Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1615 - Allee der Toten

1615 - Allee der Toten

Titel: 1615 - Allee der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
einfiel, dachte er sofort daran, dass Morgan noch die Chance für einen Hilferuf gehabt und sich genau an die richtige Person gewandt hatte.
    Suko hatte sich inzwischen ein wenig an die Umgebung gewöhnt, dazu zählte auch die seltsame Kälte. Doch er brauchte Licht. Dabei war er nicht sicher, ob er es in diesem Haus fand, denn Lampen hatte er nicht gesehen. Und so griff er in die Tasche, um seine kleine Taschenlampe hervorzuholen.
    Er stellte den Strahl auf volle Breite ein und ließ das Licht vor sich über den Boden gleiten.
    Schon beim Betreten hatte er herausgefunden, dass seine Füße auf hartem Gestein standen. Das sah er jetzt deutlich. Große quadratische Fliesen bedeckten den Boden. Er konnte auch ihre Farbe erkennen. Sie war eine Mischung aus braun und rot. Er hob die Hand mit der Lampe an und schickte das Licht nach vorn. Suko war mehr als überrascht, als das Licht plötzlich einen Teil seiner Strahlkraft verlor. Je weiter es vordrang, umso schwächer wurde es, und es erreichte nicht mal mehr die vor ihm aufragende Wand. Die Dunkelheit saugte es auf!
    Suko nahm es erst einmal gelassen hin. Er dachte auch nicht an Flucht, er machte sich nur Gedanken über diese eigenartige Dunkelheit. Hier war etwas eingedrungen, und das stammte bestimmt nicht von Menschenhand.
    Suko löste sich aus seiner Starre. Er ging mit kleinen Schritten vor. Als Ziel hatte er sich die Treppe ausgesucht, und zwar die an der rechten Seite. Einen bestimmten Grund gab es dafür nicht. Irgendwo musste er ja beginnen, und er stellte fest, dass das Licht seiner Lampe auch weiterhin fast völlig aufgesaugt wurde. Vor der ersten Stufe blieb er stehen. Sie war sehr breit und bestand ebenfalls aus Stein. Wohin die Treppe führte, war nicht zu erkennen, denn sie verschwand in der vor ihm liegenden Düsternis.
    An seiner rechten Seite befand sich der klobige Handlauf des Geländers.
    Suko benutzte ihn nicht, als er die ersten Stufen hinter sich brachte. Das Licht ließ er eingeschaltet. Trotz der Reduzierung tat es seine Dienste.
    Er sah die Stufen schemenhaft vor sich.
    Auf der dritten Stufe blieb er plötzlich stehen. Das schwache Licht reichte, um zu erkennen, dass mitten auf der leicht gebogenen Steintreppe ein Mensch lag! Man hatte ihn schräg hingelegt, damit er nicht abrutschen konnte. Die Arme und auch die Beine waren gespreizt, aber er war nicht angebunden und er rührte sich nicht, was für Suko noch wichtiger war.
    Suko hatte es noch nicht überprüft, und doch ging er davon aus, dass der Mann nicht mehr lebte. Er musste nur noch zwei Stufen hinaufsteigen, um ihn zu erreichen.
    Suko schaute sich den Mann genauer an. Er leuchtete auch in dessen Gesicht, und sofort jagte ein Gedanke durch seinen Kopf. Es konnte einer derjenigen gewesen sein, dessen Geist noch existierte und mit John Kontakt aufgenommen hatte. Suko sah, dass dieser Mensch kurz vor seinem Tod einen großen Schrecken erlebt haben musste. Es war einfach schlimm, in diese Totenmaske zu schauen. Sie hätte auch zu einem Gefolterten gepasst, bevor ihn der Tod von seinen grässlichen Qualen erlöste.
    Es war einer jener Augenblicke, in denen selbst Suko weiche Knie bekam. Die Haut des Toten zeigte noch keine Spuren von Verwesung, und es war auch nicht zu erkennen, wie der Mann ums Leben gekommen war. Äußerlich entdeckte Suko keine Wunde.
    Er hatte praktisch gefunden, was er wollte, und so überlegte Suko, ob er noch weitergehen sollte, um herauszufinden, was sich in der ersten Etage abspielte. Die Kälte war immer noch vorhanden. Sie hielt alles im Griff. Sie entstammte einer anderen Welt, in der es keine Menschlichkeit mehr gab, sondern etwas regierte, das den Menschen zu einem Sklaven des Böses machte.
    Das hatte auch Frank Morgan erleben müssen, nachdem seine drei Hauptdarsteller verschwunden waren. Suko ging jetzt davon aus, dass sie nicht mehr lebten. Aber wo steckten sie? Auch hier im Haus? Vielleicht in der Etage über ihm?
    Ein anderer Gedanke kam ihm in den Kopf. Es war immer von der Allee der Toten gesprochen worden. Er wusste, wo sie lag, und er wusste auch, wer sich auf ihr befand.
    Jetzt kam ihm in den Sinn, dass sein Freund John Sinclair inzwischen ebenfalls das Haus hätte betreten müssen. Das war nicht geschehen.
    Suko erinnerte sich auch an die Veränderung, die er auf dem Weg gesehen hatte. Er hatte nicht weiter darauf geachtet.
    Jetzt wuchsen seine Sorgen.
    Bevor sie stärker werden konnten, machte er kehrt, um das Haus zu verlassen…
    ***
    Die Allee

Weitere Kostenlose Bücher