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1616 - Mörderengel

1616 - Mörderengel

Titel: 1616 - Mörderengel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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und sich auch Sorgen gemacht. Diese Sorge klang in seiner Stimme nach, als er fragte: »Was ist mit Ihnen, Glenda?«
    Sie war noch nicht in der Lage, eine Antwort zu geben. Zuerst musste sie den Schweiß aus dem Gesicht wischen. Dann flüsterte sie: »Er - er - war es.«
    »Wer?« Sir James Augen hinter den Gläsern der Brille verengten sich.
    »Meinen Sie Rasmus?«
    »Ja, das sehe ich so, obwohl er sich nicht namentlich vorgestellt hat. Aber er ist es gewesen, und er hat mir etwas gesagt, das - das….«, sie strich durch ihre Haar, »… das all unsere Pläne über den Haufen wirft, Sir.«
    »Bitte, was hat er gesagt? Reden Sie schon, Glenda!«
    »Er hat mir erklärt, dass er hier ist.«
    Sir James schüttelte den Kopf. »Hier? Was meinen Sie genau damit? Hier in London?«
    »Auch, Sir, auch. Aber es kommt noch schlimmer. Mit dem Hier hat er Scotland Yard gemeint…«
    ***
    Das war der perfekte Tiefschlag, den jetzt auch Sir James Powell zu verspüren vermeinte. Er fiel in eine Starre, die Glenda an ihm nicht kannte, und auch seine Gesichtshaut wurde kreidebleich. Mühsam rang er sich die nächsten Worte ab.
    »Sie wissen, was das bedeutet? Dass er damit unserem Plan zuvorgekommen ist?«
    »Ja, Sir, wir müssen bleiben. Das heißt, ich kann mich nicht um John und Suko kümmern.«
    Der Superintendent nickte. »So sehe ich es auch. Aber wenn Sie wollen, dann…«
    »Nein, Sir, das will ich nicht. Ich muss hier bei Ihnen bleiben. Es gibt für mich keine Alternative. Noch hat ihn wohl niemand gesehen, aber wenn er erscheint, kann er eine Katastrophe auslösen. Er ist mit mörderischen Lanzen oder Speeren bewaffnet. Er wird sie brutal einsetzen und Tote zurücklassen. Wir können leider nichts dagegen tun, weil wir nicht wissen, wo er sich aufhält. Aber er wird uns seine Botschaft schon zukommen lassen.«
    Selbst ein Mann wie Sir James, der schon vieles erlebt hatte, war in diesen Augenblicken überfragt. Er saß bewegungslos auf dem Stuhl, und sein Blick war ins Leere gerichtet.
    Sekunden vergingen, bevor er sich wieder gefasst hatte und sprechen konnte.
    »Wir müssen etwas unternehmen, was natürlich nicht offiziell sein kann. Ich gehe zunächst mal davon aus, dass es dieser Mörderengel auf uns abgesehen hat. Er hasst Sinclair, und wir stehen ihm beruflich am nächsten. Danach wird er versuchen, uns aus dem Weg zu schaffen, um dann seinen Triumph John und Suko zu verkünden. Die beiden sind ja unterwegs. Er wird sich an ihren Qualen oder an ihrer Ungewissheit weiden und danach…«
    »Pardon, Sir, wenn ich Sie unterbreche. Wäre es nicht jetzt an der Zeit, dass wir uns um John und Suko kümmern?«
    Der Superintendent schaltete schnell. »Sie meinen, dass wir John anrufen sollen?«
    »Auf jeden Fall.«
    »Und dann?«
    Glenda hob die Schultern. »Ich weiß es noch nicht genau, Sir. Dann werden wir sehen.«
    Er nickte, weil auch er keine andere Idee hatte.
    »Okay, weihen Sie die beiden ein…«
    Suko war es gewohnt, sich zu beherrschen, aber ich ging trotz seiner ausgestrahlten Ruhe davon aus, dass es ihm kaum anders erging als mir. In meinem Innern loderte so etwas wie ein Vulkan. Es war schlimm.
    Wir hatten das Nachsehen und waren mit einer Gestalt konfrontiert worden, die uns in allen Belangen überlegen war. Ich gelangte immer mehr zu der Überzeugung, dass Luzifer das genau gewusst hatte und nun voll auf Rasmus setzte, wobei er davon ausging, dass sein Helfer uns vernichten konnte.
    Es war wieder das gleiche böse Spiel. Diesmal hatte er die Karten so verteilt, dass alle Trümpfe in seiner Hand lagen.
    Während wir über die Autobahn fuhren, hatte ich das Gefühl, dass in diesem Rover zwei Dummys saßen. Wir bewegten uns kaum und sprachen auch nicht miteinander, weil jeder seinen eigenen Gedanken nachhing.
    Rasmus konnte sich bewegen. Rasmus war schnell. Schneller, als wir es je sein konnten. Genau diesen Vorteil würden wir nie ausgleichen können, das stand fest.
    »Uns bleibt nur eine Chance«, sagte Suko. »Wir müssen so schnell wie möglich nach London. Ich gehe davon aus, dass Rasmus seine Aktivitäten nach dort verlagert hat.«
    »Klar. Und wir stecken hier auf der Autobahn zwar nicht fest, können aber auch nichts tun.«
    »Das ist es! Vielleicht doch.«
    Sukos Vorschlag hatte sich etwas hoffnungsvoll angehört.
    »Da bin ich gespannt«, sagte ich.
    »Wir können doch davon ausgehen, John, dass dies ein Notfall ist. Oder bist du anderer Ansicht?«
    »Nein, zum Teufel.« Auch ich war nervös. »Was

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