1614 - Morganas Werwolf-Party
wieder.«
»Das werden wir nicht«, sagte Suko und sorgte mit seiner Bemerkung dafür, dass sich Britt umdrehte.
»Was wollen Sie denn? Ich muss euch keine Antworten geben. Ich bin Lehrerin und keine Verbrecherin.«
»Eine Lehrerin, die ihre Pflichten vergisst und ihre Schüler allein den Rückweg antreten ließ.«
»Sie sind alt genug.«
Suko lächelte. »Trotzdem ist das ungewöhnlich.«
»Das ist meine Sache!«, erklärte sie und trat wütend mit dem Fuß auf.
Sie hatte einen Teil ihrer Sicherheit zurückgefunden.
»Und da wäre noch etwas«, sagte ich.
Britt de Soto fuhr wieder herum und starrte mich an. »Was wollen Sie denn jetzt noch?«
»Ich habe nur eine Frage.«
»Und?«
»Was sagt Ihnen der Name Morgana Layton?«
Damit hatte sie nicht gerechnet. Sie zuckte leicht zusammen, dann presste sie die Lippen aufeinander und schaute zu Boden.
Wahrscheinlich musste sie erst über ihre Antwort nachdenken.
Ich wiederholte meine Frage.
»Die kenne ich nicht!« Nur langsam hob sie den Kopf, um mich anzuschauen.
»Tatsächlich nicht?«
»So ist es.«
»Da haben wir etwas anderes gehört.« Ich startete einen Bluff. »Henriette Cook hat es uns erzählt, denn auch sie ist mit dieser Person bekannt.«
»Aber ich nicht!«
»Und das glauben wir Ihnen nicht!«
Sie schüttelte wild den Kopf. »Hören Sie endlich auf mit Ihren dummen Fragen. Lassen Sie mich gehen, verdammt! Ich habe mir nichts zuschulden kommen lassen.«
»Das mag für die Kinder stimmen. Nur nicht für Ihr privates Leben.«
»Das geht Sie nichts an!«
Ich war mir jetzt sicher, dass sie die Spur zu Morgana Layton war und womöglich auch zu Maxine Wells, um die ich mir nicht eben geringe Sorgen machte.
»Wenn bei Ihnen alles okay ist, dann können Sie uns ja noch einen Gefallen tun.«
Der Blick wurde misstrauisch. »Und welchen?«
»Ziehen Sie die Ärmel Ihrer Jacke hoch!«
Da hatte ich ins Schwarze getroffen. Sie riss plötzlich den Mund auf. Es sah aus, als wollte sie mir eine Antwort entgegenschleudern, aber sie sagte nichts und hielt nur den Stoff ihrer Jacke in Höhe der Ellbogen fest.
»Weigern Sie sich?«
»Ja, verflucht. Ich will es nicht. Sie sind wohl pervers. Erst die Arme, dann der ganze Oberkörper. Wenn Sie mich vergewaltigen wollen, dann haben Sie sich geschnitten.«
»Davon ist keine Rede, Mrs. de Soto. Wir wollen nur Ihre Arme sehen, das ist alles.«
»Nein!«
Sie hatte etwas zu verbergen, das stand fest. Darauf konnten wir keine Rücksicht nehmen, denn wir mussten wegen Maxine Wells endlich weiterkommen, und die Lehrerin war unsere einzige Chance.
Suko und ich waren ein eingespieltes Team. Wir mussten uns nicht erst durch Worte verständigen, da reichten auch Gesten, und ich brauchte nur zu nicken, um meinem Freund etwas zu übermitteln.
Er verstand mich.
Plötzlich schrie Britt de Soto wütend auf, weil sie den Druck der beiden Hände dort spürte, wo ihre Oberarme in die Schultern übergingen. Für den Augenblick war sie wie erstarrt, und diese Gelegenheit nahm ich wahr.
Auch ich packte zu. Allerdings an den Unterarmen. Dort streifte ich die Ärmel in die Höhe, damit die Arme freilagen.
Ich hörte sie wütend schreien, sie wollte sich bewegen und Sukos Griff entkommen, doch er wusste genau, wo er zudrücken musste, um sie starr werden zu lassen.
Sie bewegte sich nicht mehr, und so hatte ich Zeit, mir die Haut an den Armen anzuschauen.
Ja, sie war gezeichnet. Blutige Querstreifen malten sich auf der Haut ab.
Starke Kratzer, und ich ging nicht davon aus, dass sie sie sich selbst zugefügt hatte.
Der Beweis war klar. Diese Lehrerin gehörte dazu. Und sie musste Morgana Layton kennen.
Ich wollte noch mehr erfahren. Ihr warmer Atem erwischte mich im Gesicht, als ich das Oberteil in die Höhe zog. Darunter war sie nackt, doch mich interessierte nicht, wie perfekt ihre Brüste waren, ich wollte etwas Bestimmtes herausfinden, und das war auch der Fall.
Die roten Streifen verteilten sich nicht nur auf den Armen, auch der Oberkörper war davon betroffen. Der Bauch. Auch die Brust, bis hoch zum Hals.
Das war es, und ich ließ das Oberteil wieder fallen. So war der Körper nicht mehr zu sehen. Auf mein Nicken hin ließ Suko die Lehrerin los, die dies kaum mitbekam und sich nicht bewegte. Noch immer atmete sie schwer, aber sie sprach nicht.
»Das war es!«, sagte ich.
»Was war?«
»Die Zeichen auf Ihrer Haut.«
»Na und?«, bellte sie mich an. »Was soll das alles? Es ist mein Problem, ob ich mit diesen
Weitere Kostenlose Bücher