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1617 - Blutlust

1617 - Blutlust

Titel: 1617 - Blutlust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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innere Stimme sagte ihm, dass es kindisch war, aber es brachte ihn auch nicht weiter.
    Er musste da durch. Violas starrer Blick tat ihm fast körperlich weh, und diese Starre war der Grund, der ihn zum Handeln zwang. Er wusste, dass er nicht mehr länger warten durfte. Sie wollte ihn und würde ihn bekommen. »Nein!«
    Es begann mit seinem Schrei. Einen Moment später warf er sich vor. Er musste sie aus dem Weg schaffen und sich einen Fluchtweg bahnen, und so rammte er mit seinem gesamten Gewicht gegen sie.
    Es war für sie unmöglich, den Aufprall abzufangen. Sie kippte zurück, verlor das Gleichwicht und landete auf dem Boden. Dabei rutschte sie noch ein Stück weiter und hinein ins Licht.
    Er folgte ihr. Er war wie von Sinnen. Er wollte sie irgendwie zur Vernunft bringen, trotz allem, und als er stehen blieb, schrie er sie mit lauter Stimme an.
    »Das bist du nicht mehr! Du bist nicht mehr die Viola, die ich kenne, verflucht!«
    Er musste die Worte einfach loswerden. Und er wusste zugleich, dass er sich in Sicherheit bringen musste. Aber die letzten Worte hatte er ihr noch sagen müssen.
    Es war ein Fehler.
    Eine Sekunde später bekam er ihn zu spüren, denn sie war nicht ausgeschaltet, und sie konnte sich blitzschnell bewegen, denn ihre rechte Hand zuckte vor und umklammerte sein linkes Bein.
    Hammer verlor das Gleichgewicht. Er begriff plötzlich nichts mehr, als er sich in der Luft befand. Erst als er aufschlug, wurde ihm klar, dass sein Schicksal so gut wie besiegelt war. Er war heftig mit dem Hinterkopf aufgeprallt. Der Schmerz zuckte bis zum Hals hin, und er sah Sterne blitzen.
    Die Sicht wurde ihm geraubt. Um ihn herum schwankte alles, er hatte das Gefühl, von dunklen Wellen erfasst zu werden, die sich sehr bald veränderten und zu Klauen wurden, die in seine Achselhöhlen griffen und ihn in die Höhe zerrten.
    Es waren die Hände der Blutsaugerin, die ihn in eine sitzende Position brachten.
    Bruce Hammer schaffte es nicht, den Kopf normal zu halten, und so pendelte er haltlos von einer Seite zur anderen. Das konnte der Blutsaugerin nicht gefallen. Um sich satt zu trinken, brauchte sie ein ruhiges Opfer, und das klappte nur, wenn sie den Kopf festhielt.
    Eine Hand fuhr in das halblange braune Haar des Mannes. Mit einer schon wütenden Bewegung zerrte sie den Kopf zur rechten Seite, sodass die linke Halsseite straff gespannt vor ihr lag. Noch weiter riss sie den Mund auf. Bruce Hammer war so von der Rolle, dass er es nicht mitbekam. Er sah auch nicht, wie sie den Kopf senkte, dann noch schneller wurde und ihre Zähne in den Hals jagte, wobei sie genau die Ader traf, die sie treffen wollte.
    Zum ersten Mal sprudelte Blut in ihren Mund. Der Hals ihres Opfers war wie ein kleiner Brunnen, aus dem die Fontäne in die Höhe schoss. Für sie war es wie eine Erlösung. So wunderbar, so sättigend. Zusammen mit ihrem Opfer fiel sie nach vorn. Beide landeten auf dem Boden.
    Viola hatte ihr Opfer nicht losgelassen. Ihr Mund schien an seinem Hals zu kleben. Sie war wie von Sinnen. Sie konnte nicht genug bekommen, sie saugte, sie trank, sie schlürfte. Ihre Wangen zuckten, und sie schaffte es sogar, ein leises Knurren in ihrer Kehle zu produzieren.
    Bruce Hammerwehrte sich nicht. Er war zu schwach, und er wurde immer schwächer, je mehr Blut er verlor. Hin und wieder zuckten seine Beine noch, dann schlug er mit den Hacken auf, aber auch das nahm nach einigen Sekunden ab.
    Er lag still!
    Viola saugte weiter. Sie war in einen regelrechten Blutrausch geraten.
    Eine Blutlust war über sie gekommen, die sie bis zum Letzten auskostete.
    Trinken. Stark werden. Saugen, bis kein Tropfen des roten Safts mehr in den Adern ihres Opfers floss.
    Bruce Hammer lag auf dem Rücken. Viola kniete seitlich neben ihm und war nicht mehr zu halten. Die Gier überschwemmte bei ihr alles, bis es vorbei war und sie keinen Tropfen Blut mehr aus den Adern saugen konnte.
    Vorbei…
    Nur widerwillig löste sie ihre Lippen vom Hals ihres Opfers. Ihr Mund war mit dem fremden Blut beschmiert, und auch die letzten Tropfen leckte sie weg.
    Dann stand sie auf.
    Sie war satt.
    Es ging ihr gut.
    In ihr steckte eine neue, unheilvolle Kraft. Aber sie hätte auch noch mehr Blut trinken können und erinnerte sich daran, dass sich noch ein weiterer Mensch in ihrer Nähe befand.
    Sie schaute sich um.
    Nein, es war nichts zu sehen. Der Mann, der hier lebte, hatte sich zurückgezogen. Sie nahm auch seinen Geruch nicht mehr wahr. Er schien nicht mehr in der Nähe zu

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