Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1619 - Krisenherd Bolan

Titel: 1619 - Krisenherd Bolan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
steckten.
    Wohin hier?
    Daccran versuchte erst gar nicht, sein Haus an der Küste zu erreichen. Er konnte sich denken, daß er auf dem ganzen Planeten gejagt wurde und daß die Mordkommandos des Blauen Pfeils und der BSA zuerst dort auf ihn warten würden.
    Vielleicht stand das Haus schon gar nicht mehr. Vielleicht hatten sie es in die Luft gesprengt, oder es brannte in den dunklen Himmel.
    Es war inzwischen Nacht geworden, die Nacht zum vierten August. Daccran jagte in seinem unbeleuchteten Gleiter über den Kontinent. Nur in der Pilotenkanzel schimmerte es gespenstisch von den Anzeigen der Instrumente und dem Bildschirm des Kom-Netzes. Über die Hälfte der Nachrichtenkanäle waren ausgefallen, und zwar vornehmlich solche, die der proarkonidischen Politik nahestanden. Die Akonensender reichten von gemäßigter Berichterstattung bis hin zur puren Hetze. Daccran hatte erschüttert begriffen, daß der Blaue Pfeil plötzlich nicht mehr als Terrororganisation dastand, sondern sich als Selbstschutztruppe des akonischen Bevölkerungsteils hinstellte und von der BSA in dieser Rolle akzeptiert wurde.
    Aus den Handgemengen und Straßenschlachten in den Städten waren Gemetzel geworden. Es gab plötzlich so viele Waffen auf Bolan, wie zur großzügigen Ausrüstung einer ganzen Söldnerarmee nötig gewesen wären. Beide Seiten hatten sie. Es war unbegreiflich.
    Teile von Arkonak standen in Flammen. Aus verborgenen Silos stiegen Raketen auf und vernichteten alles Leben, wo sie einschlugen. Es gab keinen Regierenden Planetarischen Rat mehr, auf den irgendeiner hörte. Es gab nur noch den Haß und die Gewalt. Daccran kam es vor, als hätte ein Dämon diese Welt mit einem Fluch bedacht und verzaubert.
    Irgendwann hatte er nicht mehr die Kraft, weiterzufliegen. Er befahl dem Syntron, einen Landeplatz fernab der Zivilisation zu suchen und den Gleiter so zu landen, daß er nicht geortet werden konnte. Es hatte zwar bisher keine Verfolgung gegeben, aber das konnte sich ändern. Daccran von Umayn wurde in den Nachrichten als der Mörder der Rätin Harga Molesh angeprangert, und dem, der ihn fand und stellte, wurde eine hohe Belohnung versprochen.
    Daccran atmete auf, als der Gleiter in einer Talsenke vor einem Ausläufer des Gebirges landete, das den Kontinent von Norden nach Süden durchzog. Er stieg aus und taumelte durch die Dunkelheit, bis er einen großen Stein fand, auf den er sich setzte.
    Der Himmel war klar. Zwei der drei Monde standen gleichzeitig am Firmament und überstrahlten mit ihrem fahlen weißen Glanz das Licht der Sterne. Hier zuckten keine Feuersäulen hoch. Hier verdunkelte kein schwarzer Rauch das Funkeln der fernen Sonne. Hier war es noch so wie immer, friedlich und still.
    Daccran wurde von Weinkrämpfen geschüttelt, als er daran erinnert wurde, wie oft er und Vrana in ähnlichen klaren, warmen Nächten zusammengesessen und von einer glücklichen Zukunft geträumt hatten. Jetzt erst wurde ihm endgültig klar, daß sie für immer fort war.
    Vrana war alles für ihn gewesen, sie und ihre Eltern, die er bewundert hatte. Er hatte sie wahrscheinlich als Ersatz für seine eigenen Eltern angesehen, die er schon als Kind verloren hatte. Freunde waren gekommen und gegangen. Er hatte seinem Leben nach Beendigung seiner Ausbildung einen Sinn gegeben, als er sich für das Wohl seines Planeten zu engagieren begann und seine Laufbahn als Politiker antrat.
    Auch das war aus und vorbei.
    Daccrans rechte Hand berührte den Griff des Strahlers, den er in den Bund seiner Hose gesteckt hatte.
    Nein, ein Kämpfer war er nie gewesen. Dazu hatte man ihn nicht erzogen. Dazu war auf Bolan keine Notwendigkeit gewesen. Aber das hieß nicht, daß er feige war.
    Sein Leben hatte keinen Sinn mehr. Um ihn herum war die Hölle losgebrochen und hatte ihm jeden Halt genommen.
    Er würde den Mut haben.
    Daccran umfaßte den Waffengriff und zog den Strahler langsam aus dem Bund. Seine Hand wanderte schon damit in die Höhe und drehte sich um neunzig Grad, als Daccran hinter sich ein Geräusch hörte. „Das würde ich an deiner Stelle nicht tun", sagte eine fremde Stimme. Dann zuckte die Schockpeitsche heran
     
    6.
     
    Dandor Was immer auch Atlans Erscheinen verzögert hatte - der Arkonide war nicht gekommen und würde das nun auch nicht mehr tun. Er war in M13 eingeschlossen wie Milliarden und aber Milliarden andere Galaktiker auch, die sich um 17.14 Uhr im Bereich der neuen Hyperraum-Parese-Sphäre befunden hatten.
    Seit der Nachricht waren

Weitere Kostenlose Bücher