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1615 - Allee der Toten

1615 - Allee der Toten

Titel: 1615 - Allee der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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»Und wann geht es los?«
    »Ich nehme mal an, dass wir heute noch fahren und auf dem Weg dorthin übernachten. Sonst wird die Strecke zu lang.«
    »Wo genau müsst ihr hin?«
    Mir fiel der Name des Ortes nicht sofort ein. Dafür aber Suko. »Wir müssen nach Bellever.«
    Glenda trat einen Schritt zurück. »Bitte? Wie heißt das Kaff? Den Namen habe ich noch nie gehört.«
    »Ich auch nicht«, gestand ich. »Wir werden das Kaff schon finden.«
    Glenda drehte sich um und ging zu ihrem Computer. »Mal sehen, was der Helfer sagt.«
    »Ja, frag ihn mal.«
    Eine Antwort erhielten wir erst später, denn unser Chef, Sir James Powell, wollte uns sprechen. Eigentlich ging es um den letzten Fall, aber den hakten wir schnell ab, weil es inzwischen wieder etwas Neues gab.
    Wir legten Sir James die Fakten auf den Tisch. Wie wir es gewohnt waren, traf er umgehend eine Entscheidung.
    »Ich brauche wohl nicht groß nachzufragen, denke aber, dass Sie dorthin müssen.«
    »Wir wollten heute schon fahren«, sagte Suko.
    »Gut. Tun Sie das.«
    Es gab nicht mehr viel zu sagen. Wir konnten wieder zurück in unser Büro gehen, wo Glenda mit einer neuen Nachricht auf uns wartete.
    »Ich habe den Ort gefunden«, meldete sie. Sie lachte. »Ein Kaff. Es liegt nicht weit von der Danger Zone entfernt, wo es keine Orte gibt. Bellever ist so etwas wie ein Grenzkaff.«
    Auf dem Bildschirm war ein Teil einer Karte zu sehen. Als wir hinschauten, da wussten wir, dass es ab in die Einsamkeit ging, aber das waren wir ja gewohnt. Und in Dartmoor hielten wir uns nicht zum ersten Mal auf. Wir hatten sogar mit der Jahreszeit Glück, denn jetzt im März gab es kaum aggressive Mücken. »Keine Gegend, um Urlaub zu machen«, meinte Glenda.
    »Das hatten wir auch nicht vor. Ach ja. Sir James ist über alles informiert. Wir können starten, nachdem wir ein paar Klamotten eingepackt haben.«
    »Vergesst eure Stiefel nicht. Und gebt acht, was den Sumpf angeht. Manche sind für alle Zeiten darin verschwunden.«
    »Das haben wir nicht vor«, sagte Suko. »Uns interessieren mehr die Allee der Toten und das Haus an deren Ende…«
    ***
    Bis Dartmoor gab es keine Autobahn, und durch das Zentrum selbst führten auch keine Straßen. Das ließ die Beschaffenheit des Geländes nicht zu, aber hin kam man schon. Die A303 bis Honiton und von dort aus auf der A30 weiter bis über Exeter hinweg, bis wir sie dann verlassen mussten, um in südliche Richtung zu fahren. Da wir nicht erst in der tiefen Dunkelheit ankommen wollten, suchten wir uns in der Nähe von Exeter ein kleines Hotel auf dem Lande.
    Es wurde von einem Bauern und dessen Frau betrieben. Vier Zimmer standen zur Verfügung, und die Familie war froh, mal wieder zwei vermieten zu können.
    Nicht nur für das Frühstück wurde gesorgt, wir konnten auch in der geräumigen Küche ein Abendessen einnehmen. Einen leckeren Rinderbraten mit einem Püree aus selbst angebauten Kartoffeln.
    Wir hatten damit gerechnet, dass uns Fragen gestellt wurden. Während Suko sich mit den Antworten etwas zurückhielt, trank ich mein Bier, auch einen guten Whisky und erzählte, dass wir Geologen waren, die in der Danger Zone von Dartmoor einige Untersuchungen vornehmen wollten.
    Da wurden wir praktisch bewundert, denn wir bekamen von dem Ehepaar zu hören, dass sie die Gegend mieden, nachdem sie einige Male dort gewesen waren. »Wir werden uns dort auch nicht ewig aufhalten«, erklärte ich. »Aber Job ist Job.«
    »Das wissen wir.«
    Ich trank noch mein Bier aus, und als ich gähnte, war das nicht gespielt.
    Eine lange Autofahrt ist alles andere als eine Erholung. Das merkten Suko und ich, denn wir hatten uns abgewechselt.
    Wir verabschiedeten uns für die Nacht und gingen die alte Treppe nach oben in die erste Etage. Die Tiere schliefen noch nicht. Hin und wieder hörten wir ein Muhen aus dem Kuhstall.
    Im Flur roch es auch nach Stall, das jedenfalls dachte ich. Unsere Zimmer lagen nebeneinander.
    »Schlaf gut in der Landluft«, sagte Suko.
    »Ja, du auch.«
    Gähnend betrat ich mein Zimmer, einen sehr großen Raum. Hinter einem Vorhang befand sich die Dusche, und dort gab es auch ein zweites Fenster. Eine Toilette gab es auf dem Flur, die ich noch mal aufsuchte und danach wieder zurück ins Zimmer kehrte und ans Fenster trat.
    Ich schaute gegen einen bedeckten Himmel. Die Luft war feucht und enthielt einen Geruch, den ich aus London nicht kannte. Wir befanden uns eben auf dem Land. Bevor ich ins Bett ging, stellte ich das Fenster auf

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