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161 - Der Kristallschlüssel

161 - Der Kristallschlüssel

Titel: 161 - Der Kristallschlüssel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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wünschte.
    So endete es jedes Mal. Irgendwie musste er den Dreh finden, die richtigen Fragen zu stellen. Matt war sicher, dass der Uralte eine Menge mehr über den Strahl wusste, als er mit seinen kryptischen Worten preisgab.
    »Und wer ist eigentlich Jasper?«, murmelte er vor sich hin, während er unzufrieden die Grotte verließ. Von Sternsang war bereits keine Spur mehr zu sehen, was nicht weiter verwunderlich war. Auch außerhalb des Waldes verstanden es diese naturverbundenen Menschen, sich unsichtbar zu machen.
    Der Tag war gelaufen, es gab nichts mehr zu tun. Matt steuerte auf einen Wachmann zu und bat ihn, ihn nach Utopia zu seiner Wohnung zu bringen.
    ***
    Schon am nächsten Morgen wurde die Arbeit wieder aufgenommen. Nach einer Nachtsitzung war der Rat zu einer Entscheidung gekommen. Sämtliches Führungspersonal, mit Ausnahme der Angehörigen der Häuser, wurde umgehend ausgetauscht, und alle beteiligten Firmen, egal ob einem Haus zugehörig oder unabhängig, mussten eine gesonderte Vereinbarung unterzeichnen.
    Chandra war zufrieden mit dem Ergebnis und hob die Sperre auf. Im Laufe dieses und des nächsten Tages würde neues Personal eintreffen.
    »Hoffentlich segeln wir jetzt alle in derselben Richtung vor dem Wind«, äußerte sie sich Matt gegenüber. »Es ist unglaublich, nicht wahr? Unser Volk umfasst zusammen mit den Waldleuten gerade mal zweieinhalb Millionen, und wir Städter verstehen uns als Einheit. Dann planen wir ein Projekt, das als Gemeinschaftsarbeit dienen soll, nicht zur Reputation eines einzelnen Hauses, und schon zerfällt alles und jeder schachert sich selbst so viele Vorteile wie möglich zu.«
    »Das ist etwas, woran ich ausnahmsweise keine Schuld trage«, meinte Matt.
    Er traute seinen Ohren nicht, als sie kurz lachte.
    Anscheinend fügte sie sich allmählich in ihre Rolle als Führungskraft ein und wurde zufriedener; wobei dies ja auch ihr Karriereziel war. Aber zwischen der Vorstellung und der Umsetzung lagen Welten…
    »Ich habe mich mit Fedor Lux besprochen, was wir jetzt vor allem vorantreiben wollen«, fuhr die weißblonde junge Frau fort. »Er ist meiner Ansicht, dass wir endlich einen Zugang zu dem unterirdischen Maschinenpark der Alten erlangen müssen. Wahrscheinlich finden wir dort die Energieversorgung, die auch den Strahl speist, und können die ganze Anlage zum Leben erwecken.«
    Messungen hatten ergeben, dass der Strahl seit Jahrmilliarden aktiv sein musste, ein unvorstellbarer Zeitraum. Die Wissenschaftler gingen davon aus, dass die Energie aus den Tiefen des Mars kommen musste.
    Wenn man sie abzweigen und für die Marsstädte nutzen konnte, hätten die Bewohner für die Ewigkeit ausgesorgt, ohne dass weiterhin Ressourcen verbraucht werden mussten. Das würde vermutlich vor allem den Baumleuten gefallen.
    »Das sollte jetzt oberste Priorität haben«, stimmte Matt zu.
    ***
    Sie kamen überein, vom Hauptschacht aus mehrere verzweigte Vorstöße zu unternehmen, da die Gesteinsschichten teilweise unüberwindlich waren. Die Standorte der Aggregate konnten mittels Sonar und Tiefenscan festgestellt werden, sodass sie eine recht gute Vorstellung hatten, was sie dort unten vorfinden würden. Dunkle, sich weit verzweigende, röhrenartige Linien zeigten an, dass es begehbare Wege geben musste. Einige führten zu anderen Anlagen in der Grotte, die hinter den Felsen verborgen lagen. Dort hatten Spezialisten mit Sprengungen versucht, die Zugänge freizulegen, doch sie waren mit so stabilen Schotts abgesichert, dass eher der ganze Vulkan zusammenbrechen würde, als dass sie durchkamen.
    Drei Tage vergingen mit Grabungen, einstürzenden Schächten, Frustration und Rückschlägen. Die Spannung vor Ort stieg ins Unerträgliche.
    Um nicht im Weg herumzustehen, hielt Matthew sich meistens bei Sternsang in der Grotte auf. Man hatte den Uralten zwar gebeten, sich dieser Tage nicht gerade beim und im Strahl aufzuhalten, denn es war möglich, dass der gesamte Bereich einstürzte und verschüttet wurde.
    Aber der Uralte weigerte sich hartnäckig. Seine Visionen, behauptete er, würden ihn rechtzeitig warnen.
    »Außer, wenn Sie im Strahl sind«, hatte Matt den vorsichtigen Einwand gewagt.
    »Dann musst du eben auf meinen Körper aufpassen, mein Junge, und ihn notfalls nach draußen bringen«, erwiderte der Weltenwanderer auf seine gelassene, heitere Weise.
    »Aber Ihr Geist…«
    »Um den mach dir keine Gedanken, der ist gut aufgehoben. Und sollte die Verbindung nicht mehr hergestellt

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