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1617 - Blutlust

1617 - Blutlust

Titel: 1617 - Blutlust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gehört, denn es gab keine Verfolger. Sie hörte nur den Lärm aus dem Gebäude.
    Allerdings nicht besonders klar. Man konnte da von einem dumpfen Grollen im Hintergrund sprechen.
    Sicherheitshalber probierte sie aus, ob der Eingang tatsächlich verschlossen war. Er war es. Durch ihr Nicken zeigte sie an, dass es für sie keine andere Möglichkeit gab. Sie warf noch einen kurzen Blick auf die Klinke, schaute dann zurück und entdeckte auch niemanden in der Dunkelheit.
    Ein Lächeln huschte über ihre Lippen, denn sie hatte erkannt, dass sie in der Dunkelheit viel besser sehen konnte als sonst. Das Dasein als Blutsaugerin hatte ihre Sinne geschärft.
    Es war alles okay. Nur die Tür nicht. Die musste aufgebrochen werden, und das nahm sie in Angriff. Viola trat zurück, brachte eine Körperlänge Distanz zwischen sich und die Tür, nahm kurz Anlauf und trat in der Höhe des Schlosses zu.
    Sie hörte den dumpfen Schlag. Dann das leise Knirschen, und schon war die Tür offen. Sie wurde zwar nicht zurück bis gegen die Wand geschleudert, aber ein kurzer Druck reichte aus, um sie so weit nach innen zu schieben, dass die Blutsaugerin das Haus betreten konnte.
    Sie nickte, als sie die Musik wahrnahm, die sie nicht als solche bezeichnete.
    Es war mehr das harte Stampfen irgendwelcher Rhythmen, die die Gäste dazu brachten, sich zuckend zu bewegen. Das galt auch für die Tänzerinnen an den Stangen und in den Käfigen.
    Dort hatte Viola auch bei ihren Auftritten ihren Körper verbogen. Jetzt dachte sie nicht mal im Traum daran. Für sie gab es einen anderen Grund, den Schuppen zu besuchen.
    Er steckte in ihr. Es war etwas völlig Neues. Die Gier nach dem Saft der Menschen war es, die sie vorantrieb. Sie war so stark, dass sie entschlossen war, alle Hindernisse aus dem Weg zu räumen, die sich ihr in den Weg stellen würden.
    Sie musste das Blut trinken. Es gab keine andere Alternative.
    Den folgenden Weg hätte sie auch mit geschlossenen Augen gehen können. Sie befand sich in einem Seitenflur, der sie zum Zentrum führte.
    Von den Gästen wurde er nicht benutzt, da die Toilettenräume in einem anderen Flurbereich lagen.
    Sie ging langsam und dennoch zielstrebig. Vorbei an mehreren Türen, in denen Getränke lagerten. Die Türen ließen sich durch Schieben öffnen, und im Moment war keine geschlossen.
    Der Lärm, der ihr entgegen schallte, nahm an Lautstärke zu.
    Noch war nichts zu sehen. Nicht mal die zuckenden Stroboskopblitze, die sich über die Gäste ergossen. Um in das Zentrum zu gelangen, musste sie erst eine Tür öffnen, und auch dann war noch nicht viel zu sehen, weil ein dichter Vorhang den Blick in das Redhouse verbarg.
    Die letzte Tür, die sie öffnen musste, war nicht abgeschlossen. Sie war auch recht breit. Kaum stand sie offen, da traf Viola die Musik mit voller Lautstärke.
    Als Vampirin hatte sie ein feines Gehör, und sie schrak zusammen, als hätte sie einen heftigen Stoß erhalten. Ihre Gedanken, die sich allein auf das Trinken von Blut konzentriert hatten, wurden durcheinandergewirbelt. Vor sich sah sie den Vorhang, der die gesamte Thekenbreite einnahm, der aber nicht überall richtig dicht war, sodass durch die Spalten das Licht zuckte, das sich im gesamten Tanzbereich verteilte.
    Viola wusste genau, wohin sie gehen musste. Es gab mehrere Durchlässe für die Mitarbeiter hinter der breiten Bar. Zwei außen, einen in der Mitte.
    Sie nahm den nächsten, der außen lag. Die Ränder des Vorhangstoffs waren an dieser Stelle mit breiten Lederbändern versehen, damit sie eine gewisse Schwere bekamen.
    Die Wiedergängerin zögerte nicht länger. Sie schuf sich eine Lücke und betrat mit dem nächsten Schritt eine andere Welt, die sie schlagartig überfiel.
    Da war der Lärm. Da war das Licht, das nie gleich war und ständig hin und her zuckte.
    Wer die Szenerie nicht kannte, der musste sich erst an sie gewöhnen, denn hier war alles in Bewegung. Das galt nicht nur für die Lichtblitze, auch die Gäste wurden mit einbezogen, denn kaum jemand von ihnen stand still.
    Sie zuckten, sie tanzten, sie bewegten sich im Takt der Musik. Sie waren mit sich selbst beschäftigt, und es war fraglich, ob sie die anderen Tänzer überhaupt wahrnahmen.
    Wer sich hier vergnügte, der fiel in eine gewisse Ekstase und nahm seine Umgebung kaum wahr, auch nicht die Tänzerinnen in dem Käfig, der den Mittelpunkt der Disco bildete.
    Es waren drei junge Frauen, die sich dort verrenkten. Ob sie nach der Musik tanzten, war völlig

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