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1610 01 - Der letzte Alchimist

1610 01 - Der letzte Alchimist

Titel: 1610 01 - Der letzte Alchimist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Gentle
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…«
    Sie hatte Französisch gesprochen, ich Englisch, und deshalb war ich es, der für seine Worte Applaus von den schlecht gekleideten Schülern erntete. Ein im Streit ausgetragenes Gefecht erregt immer die Aufmerksamkeit anderer.
    Und sie helfen mir durch ihre Gegenwart, dachte ich. Die Zeit ist sicherlich reif dafür, dass ›Monsieur‹ Dariole in der Öffentlichkeit gedemütigt wird. Bedauerlicherweise kann ich sie in diesem Gefecht jedoch nicht töten; aber ich kann ihr Schmerzen bereiten und sie bestrafen.
    Kraft strömte durch mich hindurch. Ich salutierte kurz, bot dem jungen ›Mann‹ meine Schulter an und stieß sofort zu, um Dariole wieder in die Defensive zurückzudrängen. Jeder einzelne meiner Angriffe kam nahe genug, um nach dem Herzen zu zielen. Schweigen umgab uns. Außer unseren Schritten und dem gedämpften Aufeinanderschlagen der Übungsschwerter war nichts zu hören. Das Sonnenlicht fiel in Streifen auf die Bodenbretter am Fenster, und ich trieb sie so weit, bis weißes Licht ihr Gesicht erhellte. Ich machte einen Stoß, der ihre Waffe mit meiner verkeilte, und schickte mich an, diese mit aller Kraft aus ihrem Griff zu winden …
    Sie ließ die Klinge fallen, um das zu vermeiden.
    Ich stieß erneut zu, fest entschlossen, sie zu treffen, solange sie ungeschützt war – und sie fing das fallende Schwert mit der linken Hand auf, schob ihre Finger verkehrt herum in die Parierstange und parierte mich auf eine Art, die eigentlich hätte unmöglich sein sollen. Und das mit einem Schwert, das noch nicht einmal ihr eigenes ist!
    Sie stieß die Spitze der Übungsklinge an meinem Arm vorbei und in mein Kinn, wobei sie meinen Unterkiefer so hart gegen den Oberkiefer schlug, dass die Zähne krachten.
    Der Schmerz, den ich spürte, überraschte mich. Ich habe mir auf die Zunge gebissen, bemerkte ich. Ein Lichtstahl flog in mein Sichtfeld, und ich erkannte, dass es ihre Klinge war, die auf mein Gesicht zuraste.
    Instinktiv wich ich aus, aber ungeschickt; ich hörte einen Mann lachen.
    »Also gut!« Ich spie Blut auf den Boden, nahm mir einen stumpfen Dolch von einem der Waffenständer an der Wand, und schob dank besserem Timing ihre Waffe mit der kleineren Klinge weg. »So kämpfe ich, Rochefort …«
    Ich schlug mit dem Rapier zu, das an ihrer Verteidigung vorbeitauchte und dann mit der stumpfen Schneide voll auf ihrer Brust landete.
    Sie verzog das Gesicht vor Schmerz, schrie aus vollem Herzen auf und taumelte einen Schritt zurück. Ich allein weiß warum.
    Ich trat vor, hob meinen Dolch und nahm ihr das Schwert aus der unsicheren linken Hand. Dann warf ich die Waffe klirrend auf den Boden. Im selben Augenblick drehte ich mein Rapier und versetzte ihr mit dem Knauf einen kräftigen Schlag in den Bauch. Zufrieden sah ich, wie sie immer weiter zurücktaumelte, bis sie schließlich mit dem Rücken zur Wand stand und nach Luft schnappte.
    Jeder erfahrene Mann – oder auch jeder junge Mann – hätte an diesem Punkt seine Niederlage eingeräumt. Dariole stieß sich jedoch von der Wand ab, nahm wieder Kampfhaltung ein, bevor ich zustoßen konnte, und stellte sich mir, nur mit ihrem Dolch bewaffnet.
    »Dolch gegen Rapier und Dolch?« Ich lächelte und ließ ihr einen Augenblick Zeit, um wieder zu Atem zu kommen – das würde den nächsten Moment nur umso süßer machen. »Du hast eine hohe Meinung von deinem Können, Junge.«
    Ein Grinsen erschien auf ihrem Gesicht. »Ja. Und meine Meinung ist gerechtfertigt!«
    Sie warf den Dolch nach meinem Gesicht.
    Das hatte ich nicht erwartet, nicht von ihr. Es fiel mir jedoch nicht sonderlich schwer, die Klinge zu heben und die Waffe einfach beiseite zu schlagen – doch Dariole nutzte die Zeit, um an mir vorbeizulaufen und sich ihr eigenes Rapier zu schnappen, das unter dem Fenster lag. Sofort ging sie wieder zum Angriff über.
    Ich trat notwendigerweise einen Schritt zurück, um zu parieren …
    Und sie hob auch noch geschickt ihren Dolch auf.
    »So! Jetzt!« Sie grinste, warf das kurze Haar zurück, atmete schwer, und ihre Wangen waren rosig. Ich versuchte, sie zu treffen, während sie sprach. Sie bewegte sich rückwärts. Fehlerfrei glitten ihre Füße über den Boden, und sie parierte meine Hiebe mit Rapier und Dolch, ohne sich davon in ihrer Rede beeinträchtigen zu lassen. »Messire, ich werde Euch den Arsch versohlen!«
    Ich vergaß, dass ich gepolsterte Übungsschwerter in den Händen hielt, obwohl meine Hand das Ungleichgewicht ständig korrigierte. Ich

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