ein Fernglas. Das hatte sie nicht, aber sie wusste sich zu helfen. Auf dem Tisch lag ihre Fotoausrüstung. Dazu gehörte auch ein gutes Teleobjektiv.
    Anna handelte auf der Stelle. Sekunden später hielt sie das Tele in der Hand. Sie stellte sich vor das Fenster, sah allerdings ein, dass es besser war, wenn sie die Scheibe öffnete. So störte nichts den freien Blick auf das Ziel.
    Sie sorgte in den folgenden Sekunden für die richtige Tiefenschärfe und holte sich die Spuren heran.
    Ja, da war jemand durch den frischen Schnee gegangen. Daran gab es nichts zu rütteln. Aber sie sah auch, dass es keine menschlichen Abdrücke waren. Solche Füße hatte ein Mensch nicht. Jeder Abdruck sah gespreizt aus, als wäre er von Zehen hinterlassen worden, die recht weit auseinanderstanden.
    Das Blut schoss ihr in den Kopf, als ihr ein bestimmter Gedanke kam.
    Sie sah sich wieder in der Höhle auf das Riesenmonster schauen. Sie hatte auch dessen Krallen gesehen und dachte daran, dass diese größer waren als die Abdrücke, die sie im Schnee sah.
    Es gab keinen Grund zur Beruhigung, denn es gab ja nicht nur das große Monster. Es hatte noch zwei kleine gegeben. Eines davon war vernichtet worden, das zweite allerdings nicht. Und wenn das frei herumlief, konnte es durchaus diese Spuren hinterlassen haben.
    Plötzlich zitterte das Tele in ihrer Hand. Sie wich leicht schwankend zurück und legte das Gerät wieder zur Seite. Danach musste sich Anna setzen. Ihr schoss durch den Kopf, dass es nicht nur weiterging, sondern dass die andere Seite bereits in der Nähe war und sie unter Kontrolle hielt. Zum Lachen war das nicht, eher zum Fürchten, und mit ihrer Ruhe war es jetzt völlig vorbei.
    Sie fuhr mit beiden Händen durch ihr Gesicht. Sie wusste nicht, wie sie reagieren sollte. Sollte sie ihren Eltern Bescheid sagen oder nicht?
    Noch schliefen die beiden, das jedenfalls nahm sie an, aber sie mit einer derartigen Nachricht zu wecken, das wollte Anna auf keinen Fall.
    Die Eltern völlig außen vorlassen, das konnte sie auch nicht. Sie mussten den Tatsachen schon ins Auge sehen. Hier waren Kräfte am Werk, die man nicht begreifen konnte.
    Bevor Anna ihr Zimmer verließ, warf sie einen letzten Blick auf die Spuren, die für sie aussahen wie eine Warnung vor der Zukunft. Schnell drehte sie sich um und verließ den Raum.
    Sie wollte sich einen Kaffee kochen, vielleicht auch etwas essen.
    Irgendetwas tun, sich ablenken, nur nicht immer an das Untier denken.
    Mit schnellen Schritten lief sie die Holztreppe hinab, um unten in die Küche zu gehen. Sie hatte nicht darauf geachtet, ob Licht brannte, aber die Lampe über dem Tisch war erleuchtet, und am Tisch saß ihr Vater, der ins Leere schaute.
    Er nickte seiner Tochter zu. »Du kannst auch nicht schlafen?«
    »Fast die ganze Nacht nicht.«
    »Komm zu mir. Setz dich hin, bitte. Es ist noch genug Kaffee in der Kanne.«
    »Und was ist mit Mutter?«
    Er winkte ab und lächelte. »Sie ist zum Glück eingeschlafen. Belassen wir es dabei.«
    »Ja.« Vom Regal nahm Anna eine Tasse, die sie mit Kaffee aus der Kanne füllte. Dann setzte sie sich ihrem Vater gegenüber, der sie aus schmalen Augen anschaute.
    »Du siehst nicht erholt aus, Anna.«
    »Das stimmt.«
    »Aber da ist noch etwas.«
    Anna stellte die Tasse auf den Tisch. »Was denn?«
    Der Sprengmeister hob die Schultern. »Ich kann es nicht genau sagen, denn ich sehe es nur in deinen Augen. Dort finde ich einen Ausdruck, der mir nicht gefallen kann. Du siehst aus, als hättest du vor etwas Angst, meine Liebe.«
    Anna

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