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1617 - Blutlust

1617 - Blutlust

Titel: 1617 - Blutlust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sein.
    Nachdem ihr das klar geworden war, bewegte sich Viola auf die Tür zu.
    Es trieb sie jetzt nach draußen. Die Dämmerung war in die Dunkelheit übergegangen. Vor ihr lag eine lange Nacht, und das war für sie perfekt.
    In der Nacht würde man sie kaum sehen, und wenn sie sich zeigte, dann musste das von ihr aus kommen. Die Welt stand ihr offen.
    Und das Blut der Menschen ebenfalls…
    ***
    Monk, der Bestatter, hatte alles getan, was man von ihm verlangt hatte.
    Er hatte die Frau an der Rückseite seines Hauses gefunden. Er hatte sie mitgenommen. Er hatte sie in den Sarg gelegt, und er hatte auch ihr erstes Erwachen erlebt. Er hatte dann diesen Bruce Hammer hergelockt, wie man es ihm befohlen hatte.
    Danach hatte er nur warten müssen. Monk hatte immer daran gedacht, wen er schon alles unter die Erde gebracht hatte, aber einen weiblichen Vampir im Sarg liegen zu haben, das war neu für ihn. Zuerst hatte er fliehen wollen, doch dann hatte er festgestellt, dass er nicht unbedingt in Gefahr schwebte, und hatte alles getan, was die andere Seite wollte.
    Doch jetzt, nachdem er den Angriff dieser Unperson erlebt hatte, sah er die Dinge mit anderen Augen. Er traute dieser Viola nicht mehr. Sie brauchte ihn auch nicht. Sie war eigentlich unberechenbar geworden.
    Sie wollte Blut, bekam es, und er wusste nicht, ob ihre Gier damit gestillt worden war.
    Monk ging auf Nummer sicher. Noch während die Vampirin damit beschäftigt war, Bruce Hammer auszusaugen, zog er sich zurück. Auf Zehenspitzen verließ er den Raum und dachte dabei über ein Versteck nach, in dem er so leicht nicht gefunden werden konnte. Die unteren Räumlichkeiten kamen für ihn nicht in Betracht. Hier wurde gearbeitet, hier befand sich auch das Lager. Aber es gab noch eine erste Etage in diesem alten Haus. Dort waren die Wohnräume untergebracht, und genau dahin wollte er fliehen.
    Noch achtete Viola nicht auf ihn. Er musste seine Chance nutzen, so lange sie beschäftigt war. Auf leisen Sohlen verließ er den Raum, huschte zur Treppe hin und schlich sie hoch. Oben hielt er an und lauschte.
    Allmählich beruhigte sich sein Herzschlag. Die Luft kam ihm schwer und fettig vor. Das Hemd klebte an seinem Körper, und er fühlte sich wie mit Öl eingerieben.
    Er atmete auf. Mit dem Rücken hatte er sich gegen die Wand gedrückt.
    Er brauchte den Halt einfach, weil seine Knie zu stark zitterten. Zunächst hörte er noch keine verdächtigen Geräusche von unten, worüber er froh war, denn er musste erst mal seinen Atem unter Kontrolle bringen und seine Nervosität in den Griff bekommen, was ihm nicht so richtig gelang.
    Erwartete. Unten schimmerte Licht auf dem Flur. Wo er stand, war es dunkel.
    Immer wieder wischte er mit der flachen Hand über sein Gesicht, aber er konnte es nicht trocken putzen, denn ständig rann der Schweiß nach, und das würde noch eine Weile so andauern.
    Blieb sie im Haus oder verließ sie es?
    Das war die große Frage. Er rechnete damit, dass sie in den nächsten Minuten auftauchen würde, das sagte ihm einfach sein Gefühl, und er hatte sich nicht geirrt.
    Von unten her hörte er das Schlagen einer Tür. Das war ein erstes Zeichen, und Monk zuckte leicht zusammen. Seine Anspannung nahm wieder zu, denn in den folgenden Sekunden würde sich zeigen, wie es weiterging.
    Und es ging weiter, denn die Schrittgeräusche waren nicht zu überhören.
    Sie bewegten sich auf die Ausgangstür zu und damit auch auf die Treppe. Viola ging mit einer monotonen Gleichmäßigkeit, als würde sie von einem Uhrwerk angetrieben.
    Monk glitt etwas von der letzten Stufe zurück. Er wollte nicht Gefahr laufen, entdeckt zu werden.
    Zugleich durchfuhr ihn ein anderer Gedanke. War es möglich, dass diese Unperson ihn roch?
    Ja, durchaus. Das konnte sein. Vampire waren auf das Blut der Menschen eingestellt. Er konnte nur hoffen, dass diese Untote satt war und das Haus verließ, um erst später einen weiteren Beutezug zu unternehmen.
    Das alles würde sich in den folgenden Sekunden entscheiden. Noch ging sie in Richtung Treppe - und geriet ins Sichtfeld des Bestatters. Monk erschrak darüber so sehr, dass er seine Hand hochriss und den Ballen gegen seine Lippen drückte.
    Nur keinen Laut von sich geben. Sich zusammenreißen und hoffen, dass der Kelch an ihm vorüberging.
    Viola hielt an.
    Das war kein gutes Zeichen.
    Sie wartete in den folgenden Sekunden noch, und Monk rechnete damit, dass die Gestalt den Kopf drehen würde, um die Treppe hinaufzuschauen.
    Sie tat

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