1619 - Krisenherd Bolan
hier... sind meine Freunde. Erkennst du Perry Rhodan denn nicht?"
Daccran drehte sich um, nachdem er die beiden Frauen sanft von sich getrennt hatte, und winkte den Terraner herbei.
Tenesch von Valvaars Augen richteten sich auf Daccran, auf Rhodan und wieder auf den Mann, der sein Schwiegersohn hätte werden sollen.
Der Blick, anfangs noch wie irr in andere Welten gerichtet, klärte sich endlich. Tenesch stieß einen Seufzer aus, ließ Zetthus Kon los und begann zu schwanken. Daccran und Rhodan fingen ihn rasch auf, ehe er stürzte.
Yart Fulgen übernahm den Akon-Agenten, der um Luft rang. „Vater!" rief Daccran und rüttelte Tenesch leicht. „Komm wieder zu dir!"
„Daccran..."
Tenesch von Valvaar erkannte ihn endgültig wieder. Immer noch schien er sich halb in Trance zu befinden, und so redete er auch. „Das Auge... hat mir wieder einmal einen... Streich gespielt. Diesmal wohl einen guten."
„Ich sah, wie die Mörder erschraken", erklärte Jargil von Arkonak, „und sprang einfach los, ohne zu wissen, was plötzlich geschehen war. Ich hing auf einmal an Kon. Er warf mich ab und schlug nach mir. Er wollte mich erschießen wie Belal Minea, aber dann war Tenesch da und griff ihn sich. Er packte seinen Hals mit dem rechten Arm und ..."
„Daß dieser verdammte fremde Arm dreimal so stark ist wie mein alter, das wußte ich", sagte der gewählte Ratsvorsitzende. „Die Reaktion meines Auges hat mich selbst überrascht, aber als Kon dann Jargil kaltblütig töten wollte, gab es für mich nur noch eins. Und ich hätte ihn umgebracht, wäret ihr nicht gerade noch rechtzeitig gekommen."
Er konnte wieder alleine stehen. Perry Rhodan ließ ihn los und fragte ihn, ob er bereit sei, vor die Bevölkerung zu treten und auf sie einzureden.
Natürlich war Tenesch damit einverstanden, und er führte seine Befreier und die beiden Rätinnen zielstrebig aus dem Archivlabyrinth nach oben in den Palast. Es war, als ob eine geheime Energiequelle in diesem Mann aktiviert worden wäre, als er Daccran wiedersah und begriff, daß noch nicht alles verloren war.
Unterwegs berichtete er von der nahenden Flotte der Akonen und vom Tod Ooman von Duuns. Alle noch lebenden Mitglieder des gewählten Planetarischen Rates kämpften sich also jetzt in das Ratsgebäude vor und zu den technischen Möglichkeiten, überall auf dem Planeten zu der Bevölkerung zu sprechen.
Perry Rhodan hätte sich gewünscht, daß Zetthus Kon im Augenblick seiner Niederlage einsichtig werden und die Verschwörung zugeben würde. Die Antwort des Blaulegionärs auf seine entsprechenden Forderungen bestätigten indes seine realistischeren Erwartungen. Zetthus Kon, inzwischen ebenfalls wieder im Besitz seiner Kräfte und von Cendor und Fulgen in Schach gehalten, lachte und spottete, fluchte und drohte.
Er wußte, daß in wenigen Minuten die akonischen Schiffe über Bolan erscheinen, landen und „die Ordnung wiederherstellen" würden.
Und er wußte, daß seine Gegner nicht so skrupellos waren wie er selbst und ihn einfach eliminierten.
Eine halbe Stunde nach der geglückten Befreiung der Ratsmitglieder sprachen Tenesch von Valvaar, Daccran von Umayn, Jargil von Arkonak und Heyma von Valvaar über alle zur Verfügung stehenden Kanäle und Mittel zu der Bevölkerung Bolans. Sie erklärten den akonischen Putschversuch für gescheitert, nachdem sie knapp, aber ausreichend die Hintergründe erklärt hatten.
Die GAFIF und ihre Helfer hatten die Mitglieder des Blauen Pfeils und die Aktivisten der BSA im Ratsgebäude in einigen blitzschnellen Aktionen überrascht und entwaffnet oder paralysiert. Die Kommunikationszentrale befand sich wieder in der Hand derjenigen, für die sie eigentlich errichtet worden war.
Eine Viertelstunde lang redeten Tenesch von Valvaar und seine Freunde. Dann schaltete sich Perry Rhodan ein, und wer in den Straßen bisher noch gezögert hatte, die Waffen niederzulegen, der tat es jetzt. Bei allem Mißtrauen den Ratsmitgliedern gegenüber, ihm glaubten sie, daß der Krieg vorbei und nur die Folge einer grausamen Verkettung von Provokationen und Mißverständnissen gewesen war.
Viele Kämpfer des Blauen Pfeils gaben auf, als sie hören mußten, daß Zetthus Kon vor ein galaktisches Gericht gestellt werden sollte. Andere aber sorgten weiter für Terror, und auch die vorübergehend reumütig Gewordenen reihten sich wieder in ihre Front ein, als die akonischen Schiffe landeten.
Allerdings waren sie auch die ersten, die Akons Machtdemonstration
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