Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1609 - Shaos Rachetour

1609 - Shaos Rachetour

Titel: 1609 - Shaos Rachetour Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
»Sprachen Sie nicht nur von zwei Personen?«
    »Sie haben kurze Zeit später Unterstützung bekommen.«
    »Und Sie werden den Fall weiterhin verfolgen?«
    »Ja, das ist unsere Aufgabe.«
    Ich hatte genug gesagt und zog mich wieder zurück in die Wohnung.
    Dabei schloss ich die Tür. Es war nicht eben höflich den Kollegen gegenüber, aber mir ging es um die Hintergründe, und dabei konnte uns nur Shao helfen.
    Sie und Suko hielten sich noch immer im Wohnzimmer auf. Mein Freund hatte sich einen Sessel zurecht geschoben und saß seiner Partnerin jetzt gegenüber.
    An seiner rechten Stirn war eine kleine Beule gewachsen, auf die er aber nicht weiter achtete. Als ich ihn anschaute, sah ich die leichte Verzweiflung in seinem Blick, denn Shao hatte sich noch nicht gerührt. Sie saß weiterhin lächelnd auf ihrem Platz.
    »Ich weiß nicht, was mit ihr los ist, John. Sie will einfach nicht normal werden.«
    »Das sehe ich.« Mit dem rechten Zeigefinger deutete ich auf den grünen Stein vor ihrer Brust.
    »Er ist mir neu«, sagte Suko. Dabei griff er nach einem Eisbeutel und drückte ihn gegen die Beule.
    »Dann müssen wir davon ausgehen, dass dieser Kenny Han ihn ihr gebracht hat. Und ihr Zustand muss mit dem Stein in einem direkten Zusammenhang stehen. Hast du schon daran gedacht, ihn ihr abzunehmen?«
    »Das habe ich mich nicht getraut.«
    »Kann ich verstehen.«
    »Danke, John. Weißt du denn, was passieren kann, wenn sie dieses Amulett nicht mehr bei sich trägt?«
    »Nein, aber wir müssen es versuchen.«
    Suko sah mich länger an als gewöhnlich. Etwas Undefinierbares lag in seinem Blick. Er nickte schließlich und sagte: »Bitte, John. Ich kann das nicht. Es wäre besser, wenn du das tust. Ist das okay für dich?«
    »Ja.«
    »Dann tu es!«
    Ich wusste, dass Suko es Überwindung gekostet hatte, mich zu bitten, etwas zu tun, was eigentlich seine Aufgabe gewesen wäre, denn auch er wusste, dass es keinen anderen Weg gab, um Shao wieder normal werden zu lassen. So zumindest sah ich die Dinge.
    Ich trat vor sie, sorgte aber dafür, dass ich Suko nicht den Blick auf sie nahm.
    Noch fasste ich das Lederband, an dem das Amulett hing, nicht an. Ich beugte mich nur vor, um den grünen Kristall aus der Nähe zu betrachten.
    Die Einschlüsse sahen tatsächlich aus wie Lichtblitze. Ich hatte sogar den Eindruck, als würden sie sich bewegen und immer wieder ein leichtes Strahlen abgeben.
    Noch ließ ich das Amulett vor Shaos Brust hängen. Das selige Lächeln lag nach wie vor auf ihrem Gesicht, und mit leiser Stimme sprach ich ihren Namen.
    Shao reagierte nicht, obwohl sie mich hätte hören müssen, weil ich nahe genug bei ihr war.
    »Kannst du mich nicht verstehen?«
    Doch sie hatte etwas gehört. Die Antwort gab sie auf ihre Art, denn sie seufzte.
    »Dann geht es dir gut?«
    Ihr Lächeln wurde breiter. Mir kam der Verdacht, dass sie alles genau verstanden hatte, aber nichts sagen wollte oder nicht konnte, weil sie sich - wie auch immer - zu weit von der Realität entfernt hatte. Da war eigentlich alles möglich.
    Suko hatte es nicht gewagt. Ich dachte anders darüber. Es musste einfach weitergehen, und ich traute mich, das schmale Lederband an beiden Seiten zu fassen.
    Es war ganz leicht. Ich hob das Band an und damit auch den grünen Stein, der sich an Shaos Körper in die Höhe bewegte. Shao hinderte mich nicht daran, sie ließ alles mit sich geschehen. Auch als ich ihr das Band über den Kopf streifte, reagierte sie nicht.
    Wenig später richtete ich mich wieder auf. Der Stein lag jetzt auf meiner linken Handfläche und ich spürte durchaus die Wärme, die von ihm abstrahlte.
    Sie war nicht heiß, aber sie war da, und ich wurde dabei an mein Kreuz erinnert.
    Mit dem Amulett in der Hand drehte ich mich um und überreichte es Suko.
    »Es ist alles okay.«
    »Aber nicht mit Shao«, sagte er.
    »Mal sehen.« Ich trat zurück, denn ich war ebenso gespannt wie Suko, Wie Shao sich wohl verhalten würde, jetzt, wo sie das Amulett nicht mehr trug.
    Noch hatte sich nichts geändert. Sekundenlang verhielt sie sich wie zuvor. Dann hörten wir das Aufatmen oder den Seufzer, der über ihre Lippen drang, und sie hob sogar den Kopf an.
    Da ich günstiger zu ihr stand, sah sie mich zuerst. Flackernd bewegte sie ihre Augen, danach die Lippen, durch dessen Spalt die leisen Worte drangen.
    »Du, John?«
    »Ja.«
    Sie schüttelte den Kopf. Dann lachte sie, und es klang wieder normal.
    »Ich habe dich gar nicht kommen hören. Wo ist denn

Weitere Kostenlose Bücher