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1616 - Mörderengel

1616 - Mörderengel

Titel: 1616 - Mörderengel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Deshalb lief auch kein Radio, und die Glotze blieb ebenfalls aus.
    Es war ziemlich still um sie herum. Glenda aß das gesunde Zeug, trank hin und wieder einen Schluck Saft und war mit sich selbst und der Welt zufrieden, bis sie das Geräusch hörte, das so gar nicht zu dieser morgendlichen Stille passte.
    Sie ließ den Löffel sinken und saß unbeweglich auf ihrem Stuhl. Am Nacken bildete sich eine zweite Haut, und plötzlich fühlte sich ihre Umgebung kalt an.
    Glenda blieb sitzen und lauschte nach, ob sich das Geräusch nicht wiederholte. Sie wusste, dass es in ihrer Wohnung aufgeklungen war und dass es alles andere als normal gewesen war.
    War jemand in ihre Wohnung eingedrungen?
    Glenda konnte es sich nicht so recht vorstellen, konnte es aber auch nicht ausschließen. Obwohl sich der Laut nicht wiederholte, stand sie auf, um nachzusehen.
    Plötzlich war ihr komisch zumute. Sie stand zwar noch auf ihren eigenen Füßen, doch sie spürte ein Zittern in den Knien.
    Der Flur war nur klein. Glenda konnte sich gerade mal drehen, was sie auch tat. Sie suchte nach Spuren eines Eindringlings, entdeckte aber nichts.
    Auch der Wohnraum war leer. Glenda wunderte sich darüber, dass sie trotzdem nicht beruhigt war. Sie konnte auch nicht vermeiden, dass sie heftiger atmete als sonst.
    Bis zum Schlafzimmer war es nur ein Schritt. Die Tür war ebenfalls geschlossen, und Glenda drückte sie behutsam auf. Sie wollte zunächst einen schnellen Blick in das Zimmer werfen, als sie den Luftzug an ihrem Gesicht verspürte.
    Es lag daran, dass das Fenster offen stand. Diese Tatsache irritierte Glenda so stark, dass sie nicht mehr wusste, ob sie es geschlossen oder aufgelassen hatte.
    Wenn jemand durch das offene Fenster eingedrungen war, dann war er wieder verschwunden, denn sie sah keine fremde Person im Raum.
    Mit schnellen Schritten umrundete sie das Ende des Bettes und lief zum Fenster, wo sie stehen blieb und nach draußen schaute. Nicht nur nach unten zur Straße hin, sie blickte auch in die Höhe und glaubte, über einem Dach in der Nähe etwas zu sehen, das bläulich schimmerte und sie schon irritierte.
    Sie konnte sich keinen Reim darauf machen. Sekunden später war das Phänomen wieder verschwunden.
    »Das ist doch verrückt«, murmelte sie und drehte sich vom Fenster weg, um den Raum zu verlassen. Erst jetzt fiel ihr auf, was sich im Zimmer verändert hatte. Sie wusste genau, dass sie die Tür des Kleiderschranks geschlossen hatte. Jetzt aber stand sie offen.
    Glenda blieb kopfschüttelnd davor stehen und wusste nicht, was sie denken sollte. Das war einfach nicht zu erklären, und trotzdem ließ diese Tatsache nur einen Schluss zu.
    Wenn sie die Schranktür nicht offen gelassen hatte, dann musste es eine andere Person gewesen sein. Eine fremde Person, und sie war durch das Fenster in die Wohnung gelangt.
    Aber wer konnte das schaffen?
    Glenda wohnte in der ersten Etage. Da hätte jemand schon an der Hauswand hochklettern müssen, und das war bei dieser steilen Fassade so gut wie unmöglich.
    Es war und blieb ein Rätsel.
    Glenda ging noch mal zum Fenster. Erneut suchte sie den Himmel ab, ohne etwas zu entdecken. Auch dieser blaue Schimmer war verschwunden.
    Sie dachte jetzt darüber nach, ob sie es wirklich mit einem Schimmer zu tun gehabt hatte. Hätte das nicht auch etwas anderes sein können?
    Glenda holte sich die Szene noch mal vor Augen. Sie fragte sich auch, ob sie vielleicht einen Menschen gesehen hatte.
    Wetten hätte sie nicht darauf angenommen. Beruhigt war sie auch nicht.
    Sie entschloss sich, den Schrank noch mal genauer unter die Lupe zu nehmen.
    Es konnte nur um etwas Bestimmtes gehen, und das herauszufinden war nicht mal so schwer.
    Da war jemand in ihre Wohnung und in ihr Schlafzimmer eingedrungen und hatte etwas gesucht. Eine andere Erklärung fand sie nicht dafür.
    Was hatte er gesucht?
    War er ein Perverser, der gern die Wäsche von Frauen durchwühlte?
    Daran dachte Glenda sofort und schaute bei ihren Dessous nach, die alle in Reih und Glied dort lagen.
    Da hatte also keiner gewühlt. Und auch ihre T-Shirts und Pullover waren nicht durcheinander gebracht worden. Die Jacken hingen dort auch, die Mäntel ebenfalls, und je länger Glenda dorthin schaute, umso stärker schüttelte sie den Kopf.
    »Es ist verrückt, völlig verrückt!« Zu diesem Resultat kam sie, aber sie konnte nicht behaupten, dass sie beruhigt gewesen wäre. Dafür hatte Glenda Perkins in ihrem Job schon zu viel erlebt. Was eigentlich

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