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1617 - Blutlust

1617 - Blutlust

Titel: 1617 - Blutlust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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uns. Wenig später wurden wir vom gelben und auch roten Licht abwechselnd beschienen. Es hörte erst auf, als wir vor der Tür standen.
    Sie schwang nach innen, aber nicht wegen uns. Der Grund war ein breitschultriger Aufpasser, der innen gewartet und uns auch gesehen hatte. Das Knochengesicht des Mannes verzog sich. Ob er etwas Positives oder Negatives sagen wollte, blieb ihm im Hals stecken. Ich hatte mich entschlossen, mit offenen Karten zu spielen, und im Flackerlicht konnte er auf meinen Ausweis schauen.
    »Ja, ahm - was wollt ihr?«
    »Nur ein paar Antworten haben.«
    »Und worum geht es?«
    Es war zwar wichtig, dass wir Antworten erhielten, doch es war uns egal, von wem sie stammten. Ich ging davon aus, dass uns der Türwächter durchaus helfen konnte.
    »Wenn Sie uns einige Fragen beantworten, brauchen wir die Bar nicht mal zu betreten.«
    Er nickte. Seinen Blick konnte er nicht von Justine Cavallo abwenden.
    Da reagierte er wie jeder normale Mann, der die Blutsaugerin zum ersten Mal sah. Sie fing die Kerle wie ein Spinnennetz die Fliegen.
    »Es geht um Viola«, sagte ich.
    Er unterbrach mich. »Die Sängerin?«
    »Genau die.«
    Der Typ mit dem Knochengesicht lachte scharf. »Super, dass Sie nach ihr fragen.«
    »Wieso?«
    »Wir warten auf sie. Unsere Gäste sind schon leicht unruhig geworden. Sie hätte schon hier sein müssen.«
    Die Antwort war für uns keine Überraschung. Als Blutsaugerin würde sie anders vorgehen.
    »Hat sie auch keine Nachricht hinterlassen?«, erkundigte ich mich.
    »So ist es.«
    Justine mischte sich ein. »Ich glaube nicht, dass Viola noch kommen wird, Meister.«
    »Ach? Ist sie krank?«
    Die Vampirin lachte. »Ja, so kann man es auch nennen.«
    Das wollte der Typ nicht so einfach hinnehmen. »Und wenn sie doch noch kommt, soll ich sagen, dass nach ihr…«
    »Nein.« Justine funkelte ihn an. »Du sagst gar nichts. Hast du verstanden?«
    »Alles klar.«
    Wir glaubten dem Aufpasser. Es wäre auch zu schön gewesen, schon beim ersten Versuch Erfolg zu haben. Zum Glück standen noch zwei andere Bars auf unserem Programm.
    Im Rover hatte sich nichts verändert. Jane Collins bewachte nach wie vor Bruce Hammer, der sich so weit wie möglich in eine Sitzecke im Fond gedrängt hatte.
    »Fehlschlag, oder?«
    »Du sagst es, Jane.« Ich schnallte mich an. »Was macht unser Freund da hinten?«
    »Er war die ganze Zeit über sehr brav.«
    »Wunderbar.«
    »Dann ins Redhouse«, sagte Justine. Sie drehte sich zu Bruce Hammer hin um. »Weißt du, was da abgeht?«
    »Ja, da tanzen sie. Table Dance. Im Käfig sind sie und an den Stangen hängen die Tänzerinnen. Wenn es voll ist, wird das Redhouse zum Tollhaus.«
    Ich überlegte. Ob das der richtige Ort war, um sich das Blut der Menschen zu holen, stellte ich infrage.
    Ich drehte den Zündschlüssel und startete. Dabei fiel mein Blick auf die Uhr am Armaturenbrett.
    Es war noch nicht Mitternacht. Also lag eine lange Nacht vor uns.
    Stunden, in denen diese Viola eine blutige Spur hinterlassen konnte…
    ***
    Viola fühlte sich frei. Und nicht nur das, sie fühlte sich auch verdammt stark, und sie hätte sich noch stärker gefühlt, wenn noch mehr frisches Menschenblut durch ihre Kehle rinnen würde. Das wollte sie so rasch wie möglich in die Tat umsetzen, und ihr kam zugute, dass sie sich auskannte.
    Das Redhouse hatte sie sich als erstes Ziel ausgesucht, denn hier kannte sie sich aus. Es kam hinzu, dass diese Vergnügungsbude allein stand und deshalb von allen Seiten zugänglich war. Sie näherte sich von der Rückseite her dem Haus, denn dort befand sich der Parkplatz. An dieser Seite sah der Laden mit seiner tristen Fassade nicht nach einem Vergnügungsschuppen aus.
    Viola wollte sich zwar nicht zu viel Zeit nehmen, aber sie durfte auch nichts überstürzen, deshalb ging sie sehr umsichtig zu Werke. Auf keinen Fall wollte sie zu früh gesehen werden.
    Hier an der Rückseite nutzten die Paare hin und wieder den Schutz der Nacht aus, um sich zu vergnügen. An diesem Abend schien das nicht so zu sein.
    Viola trug zwar noch die gleiche Kleidung, hatte sich aber trotzdem umgezogen. Ein langer Mantel hüllte ihre Gestalt ein.
    Die Blutsaugerin kannte sich aus. Sie wusste genau, wie sie in das Gebäude hineinkam. Es gab eine Tür an der Rückseite. Diese war zwar verschlossen, für Viola stellte sie aber kein Problem dar.
    Rasch ging sie quer über den Platz und blieb an der Hintertür stehen.
    Bisher hatte sie niemand gesehen und wohl auch nicht

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