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161 - Der Kristallschlüssel

161 - Der Kristallschlüssel

Titel: 161 - Der Kristallschlüssel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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empfangen…?«
    »Ehrlich, ich habe keine Ahnung.« Matt hob die Hände. »Mit eurem Hokuspokus habe ich nichts zu tun. Ich bin gänzlich unbegabt in diesen Dingen, und zwar nachweislich.«
    »Er ist die Prophezeiung«, ertönte Sternsangs Stimme aus dem Hintergrund. »Wir hätten es besser wissen müssen, mein Sohn.«
    »Was für ein Unsinn!«, widersprach Matt fast ärgerlich. »Ich habe nur darüber nachgedacht, ob ich aufgrund meiner Tachyonenverseuchung in der Lage wäre, die kritische Distanz zu unterschreiten, den Strahl vielleicht sogar gefahrlos betreten zu können. Da ist gar nichts Mystisches dran, glaubt es mir!«
    Windtänzers Blick ruhte lange auf ihm.
    »Dann wird es so sein«, sagte er schließlich.
    In diesem Augenblick kam Chandra eilig herein.
    »Raus hier, und zwar sofort!«, rief sie. »Wir sind jeden Moment durch!«
    ***
    Sie waren kaum draußen, als der Boden erzitterte, und ein dumpfes Dröhnen war zu hören.
    Plötzlich sausten Techniker und Arbeiter aus dem Schacht, gefolgt von einer Staubwolke. Erneut ein Zittern und Dröhnen, dann trat Stille ein.
    Die Leiterin der Aktion beobachtete unablässig ihren PAC. Dann blähten sich plötzlich ihre Nasenflügel, und sie nickte Chandra zu.
    Die anderen deuteten die Geste richtig und brachen in Jubel aus, umarmten sich oder klopften sich gegenseitig auf die Schultern.
    Matt spürte, wie sein Herz auf einmal schneller schlug. »Wann können wir hinein?«, fragte er ungeduldig.
    »Wenn die Entwarnung da ist«, lautete die Antwort.
    »Wir sind zwar durchgebrochen, aber einige Seitenschächte sind eingestürzt. Die erste Meldung hat zudem ergeben, dass auch innerhalb des Systems einige Gänge verschüttet sind, aber wohl schon längere Zeit. Wir testen jetzt mit automatischen Findern, ob der Zugang zu den Anlagen in der Seitenwand der Grotte möglich ist. Gleichzeitig bauen wir weitere Stützen ein und räumen den Weg vom Schutt frei.«
    »Mit anderen Worten, es dauert bis morgen früh«, stellte Matt enttäuscht fest.
    »So sieht es aus«, grinste die Frau. »Aber dann haben Sie den ganzen Tag vor sich. Heute ist es ohnehin nur noch kurze Zeit hell, außerdem ist ein Sandsturm angekündigt. Wir riegeln das Gelände mit Energiegittern ab, damit unsere schöne Arbeit nicht gleich wieder zunichte gemacht wird.«
    »Also schön, dann gehen wir.« Chandra warf einen kritischen Blick auf Windtänze rund Sternsang. »Wissen Sie, wo Sie unterkommen?« Das vertraute »Du« der Waldleute brachte sie immer noch nicht über sich.
    »Der Sturm ist kein Feind, Tochter der Herbstreife«, antwortete Sternsang. So nannte er sie schon seit einiger Zeit, nach einer im Herbst blühenden Pflanze, die weiße, flaumig­bauschige Blüten und Fruchtstände hervorbrachte. »Wir wissen, wie wir ihm begegnen.«
    Chandra winkte ab. »Sie müssen es wissen. Werden Sie morgen hier sein?«
    »Natürlich«, antwortete Windtänzer. »Wir sorgen dafür, dass die heilige Stätte der Ahnen nicht entweiht wird, und erbitten gleichzeitig den Segen für das, was wir tun.«
    Er passt auf, dass sich für sein Volk keine Nachteile ergeben , übersetzte Matt im Stillen für sich. Er grinste dem Baumsprecher zu und folgte dann Chandra, die mit verkniffener Miene zu einem nagelneuen Rover eilte, der das Zeichen des Lux­Konzern trug. Die Art, wie sie dabei die Hüften schwang, faszinierte ihn, und er merkte plötzlich, wie sein Mund trocken wurde.
    Aber nein. Was dachte er sich nur?
    Kopfschüttelnd heftete er den Blick auf das Gefährt.
    Richtig schnittig, fand er.
    ***
    Am nächsten Morgen waren sie bereits kurz nach Sonnenaufgang vor Ort. Es herrschte trübes Zwielicht um diese Zeit, und Bodennebel kroch um ihre Beine, versuchte sich mit klammen Fingern festzuhalten.
    Abseits des energetischen Sperrgitters türmten sich teilweise fünf Meter hohe Dünen, die der ewige Wind im Laufe der nächsten Tage wieder abtragen würde. In der Stadt war von dem Sturm kaum etwas zu bemerken gewesen; auch hier gab es Sperrfelder, außerdem rings um die Stadt wie Dominosteine verteilt Schutzwälle, die einem Sturm die stärkste Wucht nahmen.
    Matt hatte seit seiner Ankunft schon mindestens ein Dutzend Sandstürme hinter sicheren Fenstern erlebt; trotz des Terraformings gab es sie immer noch häufiger als Regen. Allerdings waren sie auf der besiedelten Nordhälfte bei weitem nicht mehr so heftig wie einst.
    Der Schacht war inzwischen frei gegeben. Matt konnte es kaum mehr erwarten, ins Innere zu kommen.
    Er

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