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1621 - Die Verdammten

1621 - Die Verdammten

Titel: 1621 - Die Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gesprochen.«
    Der Kardinal wischte mit der rechten Hand hin und her. »Mit diesem - mit diesem Sinclair, den Sie mal erwähnten. Den Mann, den man Geisterjäger nennt.«
    »Genau, mein lieber Maurizio. Es ist John Sinclair, und er ist ein alter Freund von mir. Ich kann mich voll und ganz auf ihn verlassen, was ich oft genug in der Vergangenheit erlebt habe.«
    »Ja, das erwähnten Sie mal. Aber nun zu unserem Fall. Sie sprachen von Befürchtungen. Sind diese denn eingetroffen?«
    »Voll und ganz!«, flüsterte Ignatius über seinen Schreibtisch hinweg.
    Danach war es still. Der Kardinal hielt den Atem an. In dem großen Büro mit der hohen Kassettendecke breitete sich ein Schweigen aus, das man schon als beredt bezeichnen konnte und das erst durch ein tiefes Stöhnen des Kardinals unterbrochen wurde.
    »Und dieser Sinclair hat Ihnen tatsächlich die Wahrheit erzählt?«
    »Warum sollte er lügen?«
    Der Kardinal, dessen Gesicht trotz des recht hohen Alters fast faltenlos war, schlug auf den Schreibtisch. »Aber es darf nicht wahr sein! Das ist ein verfluchter Mythos! Das gehört nicht zu unserer Kirche, verstehen Sie?«
    »Voll und ganz. Ich gebe Ihnen auch recht. Zu unserer Kirche gehört es nicht. Aber es hat zur damaligen Welt gehört, in der es noch keine Kirche gegeben hat. Und dieser Fluch ist nicht ganz getilgt worden. Den haben einige der Zwitter wohl überlebt. Da wird sich unser Feind eingemischt haben.«
    Die dunklen Augen des Kardinals traten beinahe aus den Höhlen, als er fragte: »Der Antichrist?«
    »Nennen Sie ihn, wie Sie wollen, Maurizio. Tatsache ist, dass einer der Nephilim in der Nähe von London erschienen ist und einen Pfarrer umbringen wollte, der für uns arbeitet. Er hat es nicht geschafft, weil eben dieser Mann dazwischen kam, den Sie etwas spöttisch betrachten. Er hat Father McCallum gerettet.«
    »Und was ist mit dem Verdammten?«
    »Er konnte leider entkommen.«
    Der Kardinal lachte auf und erhob sich für einen Moment von seinem Platz.
    »Wenn das so ist, wird er wiederkommen. Darauf wette ich.«
    »Ja, das wird er hoffentlich.«
    Der Kardinal saß wieder. »Ihrer letzten Antwort hörte ich an, als trauten Sie Ihrem Freund zu, den Verdammten besiegen zu können.«
    »Das hoffe ich sehr.«
    Kardinal Maurizio schwieg. Er war wirklich einer der wenigen Menschen, die das alte Geheimnis kannten, deshalb hatte ihn Father Ignatius auch hinzugezogen.
    Geglaubt hatte keiner der beiden Männer so recht daran. Es gab viele alte Bücher, in denen Dinge zu lesen standen, die schon fast apokalyptisch zu nennen waren. In den Schriften bezog man sich oft auf die Nebenbücher des Alten Testaments, von denen es genug gab, aber man hielt oder wollte sie nicht für wahr halten.
    Jetzt lagen die Dinge anders, und der Kardinal wollte wissen, was mit dem Buch geschehen war, dass McCallum vor Jahren im Kloster gefunden hatte.
    »Es existiert nicht mehr.«
    »Sind Sie sicher?«
    »Es wurde damals verbrannt. Das hat der Abt noch selbst in die Hand genommen. Wir können ihn leider nicht mehr fragen, da er verstorben ist. Wir müssen es glauben, was uns beiden ja nicht schwerfallen sollte.«
    Der Kardinal winkte ab. »Ja, ja, ich weiß, worauf Sie anspielen. Der Glaube ist immer wichtig. Er ist das Fundament unserer Kirche, aber ich denke dabei an etwas anderes.«
    »Ich höre.«
    Maurizio senkte seine Stimme. »Können Sie sich vorstellen, dass auch wir in Gefahr sind, wenn es wirklich noch Abkömmlinge aus der damaligen Zeit geben sollte?«
    Ignatius runzelte die Stirn und fuhr über sein graues Haar.
    »Sie meinen wir hier im Vatikan?«
    »Wo sonst?«
    »Nein, das denke ich nicht. Dieser Ort ist eine Macht. Den haben schon viele zu zerstören versucht, was ihnen nicht gelungen ist. Nein, da mache ich mir keine Sorgen.«
    »Aber diese Verdammten stecken mit IHM unter einer Decke.«
    »Das tun viele.«
    Maurizio sagte nichts mehr. Er sah allerdings auch nicht so aus, als sei er zufriedengestellt worden. Es war ihm anzusehen, dass er grübelte, jedoch nicht die richtigen Worte fand, bis er schließlich fragte: »Was sollen wir tun? Sollen wir Bescheid nach ganz oben geben? Wäre das gut?«
    »Nein, ich denke nicht. Das ist ein Problem, das wir aus der Welt schaffen sollten. Ich möchte nicht, dass der Heilige Vater damit belästigt wird. Und ich denke schon, dass wir es schaffen.«
    »Ihren Mann in London meinen Sie?«
    Ignatius lächelte. »Wen sonst?«
    Der Kardinal zeigte sich nicht überzeugt. Er winkte mit

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