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1610 03 - Soehne der Zeit

1610 03 - Soehne der Zeit

Titel: 1610 03 - Soehne der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Gentle
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ausgesucht, und keiner davon gefällt Monsieur de Sully.« Cecil schien nicht mehr die Kraft zu haben, ›Monsieur de Rosny‹ bei seinem Titel zu nennen. Er lächelte müde. »Es war eine lange, sehr lange Schlacht, aber sie hat sich weitestgehend da herausgehalten, das muss ich ihr zugestehen. Trotzdem ist Monsieur de Sully vergangenes Jahr in den Ruhestand gegangen, während Ihr fort wart. Manche sagen, er hätte im Verborgenen noch immer Einfluss, doch ich vermag keine Spur davon zu sehen.«
    Ich schaute diesen Staatsminister an, der bald alle Titel auf ewig ablegen würde. »Wird Fludds Rückkehr etwas ändern?«
    »Ihr kommt gerade noch rechtzeitig, Monsieur Rochefort.«
    Sein Blick wurde spöttisch, und ich sah ihm an, dass er wusste, dass sich das vor allem auf ihn bezog.
    »Es tut mir Leid«, sagte ich und verneigte mich erneut.
    »Ich bin müde.« Der kleine Mann lächelte unerwartet. »Meine Arbeit ist jedoch noch nicht getan. Das ist alles, was ich bereue.«
    Ich bemerkte, dass ich versuchte, nicht die Gerüche des Krankenzimmers einzuatmen. Der Zerfall eines Leibes ist eine Sache, das Aderlassen und die Blutegel der Ärzte jedoch etwas anderes. Cecils Körper war von Anfang an nicht stark gewesen, klein und zerbrechlich wie er war. Jeder Mann kann sehen, dass Ihr Euch im Dienste des Vaterslandes aufgerieben habt.
    Ich sprach das nicht aus; wir beide wussten es ohnehin. Ich verneigte mich erneut, diesmal mit Respekt.
    »Die Königin ist eine Frau mit eisernem Willen, auch wenn sie nach außen weich erscheint«, bemerkte Cecil leise. »Meiner Einschätzung nach gehört sie zu jenen Menschen, die rasch die Geduld verlieren. Falls Seine Majestät König James sie nun an den Vertrag erinnert und sie Master Fludd und die Vorteile seines Wissens sieht, dann glaube ich, dass sie davon absehen wird, Eurem Monsieur Sully weiteren Schaden zuzufügen. Es ist allerdings wahr: Er ist viel zu integer, als dass er sich selbst zum Fokus der hugenottischen Unzufriedenheit machen würde; doch sie weiß das nicht zu schätzen. Ich fürchte, dass sie ihn entweder hinrichten oder dreißig Jahre in der Bastille verrotten lassen will.«
    »Wenn ich nach Paris gehe …«
    Er unterbrach mich auf jene beiläufige Art, wie nur Höhergestellte es bei ihren Untertanen machen. »Sie würde Euch an Ort und Stelle niederstechen oder Euch in Montfaucon hängen lassen, ohne auch nur einen Augenblick zu zögern! Monsieur Rochefort, muss ich Euch daran erinnern, dass sie keinen Prozess braucht, um Euch an den Galgen zu bringen? Die Königin hegt einen beachtlichen Groll gegen Euch.«
    »Das fasse ich als Kompliment auf, Mylord.«
    Seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, hielt er das für richtig und betrachtete es gleichzeitig als unter der Würde von Maria di Medici, sich wegen eines Dieners Sorgen zu machen. Wäre ich in einer anderen Stimmung gewesen, ich hätte vielleicht gelacht.
    »Seine Majestät König James wird sich mit ihr mittels seines Gesandten in Paris beraten.« Cecil machte ein Handzeichen, als wäre die Angelegenheit damit erledigt.
    Vor der Tür waren Schritte zu hören, und kurz darauf wurde Fludd hereingebracht.
    »Nun, Meister Fludd«, krächzte Cecil, »genug Mitglieder Eurer Profession haben inzwischen ihr Urteil über mich verkündet. Ihr vermögt jedoch eine weit genauere Diagnose zu erstellen. Wann also werde ich sterben?«
    Fludd schaute ihn entschuldigend an. »Ich kann nur das Wahrscheinliche berechnen, Mylord.«
    »Ich weiß, was wahrscheinlich ist.« Cecil starrte den Arzt einen langen Augenblick an. »An welchem Tag?«
    »Morgen, Mylord.«
    Er nahm die Nachricht auf, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken. »Seid Ihr willens, König James zu dienen?«
    »Ja, Mylord. Ich schwöre es.«
    Wieder starrte ihn Cecil an. »Ob ich nun sterbe oder nicht, Ihr brauchtet einen neuen Wärter für den Fall, dass ich mich noch weiter von der Macht werde trennen müssen.« Er drehte den Kopf zu mir. »Bei Hofe gibt es stets Eifersüchteleien, Ihr wisst das, Monsieur Rochefort. Ich werde Euch jedoch einen Wärter geben, der nicht stürzen wird, sondern Doktor Fludd der Kontrolle durch Seine Majestät unterstellt.«
    Ich erschrak. »König James?«
    Dariole sagte leise: »Er ist der Einzige sonst, der von Fludds Mathematik weiß.«
    Darioles Schulter drückte in meine Seite … und ich erkannte, dass sie sich dessen gar nicht bewusst war, dass sie unbewusst vor dem Krankenbett mit dem Sterbenden zurückwich.
    Ich legte ihr

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