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1613 - Blut-Rivale

1613 - Blut-Rivale

Titel: 1613 - Blut-Rivale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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drücke ich euch die Daumen.«
    »Danke.«
    Wir verließen gemeinsam das Yard Building und traten in eine Abendluft hinein, die bereits den Geruch nach Frühling in sich hatte.
    Suko und ich nahmen den Rover. Es war wie immer. Als wir uns vor der Wohnungstür verabschiedeten, sagte mein Freund: »Du gibst mir Bescheid, wen sich doch noch etwas tut.«
    »Darauf kannst du dich verlassen.«
    »Okay, bis dann…«
    ***
    Ich hatte meine Wohnung vorsichtig betreten. Aufgefallen war mir nichts dabei. Es gab keine Veränderung, und es gab vor allen Dingen keinen Menschen und auch keinen Vampir, der auf mich gewartet hätte.
    Ich fühlte mich nicht wohl, was nicht mit dem Tag zusammenhing und auch nicht damit, dass sich niemand gemeldet hatte.
    Mir war warm, und so dachte ich daran, mich erst mal unter die Dusche zu stellen, auch in der Hoffnung, mir den Frust abspülen zu können.
    Das gelang mir nicht. Wohler fühlte ich mich schon, doch die innere Anspannung war nicht verschwunden. Ich war es gewohnt, auf mein Bauchgefühl zu achten, und das sagte mir, dass noch etwas geschehen würde.
    Wenn ich aus dem Fenster schaute, dann blickte ich in die einbrechende Dunkelheit, und die war natürlich die Zeit der Blutsauger. Die Finsternis war ihre Zeit. Da waren sie unterwegs auf der Suche nach dem Blut der Menschen, um ihren Hunger zu stillen.
    Da ich die Glotze nicht eingeschaltet hatte und auch keine Musik lief, war es still in der Wohnung. Umso deutlicher hörte ich das Geräusch des Telefons.
    Mein siebter Sinn sagte mir, dass der Anruf etwas mit Ethan Hunters Entführung zu tun hatte.
    Ich wartete eine gewisse Zeit, bis ich abhob und ein leises Stöhnen vernahm.
    »John Sinclair?«
    Plötzlich war alles wieder offen, denn ich hatte die Stimme erkannt.
    »Bist du es, Ethan?«, fragte ich sicherheitshalber nach.
    »Ja.«
    »Und weiter?«
    »Du hast mich vermisst, wie?«
    »Das kann man wohl sagen. Ich habe auch nicht viel für dein Leben gegeben.«
    »Habe ich auch nicht. Aber ich bin ein abgebrühter Hund. Ich weiß, wie ich einer Falle entkommen kann.«
    »Und wo steckst du jetzt?«
    »Ich möchte, dass wir uns treffen, denn ich habe noch nicht aufgegeben.«
    »Das hätte mich auch gewundert. Sag mir, wo du steckst, dann komme ich zu dir.«
    »Okay, alles klar. Ich bin dort, wo es geendet hat.«
    »Und was oder wo ist das?«
    »Auf dem Friedhof, wo mein Lebensretter begraben liegt. Das ist der Ort, zu dem ich mich hingezogen fühle. Wir müssen reden, auch wenn sich das wie eine Phrase anhört.«
    »Worum geht es denn?«
    »Um Mallmann und die Köpferin.«
    »Genauer.«
    »Es besteht die Chance, dass wir gewinnen, John.«
    Ich wollte nicht noch mehr Fragen stellen. Ich hatte mir inzwischen sowieso mein eigenes Bild gemacht. Davon verriet ich Ethan Hunter natürlich nichts.
    Meine Worte sollten ihn beruhigen und in Sicherheit wiegen. »Ich bin froh, dass du dich gemeldet hast. Wir haben uns schon große Sorgen um dich gemacht.«
    »Das braucht ihr nicht. Wenn alles vorbei ist, gehen wir zusammen einen trinken. Bis bald…«
    Das Gespräch war unterbrochen. Dabei hätte ich ihm gern noch einige Fragen gestellt. Das konnte ich jetzt vergessen, aber sein Anruf war wichtig gewesen. Er wollte mich. Er wollte, dass ich tat, was er befahl.
    Und mir war klar, dass dies eine Falle war. Für mich spielte das keine Rolle. Ich wollte endlich zu einem Abschluss kommen und ich würde auch zum Friedhof fahren. Dass nicht nur Ethan Hunter dort auf mich warten würde, war mir klar. Und deshalb wollte ich auch nicht alleine fahren. Suko würde an meiner Seite sein.
    Ich schnappte mir meine Jacke und ging nach nebenan. Der Klingelton war kaum verklungen, da stand Suko schon in der offenen Tür vor mir.
    Er bedachte mich mit einem schnellen Blick.
    »Es geht also los?«
    »Ja.«
    »Super. Und wohin?«
    »Zum Friedhof«, erklärte ich, »zu Mareks Grab.«
    »Und wer erwartet uns dort?«
    »Ethan Hunter natürlich.«
    Suko musste lachen. Er hatte den gleichen Gedanken wie ich. »Das ist eine Falle.«
    »Du sagst es.«
    »Und in die werden wir mit Vergnügen hineingehen?«
    »Worauf du dich verlassen kannst«, sagte ich.
    ***
    Die Zweige und Äste der Bäume zeigten noch keine Blätter, sie hatten höchstens Knospen bekommen, die über Ethan Hunters Haar strichen, denn er hielt sich unter einem Baum auf und schaute auf das Display des Handys, mit dem er John Sinclair angerufen hatte.
    Es war inzwischen dunkel geworden. Die Dämmerung hatte sich

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