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1607 - Im Leerraum gestrandet

Titel: 1607 - Im Leerraum gestrandet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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spürte Bull, daß auf seiner Stirn kalter Schweiß stand. Und ein neues Hemd brauchte er auch.
    Wenige Minuten später betrat der Große Lychtenbach das Büro. „Hast du es hingekriegt?" fragte der Aktivatorträger. „Ja. Wenn man Übung hat, ist das kein Problem. Es sieht nicht so aus, als ob Philip jemals mit Zauberern zu tun gehabt hätte.
     
    5.
     
    Am 16. März erreichte eine Funkbotschaft die ODIN. Die Hyperraum-Parese legte nach wie vor alles lahm, was mit hyperphysikalischen Energien zu tun hatte. Es handelte sich also nicht um eine Hyperfunkbotschaft, sondern um einen simplen Kurzwellenfunkspruch.
    In der ODIN schrillten die Alarmsirenen.
    Norman Glass schickte alle Mannschaften auf Position.
    Doch die Vorsichtsmaßnahme erwies sich als überflüssig, denn der Spruch enthielt keine Drohung, sondern das Gegenteil davon. Es handelte sich um einen Notruf. Die Weltraumstation im System Alpha Centauri, die Rhodan der Besatzung als große Hoffnung hingestellt hatte, rief um Hilfe. Sie benötigten dringend Medikamente und technische Hilfeleistung.
    Rhodan, Norman Glass, Samna Pilkok und die anderen in der Zentrale saßen lange Zeit wie gelähmt in ihren Sesseln.
    Dann war es Rhodan, der sich einen Ruck gab: „Wir können ihnen nicht helfen, das wissen wir alle", begann er. „Aber das gilt nur für den Augenblick. Noch haben wir einen langen Flug vor uns.
    Sobald wir die Station erreichen, werden wir tun, was wir können. Norman, du sendest eine Antwort.
    Die ODIN ist auf dem Weg."
    Zuerst erhob sich der 1. Pilot halb, um die Anweisung zu befolgen. Doch er ließ sich wieder in den Sessel zurückfallen und sagte: „Das hat keinen Sinn, Perry. Wenn wir auf demselben Band senden, ist die Botschaft nur wenig schneller als wir."
    „Immerhin 30 Prozent. Und dann müssen wir noch stoppen, während Funkwellen ihr Tempo behalten. - Verstehst du? Besser, sie wissen etwas früher Bescheid als gar nicht. Der Unterschied kann zwischen Leben und Tod entscheiden! Sage ihnen, wir sind auf dem Weg! Sie sollen so lange durchhalten, wie sie können!"
    Eines setzte Rhodan nicht hinzu: Wenn die Besatzung der Station schon verzweifelt genug war, einen Notruf per Kurzwelle auszusenden, stand es wirklich schlimm. Oder die anderen hatten nicht begriffen, was wirklich geschehen war. Vielleicht dachten sie noch, die Wirkung der Parese sei auf das System Alpha Centauri beschränkt.
    Norman Glass und Samna Pilkok formulierten die Antwort gemeinsam.
    Und Rhodan überlegte, ob er die schlechte Nachricht womöglich geheimhalten sollte; doch er sah wenig Chancen dafür. Zumal es der Besatzung gegenüber fairer war, mit offenen Karten zu spielen.
    Den psychologischen Effekt malte er sich furchtbar aus. Das Ziel, das ihnen allen etwas Ruhe vermittelt hatte, war nun dahin. Auf der anderen Seite kamen sie nun als Rettungskommando ...
    Und das, so überlegte er, wäre auch nicht das Schlechteste. Selbstmitleid käme gar nicht erst auf, statt dessen würde die Sorge um eine fremde Besatzung den eigenen Trübsinn in Grenzen halten.
    Norman Glass und Samna Pilkok legten ihm zwei Textvarianten für Alpha Centauri vor. Rhodan wählte eine davon aus. Enthalten war die Nachricht, daß sich die ODIN im Anflug befand, plus die voraussichtliche Ankunftszeit. „Das ist in Ordnung so", entschied er. „Sendet das, und dann kommt zurück! Wir brauchen noch einen Text für unsere eigenen Leute."
     
    *
     
    Die Sache mit Alpha Centauri war der Ertruserin eigentlich ziemlich egal. Sie verfolgte die Vorgänge draußen sowieso nicht allzu intensiv. Meistens hatte sie viel zu sehr mit der Erhaltung ihres eigenen kleinen Reiches zu tun; es gab drei hungrige Mäuler zu stopfen, und Ertrusermägen besaßen nun einmal andere Dimensionen als die von Terranern. Das war ein Naturgesetz.
    Mit dem, was dann kam, kannte sie sich schon nicht mehr so gut aus wie mit der abenteuerlichen Nahrungssuche an Bord eines Schiffes der LFT. Jedenfalls hätte Divani Seljuk später schwören können, daß sie den seltsamen Zwerg an diesem 21. März direkt aus dem Nichts auftauchen sah.
    Und das kam so: Sie hatte sich wie immer um diese Zeit auf den Weg gemacht, um Objekte für ihre Vorratshaltung aufzutun; dazu klapperte sie gewöhnlich die technischen- und Lebensmittellager ab, um das eine oder andere unbewacht vorzufinden. Dabei war „bewacht" vielleicht das falsche Wort, denn Wachen gab es an Bord der ODIN nicht. Vielmehr legte sie Wert darauf, daß eben niemand ihre kleinen

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