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1617 - Blutlust

1617 - Blutlust

Titel: 1617 - Blutlust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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unerheblich. Hauptsache, sie bewegten sich und hatten möglichst wenig an.
    Noch kochte die Stimmung nicht über. Das würde erst später geschehen, wenn die Tageswende bevorstand. Dann würden auch einige Gäste ihre Hemmungen über Bord werfen. Die Theke war breit genug, um darauf tanzen zu können, und das nicht immer nur bekleidet.
    Im Moment standen nur wenige Gäste davor. Zwei Männer und eine Frau, die zwischen den beiden hing und einen glasigen Blick hatte. Sie hatte nichts dagegen, dass sie mal von dem einen und dann von dem anderen Typ geküsst wurde.
    Hinter der Theke arbeiteten drei Bedienungen. Im Moment hatten sie wenig zu tun. Viola kannte die drei Mitarbeiter. Zwei farbige Frauen und ein Koreaner, der so schnell Gläser füllen konnte wie kaum ein Zweiter.
    Viola stand hinter ihnen und war von ihnen noch nicht entdeckt worden.
    Sie schauten nach vorn auf die Schar der Gäste und sahen nicht, was hinter ihrem Rücken geschah.
    Die Blutsaugerin hatte die Qual der Wahl. Es gab hier Blut im Überfluss.
    Sie stand wie selbstvergessen auf der Stelle und dachte daran, dass diese Menschenmenge ein Paradies für Blutsauger war.
    Aber sie hütete sich davor, sich in das Gewühl zu stürzen. Auffallen und Panik verbreiten, das war nicht gut. Das würde sich schon von allein ergeben, wenn die Folgen ihrer Tat entdeckt wurden.
    Im Gewühl über jemand herzufallen, war nicht unübel. Es würde kaum auffallen, weil jeder mit sich selbst beschäftigt war. Das Blut zu trinken, wo sich um sie herum die Welt weiterhin drehte und in ein geordnetes Chaos verfiel, das war in ihrer Vorstellungskraft das Höchste.
    Viola überlegte nicht länger und setzte ihren Vorsatz augenblicklich in die Tat um. Die drei Mitarbeiter an der Theke waren abgelenkt und mit sich selbst beschäftigt. So verließ Viola die Deckung des Vorhangs und musste nur wenige schnelle Schritte gehen, um in das Gewühl der Menschen einzutauchen.
    Bei erstem Hinsehen war die riesige Tanzfläche voll, aber sie würde noch voller werden, je mehr Zeit verstrich. Dass hier keiner auf seinen Nachbarn achtete, war für sie ein Vorteil. Auch in ihrer Kleidung fiel sie nicht auf, denn hier war jeder Modestil erlaubt.
    Niemand erkannte sie, obwohl Viola schon bekannt war. Auch die drei Tänzerinnen, die hin und wieder ihre Blicke über das Publikum gleiten ließen, sahen sie nicht.
    Sie bewegte sich mit sicheren Schritten durch das Gewühl, und war auf der Suche nach dem ersten Opfer. Ihre Sucht nach Blut nahm zu. Es war ihr im Prinzip egal, wen sie aussaugte, Hauptsache Menschenblut.
    Längst lag der wilde Glanz in ihren Augen, die sie suchend bewegte. Sie stieß gegen die Tänzer, und andere Gaste prallten gegen sie. Das war normal, das nahm sie locker hin, das gehörte dazu.
    Nach einem weiteren Schritt hielt sie an, weil sich plötzlich eine junge Frau an sie hängte. Es war eine Person, die nur ein hellrotes Trikot trug und sich voll dem Tanzen hingab. Der Ausdruck ihrer Augen war nicht normal, und Viola lachte innerlich auf.
    So war ihr das Opfer förmlich in die Arme gefallen, und das ließ sie nicht mehr los.
    Sie legte ihre Hände um den schlanken Nacken, denn die blonde Person mit den wirren Haaren konnte sich kaum noch auf den Beinen halten.
    Ihre Haut war verschwitzt, sie duftete dennoch nach einem starken Parfüm und rief mit schwerer Stimme: »Es ist so geil, Schwester, so unglaublich geil.«
    »Ja, das ist es«, gab Viola ihr recht. »Es ist auch geil für mich, Süße.«
    »Lass uns tanzen.«
    »Klar, das machen wir.«
    Viola fühlte sich wahnsinnig erregt. Die anderen Gäste um sie herum interessierten sie nicht mehr. Es gab jetzt nur noch die Fremde und sie.
    Hier in der Masse jemanden leer trinken zu können, das gab ihr einen Kick, der unbeschreiblich war. Und sie wollte nicht länger warten.
    Zusammen mit ihrem Opfer drehte sich Viola im Kreis. Sie hatte sich die junge Frau bereits zurechtgelegt und ihren Kopf dabei so nach rechts gedreht, dass sich die Haut an der linken Halsseite spannte. So war es perfekt für den Biss.
    »Halt mich fest, Schwester, halte mich - ich - ich falle sonst…«
    »Keine Sorge, ich bin bei dir.«
    Und wie sie bei ihr war, denn Viola zögerte nicht eine Sekunde länger.
    Sie senkte den Kopf. Jetzt musste sie den Mund öffnen, um den Biss ansetzen zu können.
    Sie dachte nicht darüber nach, ob sie gesehen wurde oder nicht. Nur der Trank zählte.
    Ein kurzes Berühren der Zahnspitzen an der straffen Haut, dann

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