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1610 - Knochen-Lady

1610 - Knochen-Lady

Titel: 1610 - Knochen-Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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oder irgendwie anders mitgeteilt hatte, wusste sie genau, dass die Kontaktaufnahme vorbei war.
    Dennoch versuchte sie es noch mal. Sie sprach die drei Schädel immer wieder an, aber es gab keine Reaktion mehr.
    Ich muss es regeln!, dachte Miranda. Sie haben recht. Es liegt einzig und allein an mir.
    Und dabei gab es einen wichtigen Punkt, den sie nicht aus den Augen lassen durfte.
    Rick de Soto!
    Er war der Auslöser, mit ihm hatte etwas begonnen, was für sie noch nicht nachvollziehbar war.
    Um etwas zu erfahren, musste sie sich mit ihm in Verbindung setzen.
    Sie griff zum Telefon…
    ***
    Das Klingeln kam mir vor wie eine Botschaft aus der Vergangenheit.
    Derartige Laute war ich nicht gewohnt. Im Zeitalter der Handys hörten sich die Botschaften anders an.
    Es war äußerst wichtig, dass ich keinen Fehler beging. Nachdem es fünfmal geläutet hatte, hob ich ab und verlieh meiner Stimme einen neutralen Klang, als ich mich meldete.
    »Ja…«
    Ich höre einen schnellen Atemzug. Es konnte auch sein, dass jemand nachdachte. Dann die fast schüchtern klingende Frage: »Rick?«
    »Sicher.«
    »Gut, dass du da bist.«
    Ich atmete auf. Es war schon gut, dass sie weitersprach und nicht auflegte.
    Jetzt konnte ich nur hoffen, dass sie weiterhin glaubte, Rick de Soto am Apparat zu haben.
    »Es ist etwas passiert, Rick. Leider kann ich nicht genau sagen, was da ablief…«
    Ich wartete darauf, dass sie noch mehr sagte. Doch leider schwieg sie.
    Bisher hatte ich nicht gewusst, wer die Frau war, die unbedingt Rick sprechen wollte. Ich entschloss mich zu einem Bluff: »Bist du nicht Nicole?«
    »Wie kommst du auf Nicole, verdammt?« Die Stimme hatte einen ärgerlichen Klang angenommen.
    »Na ja, du bist doch Nicole.«
    »Nein!«
    »Aber deine Stimme…«
    »Du weißt, dass ich Miranda bin, verdammt. Ich kenne keine Nicole, und die solltest du auch nicht kennen. Ich hasse es, eine Rivalin zu haben. Hast du verstanden?«
    »Klar. Aber die Stimme…«
    »Es ist mir egal, was damit ist. Wir müssen vorsichtig sein, Rick. Man könnte unserem Geheimnis auf die Spur kommen, und das will ich auf keinen Fall.«
    »Aber ich…«
    »Kein aber mehr. Ich melde mich wieder.«
    Sie hatte genug gesagt. Es wurde aufgelegt, und ich hatte das Nachsehen.
    Nun ja, so ganz unglücklich war ich nicht darüber. Das Telefonat hatte mir schon etwas gebracht. Ich wusste jetzt, dass ich nach einer Person mit dem Namen Miranda suchen musste. Es war ein Allerweltsname und trotzdem würde es schwierig sein, etwas über sie heraus zu bekommen.
    Im Internet hatte ich bestimmt kein Glück. Personen wie sie hielten sich gern zurück und scheuten das Licht der Öffentlichkeit. Aber ich wusste, dass es zwischen Miranda und Rick de Soto eine Verbindung gab, und wenn jemand so eng zusammenarbeitet, dann muss der eine auch etwas von dem anderen haben, und so dachte ich daran, dass es in der Wohnung Spuren gab, die auf eine Miranda hinwiesen.
    Also machte ich mich an die Durchsuchung der Wohnung oder des Ateliers, auch des kleinen Hauses, das nicht eben dicht war, denn die Kälte drang durch allerlei Lücken.
    Was Möbelstücke waren oder unter dem Sammelbegriff Kunst lief, das war schlecht zu unterscheiden. Jedenfalls landete ich in einer Küche, da sah alles normal aus, auch wenn ein großes Durcheinander herrschte.
    Von Ordnung hatte Rick de Soto nicht viel gehalten.
    Bisher war nur der gelbe Schädel meine einzige Spur, abgesehen von dem Namen Miranda. Ansonsten spazierte ich in den Räumen herum, die so gemütlich waren wie eine Zelle im Knast. Die meisten kleinen Zimmer dienten als Materiallager für irgendwelche Blechteile, aus denen wohl irgendwann ein Kunstwerk werden sollte.
    Trotzdem gab ich nicht auf. Ich hatte einfach das Gefühl, noch etwas zu finden, das mich weiterbrachte, und landete schließlich in einem Zimmer, das ich erst betreten konnte, nachdem ich einen Vorhang zur Seite geschoben hatte, denn eine Tür gab es nicht.
    Der Stoff roch widerlich. Als hätte sich jemand daran immer den Mund oder noch etwas anderes abgewischt. Ich fasste ihn mit spitzen Fingern an und öffnete ihn so weit, dass ich den dahinter liegenden Raum betreten konnte.
    Es war das letzte Zimmer, das ich noch nicht durchsucht hatte. Und es war der Schlafraum.
    Natürlich sah es auch hier aus wie bei Hempels unterm Sofa. Dass es der Schlafraum war, das sah ich anhand des Bettes, das in einer Ecke am Fenster stand.
    Mit der Breitseite stand es zum Fenster hin. Nicht mit dem

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