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1621 - Die Verdammten

1621 - Die Verdammten

Titel: 1621 - Die Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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links wenden müssen, um die Wand zu erreichen, an der der Sicherungskasten angebracht war.
    Dabei sah ich nicht nur zum Altar hin. Ich kümmerte mich auch um den rechts von mir liegenden offenen Bereich der Kirche, an dessen Ende die Eingangstür lag. Sollte sich der Nephilim im Freien aufhalten und in die Kirche schauen, konnte ich möglicherweise seinen Umriss entdecken, denn die Tür stand offen.
    Ich spürte es mehr, als ich es sah, denn mich erreichte von draußen her ein Luftzug, der bestimmt nicht durch ein zerstörtes Fenster wehte.
    Allmählich überkam mich das Gefühl, Mittelpunkt eines Katz-und-Maus-Spiels zu sein. Genau das passte mir nicht. Wenn schon, dann wollte ich die Katze sein.
    Im Moment wies nichts darauf hin, und ich bewegte mich weiter auf den Kasten zu. Da er sich farblich kaum von der Wand abhob, war er nicht so leicht zu entdecken. Licht wollte ich nicht einschalten. So trat ich dicht an die Wand heran und tastete sie mit den flachen Händen ab. Zuerst fühlte ich nur Stein. Ich blieb bei meinen Tastversuchen in Kopf höhe und hatte wenig später Glück, unter meinen Händen etwas zu spüren, das sich wie Metall anfühlte.
    Rechts stand ein winziger Griff vor. Mit zwei Fingern zog ich die Tür auf, aber ein Blick in den Kasten gelang mir in der Dunkelheit nicht. Wie die Hebel genau standen, sah ich nicht, aber etwas anderes nahm meine Aufmerksamkeit in Anspruch.
    Es war zu riechen. Aus dem Kasten hervor wehte mir der Geruch entgegen. Es roch verschmort und irgendwie angebrannt.
    Da war nichts mehr zu machen. Der Gegner hatte alles zerstört, weil er wollte, dass es finster blieb.
    Okay, er sollte sein Spiel haben. Ich würde mitmischen und hoffte, am Ende der Sieger zu sein.
    Ich wandte mich wieder dem Altar zu.
    Mein Gegner konnte sich überall versteckt halten.
    Die Altarplatte zumindest war leer. Ob ich das als gutes Omen ansehen sollte, wollte ich mal dahingestellt sein lassen. Es gab hier für den Verdammten einfach zu viele Verstecke.
    An dem eigentlichen Hochaltar wurden die Messen an wichtigen Feiertagen abgehalten. Bis zu ihm waren es nur ein paar Schritte. Der Altar war in seinen Umrissen zu erkennen.
    Ich hatte mich entschlossen, auf mich aufmerksam zu machen. Ich wollte dem Spiel ein Ende bereiten und endlich das Licht einschalten, sodass ich zu erkennen war.
    Etwas flatterte über mir.
    Einen winzigen Moment später hörte ich das Rauschen.
    Ich riss den Kopf hoch. Die Lampe hatte ich vergessen, und jetzt wurde ich daran erinnert, dass dieses Wesen auch Flügel besaß.
    Ich sah sie noch wie zwei Tücher, die zur Seite gestreckt waren, dann prallte der Angreifer schon gegen mich…
    ***
    Hätte ich ihn nur Sekunden früher bemerkt, ich hätte mich auf ihn einstellen können. So aber erfolgte meine Reaktion zu spät. Nur einen Schritt konnte ich zur Seite ausweichen, da erwischte mich ein Schlag, schleuderte mich zur Seite, und ich verlor auf dem glatten Boden den Halt und fiel hin.
    Ich landete auf meiner rechten Schulter, drehte mich jedoch ab, sodass ich dem Aufprall die eigentliche Wucht nahm.
    Der Verdammte hatte mich bei der ersten Attacke nicht voll erwischt, und seinen nachfassenden Krallen entging ich durch schnelle Drehungen.
    Father McCallum hatte mich gewarnt. Besonders vor den Flügeln und seinen Kräften, die stärker waren als meine. Es würde für ihn kein Problem sein, mich in die Höhe zu zerren, und genau das wollte ich nicht. Wäre es Carlotta, das Vogelmädchen gewesen, ich hätte nichts dagegen gehabt, aber der Verdammte war ein Feind.
    Da ich zu sehr mit mir selbst beschäftigt war, gelang es mir auch nicht, meine Waffe zu ziehen. Ich raffte mich auf und versuchte so etwas wie eine Flucht. So sah es zumindest aus. Ich wollte nur eine gewisse Distanz zwischen mich und meinen Gegner bringen.
    So ganz schaffte ich es nicht. Ich hörte hinter mir das Rauschen, dann prallte die Gestalt in meinen Rücken. Der Aufschlag war hart. Wenn ich jetzt zu Boden ging, war alles verloren, und so bemühte ich mich mit aller Kraft, auf den Beinen zu bleiben.
    Ich stolperte nach vorn, wich aber auch zur Seite aus und prallte gegen die erste der Kirchenbänke. In einem Reflex hielt ich mich daran fest.
    Gleichzeitig spürte ich den Druck und den Zug in meinem Rücken.
    Hände oder Krallen hielt sich dort fest, um mich in die Höhe zu reißen.
    Das war für den Verdammten nicht so leicht, weil ich mich nach wie vor festklammerte. Er hätte schon die Bank mit in die Höhe zerren

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