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1616 - Mörderengel

1616 - Mörderengel

Titel: 1616 - Mörderengel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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musste allein sein und über die verworrene Lage nachdenken. Für einen Mann wie ihn war es nicht hinzunehmen, dass die andere Seite es geschafft hatte, die Festung Scotland Yard zu sprengen, aber das musste passiert sein. Er glaubte nicht, dass Rasmus geblufft hatte.
    Wo hätte er sich hier im Yard Building verbergen können? Das war so gut wie unmöglich, außerdem wäre er mit seinem Aussehen aufgefallen.
    Es sei denn, er wäre in der Lage gewesen, sich unsichtbar zu machen.
    Daran glaubte Sir James nicht.
    Jedenfalls hatte er noch keine Meldung darüber erhalten, dass im Yard-Gebäude etwas passiert war, und das gab ihm einen Funken Hoffnung.
    Auch musste er der anderen Seite zugestehen, dass sie sich einen guten Zeitpunkt ausgesucht hatte. Sinclair und Suko waren unterwegs.
    Da hatte dieser Mörderengel einen perfekten Zeitpunkt abgepasst. Es war auch möglich, dass alles genau geplant worden war, um den beiden Geister Jägern eine Falle zu stellen und um sie dann raffiniert aus dem Spiel zu nehmen.
    Solange es keine Veränderungen gab, war dieser Zustand relativ okay.
    Aber nur relativ. Es existierte weiterhin ein Druck, den Sir James als Unbehagen ansah. Bis John Sinclair und Suko hier eintrafen, würde viel Zeit vergehen, die die andere Seite nutzen konnte.
    Sir James Lippen zeigten ein hartes Grinsen, als er daran dachte, was er unternehmen konnte. Nichts. Einfach gar nichts. Er konnte keine Warnungen aussprechen, denn es war noch nichts passiert. Er hätte ins Blaue hineinreden müssen. Zwar war er innerhalb der Organisation sehr anerkannt und durch seine Arbeit auch akzeptiert, doch einfach etwas zu behaupten, ohne die entsprechenden Beweise zu haben, da hätte er sieh bei den anderen Verantwortlichen nur lächerlich gemacht, und genau das wollte Sir James nicht. Um handeln zu können, musste er Beweise haben, doch wenn die auf dem Tisch lagen, konnte es zu spät sein.
    Es kam nicht oft vor, dass der Superintendent unruhig in seinem Büro auf und abschritt. Das tat er bei seinen Überlegungen, und er gelangte dabei zu einem Punkt.
    Wenn dieser Mörderengel tatsächlich bereits ins Yard-Gebäude eingedrungen war, dann hatte er möglicherweise nichts gegen die Organisation an sich, sondern nur gegen gewisse Personen, die einen guten Draht zu John Sinclair und Suko hatten. Auf sie kam es ihm im Endeffekt an.
    Es klopfte an der Tür. Er drehte sich um.
    Die Tür wurde geöffnet und Glenda Perkins betrat das Büro. Sie versuchte zu lächeln, was sie sehr bald stoppte, als sie das Gesicht ihres Chefs sah. Es zeigte normalerweise kaum Emotionen, was nun anders war. Glenda erkannte auf einem Blick, dass der Mann sich quälte.
    »Kommen Sie, Glenda. Schließen Sie die Tür.«
    »Ja, danke.«
    Sir James nahm wieder hinter seinem Schreibtisch Platz.
    Glenda setzte sich auf einen der Stühle.
    Sir James nickte ihr zu und fragte: »Haben Sie John Sinclair erreicht?«
    Sie nickte.
    »Wie hat er reagiert?«
    Glenda hob die Schultern. »Ruhig, mit Fassung. Er kann unsere Lage verstehen und hat auch Verständnis dafür, dass wir den beiden von hier aus nicht helfen können. Sie werden alles daransetzen, um so schnell wie möglich hier in London zu sein.«
    »Das hoffe ich.« Sir James sah plötzlich grüblerisch aus. »Wenn es dann nicht zu spät ist.«
    »Das können wir nicht beeinflussen, Sir. Wir sind auf uns allein gestellt.«
    »Sie sagen es, Glenda.«
    »Und wir müssen etwas tun!«
    Der Superintendent horchte auf. Er gestattet sich sogar ein Lächeln.
    »Das hörte sich an, als hätten Sie einen Plan.«
    Glenda wusste nicht so recht, wie sie reagieren sollte, und winkte ab.
    »Nun ja, Plan ist zu viel gesagt. Ich meine, dass Sie nicht hierbleiben können. Sie müssen so schnell wie möglich in Sicherheit gebracht werden. Dafür könnte ich sorgen.«
    Sir James sagte zunächst nichts. Sekundenlang starrte er Glenda an, bevor er dann den Kopf schüttelte.
    »Nein, Glenda«, sagte er, »da kann ich nicht zustimmen. Ich bleibe. Ich kann und will meine Arbeitsstelle nicht allein lassen. Das geht nicht. Ich fühle mich hier verantwortlich. Ich kann nicht einfach flüchten, Glenda.«
    »Ja, das verstehe ich. Doch das hier ist eine außergewöhnliche Situation.«
    »Trotzdem.« Sir James beugte sich vor. »Außerdem ist noch nichts passiert, ich kann deshalb auch keinen Alarm geben. Man würde mich auslachen, wenn ich die Menschen ohne konkrete Beweise verrückt mache. Außerdem denke ich, dass dieser Rasmus nicht

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