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1617 - Blutlust

1617 - Blutlust

Titel: 1617 - Blutlust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ungesehen verschwinden lassen, dann wandte man sich an ihn, denn in einigen Särgen war auch Platz für zwei Tote.
    Während er auf die Tür des Raumes zuging, in dem das Blutmahl stattgefinden hatte, rasten seine Gedanken. Er hatte es mit einem Vampir zu tun, und der war alles andere als menschenfreundlich. Aber er wusste auch, dass man Vampire töten konnte. Man musste einen vorn zugespitzten Eichenpfahl nehmen und ihn in die Brust des Blutsaugers rammen. Eichenholz!
    Nein, das gab es nicht bei ihm. Sein Betrieb beherbergte keine Schreinerei wie bei größeren Bestattern. Ihm wurden die Särge geliefert, in die dann die Toten kamen.
    Das sah nicht gut aus, denn Eichensärge waren zu teuer. Seine waren aus Fichtenholz gezimmert.
    Messer hatte er. Auch Stemmeisen. Drei davon befanden sich in dem Raum, vor dessen Tür er stand und noch immer nachdachte. Schließlich war er es selbst leid. Er gab sich einen Ruck und zog die Tür mit einem kleinen Schwung auf.
    Sein Herz schlug schon schneller, und er war auch darauf gefasst, sofort wieder zu verschwinden, aber die Normalität, die dort herrschte, beruhigte ihn.
    Das Licht brannte weiterhin. In seinem Schein stellte er fest, dass sich nichts verändert hatte. Es gab den offenen Sarg als Mittelpunkt, und er sah auch, dass Bruce Hammer bewegungslos am Boden lag. Er wirkte mit seinem zur Seite gedrehten Kopf fast wie ein Schlafender.
    Monk näherte sich ihm langsam. Er rechnete damit, dass Hammer plötzlich aufspringen und ihn angreifen würde. Die Befürchtung bewahrheitete sich nicht, und so ging es ihm wieder ein Stück besser.
    Als er Hammer erreicht hatte, ging er in die Knie, um ihn sich genauer betrachten zu können. Dabei musste er zwangsläufig die linke Halsseite sehen, die anders aussah als die rechte.
    Dort, wo die Haut von den beiden Vampirzähnen aufgerissen worden war, malte sich die blutige Wunde mit ihren beiden tiefen Einstichstellen ab.
    Da Bruce Hammer etwas außerhalb des Lichtscheins lag, holte Monk ein Feuerzeug hervor und schaute sich im Licht der kleinen Flamme den Hals genauer an.
    Seine Lippen verzogen sich. Was er da zu sehen bekam, war kein erhebender Anblick. Die Blutsaugerin war wie von Sinnen gewesen. Sie hatte nicht nur die Zähne in den Hals geschlagen, sie hatte die Haut und die Adern darunter regelrecht zerfetzt, eine Folge ihrer wilden Gier.
    »Meine Güte, das ist ja grauenhaft.« Monk bewegte seine Hand und ließ die kleine Flamme über das Gesicht des Veränderten streichen. Darin gab es keine Veränderung. Er sah kein Leben darin. Das Gesicht war starr, es war tot, und davon konnte er sich als Bestatter schon eine Meinung machen.
    Normalerweise hätte er die Leiche gepackt und in einen Sarg gelegt.
    Aber das hier war eine Ausnahme.
    Er konnte noch immer nicht richtig fassen, dass diese Gestalt nicht tot sein sollte.
    Ein Vampir, ein Blutsauger lag vor ihm. Eine starre Gestalt, die sich irgendwann wieder erheben würde, um sich auf die Suche nach Menschenblut zu machen.
    Nein, er wollte nicht zum Opfer werden - und er wollte auch sein Haus nicht verlassen. So gab es nur eine Möglichkeit, um sein Leben wieder in eine normale Bahn zu lenken. Er musste Bruce Hammer killen. Oder auch erlösen. Den Begriff kannte er aus den einschlägigen Filmen.
    Monk richtete sich stöhnend auf. Er war nicht mehr der Jüngste. So etwas spürte er immer dann, wenn er lange kniete. Als er stand, war ihm sogar etwas schwindlig.
    Die Wände und Ecken des recht großen Raumes lagen mehr im Schatten. Monk hätte auch hier Licht einschalten können. Das brauchte er nicht. Er kannte sich auch so aus und ging zu einem an der Wand hängenden hölzernen Werkzeugkasten, dessen Tür er aufzog.
    Im Kasten hingen die drei Stemmeisen. Ihr vorderes Ende war nicht gebogen, sondern flach gehämmert worden. Ein Werkzeug mit einer Spitze befand sich nicht in der Nähe, und deshalb musste er sich mit dem Stemmeisen begnügen.
    Er machte sich keine Gedanken darüber, ob das auch reichte. Auf jeden Fall musste hier etwas getan werden.
    Langsam drehte er sich um. Als er wieder in den Lichtschein trat, fiel dieser auf ein starres Gesicht, in dem die Lippen geschlossen waren.
    Er war kein Betbruder. Er hatte immer wieder mit Leichen zu tun, doch das Pfählen eines Vampirs war ihm neu. Er hoffte zudem, dass er das Herz traf.
    Mit der bloßen Hand wollte er nicht auf das Stemmeisen schlagen. Er brauchte etwas, das er als Hammer benutzen konnte. In einer Ecke lagen einige

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