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1616 - Mörderengel

1616 - Mörderengel

Titel: 1616 - Mörderengel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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recht harmlos aussah, konnte auch ein Schneeball sein, der sich zur Lawine entwickelte.
    Was wollte jemand in ihrem Kleiderschrank? Was hatte er dort gesucht?
    Noch immer stand sie davor und konnte nur den Kopf schütteln.
    Glenda schaute das Fach mit den Sommerklamotten noch mal durch.
    Zwei, drei neue Fummel hatte sie sich gekauft. Da bunte Kleider wieder modern wurden, hatte sie auch da zugegriffen. Sie hatte es sogar schon einmal im Büro angehabt. Ein mit bunten Blumen bedruckter Stoff, der recht eng an ihrem Körper lag. Glenda erinnerte sich daran, dass sie zu dem Kleid noch ihre kurze Lederjacke getragen hatte.
    Und jetzt?
    Jetzt war es nicht mehr da!
    Glenda fühlte sich wie vor den Kopf geschlagen. Sie begriff es nicht und fing damit an, den Teil des Schrankes noch mal zu durchsuchen.
    Das Kleid war nicht mehr da!
    Also doch!
    Sie trat zurück, ließ sich auf das Bett fallen und klatschte in die Hände.
    Es war nicht zu fassen. Da musste jemand in ihr Schlafzimmer eingedrungen sein, um ein Kleid zu stehlen. Wie verrückt musste jemand sein, dass er so etwas tat?
    Sie wusste es nicht. Das war ihr zu hoch. Schon bald verstärkte sich das Misstrauen in ihr. Plötzlich war ihr bewusst, was hier wirklich geschehen war. Warum war hier jemand eingedrungen und hatte das Kleid gestohlen?
    Dass es ein Fetischist sein konnte, das verdrängte Glenda Perkins. Ihrer Ansicht nach kamen für diese Tat andere Gründe in Betracht. Sie wollte es nicht nur als einen schlichten Diebstahl sehen. Da musste noch mehr hinzukommen.
    Warum stahl jemand ein Kleid? Was hatte er damit vor? Bestimmt nicht, um es anzuziehen. Allmählich spürte Glenda die innere Unruhe. Sie war nicht auf den Kopf gefallen und konnte sich vorstellen, dass dieser Diebstahl womöglich zu einem Plan gehörte, der erst am Beginn stand und noch reifen musste.
    Es brachte sie nicht weiter, wenn sie noch länger darüber nachgrübelte.
    Sie hatte sowieso schon zu viel Zeit verloren und wollte zunächst mal ins Büro fahren.
    Wären John Sinclair und Suko dort gewesen, hätte sie mit ihnen über diese Tat gesprochen, obwohl sie wohl kaum eine Erklärung dafür gehabt hätten, so aber würde sie alles für sich behalten und auch Sir James nicht damit belästigen.
    Glenda schloss zwei Minuten später ihre Wohnungstür ab und machte sich auf den Weg zur U-Bahn. Es war jeden Morgen das Gleiche.
    Einsteigen, sich in die Menge hineinquetschen, sich durchschütteln lassen und in die stoischen Gesichter der anderen Fahrgäste schauen.
    Das alles kannte Glenda, und sie sah auch bekannte Gesichter, die sie nur nebenbei registrierte. Gedanklich war sie ganz woanders.
    Dass sich jemand für ihr Kleid interessierte, das begriff sie immer noch nicht. Und sie glaubte auch nicht, dass jemand mit diesem Diebstahl seine Garderobe auffüllen wollte.
    Beim Yard war alles normal. Wie immer betrat sie das Büro als Erste, und sie würde an diesem Tag allein bleiben.
    Glenda fuhr den Computer hoch und kochte sich dabei einen Kaffee.
    Weniger als sonst, schließlich war der große Kaffeetrinker nicht da.
    Glenda rief die eingegangenen E-Mails ab, druckte sie aus und erhielt einen Überblick dessen, was in der letzten Nacht in London passiert war.
    Es war recht ruhig gewesen. Das schien an der großen Polizeipräsenz zu liegen, die sich seit Kurzem in der Stadt befand. In knapp einer Woche würde es zu einem gewaltigen Gipfeltreffen der wichtigsten Politiker aus aller Welt kommen, und dafür musste die Stadt in eine Sicherheitszone umgewandelt werden.
    So ging die erste Stunde vorbei. Sir James hatte sich auch noch nicht gemeldet, und Glenda war sicher, dass er in der folgenden halben Stunde anrufen würde.
    Und dann meldete sich das Telefon auf Glendas Schreibtisch. Es war nicht Sir James, der etwas von ihr wollte, die Nummer gehörte zu John Sinclairs Handy…
    ***
    »Ich bin es, Glenda…«
    »Das habe ich mir gedacht.«
    »Wieso?«
    »Deine Nummer stand auf dem Display, John. Und? Wie ist es? Seid ihr schon unterwegs?«
    »Ja, wir stehen hier an der Autobahn.«
    »Wann kann ich euch erwarten?«
    »Am frühen Abend«, sagte ich. Dann fragte ich: »Ist sonst alles in Ordnung bei dir?« Auf die Antwort war ich nicht nur gespannt, ich fieberte ihr sogar entgegen.
    »Ja, John, ich habe keine Probleme.«
    »Aha…«
    »Wieso? Warum fragst du? Ist etwas? Steckst du zusammen mit Suko in Schwierigkeiten?«
    »Nein, nein, so ist das nicht, obwohl der gestrige Tag hart gewesen ist. Auch wenn ich

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