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1621 - Die Verdammten

1621 - Die Verdammten

Titel: 1621 - Die Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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überzeugt, Mr. McCallum?«
    »Das bin ich. Ich kann Ihnen auch die Textstelle aus dem Buch Genesis auswendig sagen. In Kapitel sechs, Vers vier heißt es wörtlich: ›In jenen Tagen gab es auf der Erde Riesen, und auch später noch, nachdem sich die Gottessöhne mit den Menschentöchtern eingelassen und ihnen Kinder geboren hatten.‹«
    Ich schwieg.
    »Sie zweifeln?«
    »Das gebe ich gern zu.«
    »Nun ja, so denke ich auch. Die Geschichte ist so etwas wie ein Vergleich. So etwas finden Sie überall in der Bibel. Man soll sie nicht wörtlich nehmen. Die Menschen sollten aufgerüttelt werden. Man sollte diskutieren und nachdenken. Aber noch heute gibt es Menschen, die alles Geschriebene wörtlich nehmen. So glauben einige Gemeinschaften, dass die Welt in sieben Tagen erschaffen wurde.«
    »Davon habe ich gehört. Besonders in den Staaten sind sie sehr verbreitet.« Er nickte.
    »Und das ist alles?«, fragte ich.
    Er schaute mich lauernd an. »Wie meinen Sie das?«
    »Ich weiß es nicht. Es widerspricht meinen Erfahrungen, die ich mit Engeln gemacht habe.«
    »Gut, dass Sie deren Existenz nicht leugnen. Das ist sehr wichtig. Ich möchte dabei aber auch etwas ins Detail gehen und Ihnen mehr über diese Engel erzählen. So öffne ich Ihnen praktisch die Schatzkiste der alten Mythen.«
    »Klar, ich höre.«
    Er trank noch einen Schluck Wasser. So konnte er klarer sprechen.
    »Die Engel, von denen hier die Rede war, gehören einer bestimmten Gruppe von Himmelswesen an. Man nannte sie Grigori.«
    »Und was bedeutet das?«, fragte ich.
    »Die Stummen, Schweigsamen. Sie kamen auf die Erde, um über die Menschen zu wachen. Das haben sie auch getan. Auf der anderen Seite haben sie sich sehr menschlich benommen. Sie haben sich mit den Frauen der Menschen eingelassen und zeugten Kinder. Das waren die Nephilim. Halb Mensch und halb Engel.«
    Ich blies die Luft aus. »Sprechen Sie bitte weiter.«
    »Gern. So etwas konnte dem Schöpfer natürlich nicht gefallen. Er ignorierte diese Nachkommen, er verfluchte sie, die Engel verstieß er aus dem Himmel, und deren Nachkommen verdammte er zum Aussterben. So wurde dieser Frevel zurück in das Verborgene gestoßen.«
    »Damit wäre ja alles klar gewesen und hätte seine Richtigkeit gehabt, denke ich.«
    »Sollte man meinen.«
    »Und was ist wirklich passiert?«
    »Nicht alle vom Schöpfer Verdammten vergingen, denn einige hatten sich retten können, und sie haben sich für ihre Rettung einen mächtigen Helfer ausgesucht.«
    Ich musste nicht lange nachdenken, um die Lösung zu finden.
    »Sprechen Sie von der Hölle, Mr. McCallum?«
    »Allgemein schon. Speziell aber von dem, der Hölle und alles Böse beherrscht.«
    Auch diese Antwort wusste ich und stieß den Namen flüsternd hervor.
    »Luzifer!«
    »Sie sagen es, Mr. Sinclair!«
    ***
    Ich hatte mich bei unserem Gespräch schon nicht viel bewegt, jetzt aber saß ich so starr wie in Beton gegossen, und meine Hände ballten sich automatisch zu Fäusten.
    Also er. Der oder das absolut Böse, das es schon zu Zeiten dieser Grigori gegeben hatte. Er hatte sich also dieser noch übrig gebliebenen Verdammten angenommen und dafür gesorgt, dass sie überleben konnten. Das war füi mich wie ein Schlag in die Magengrube, und ich verspürte einen kalten Hauch der über meinen Rücken rann.
    Auch dem Pfarrer war meine Reaktion aufgefallen.
    »Es sieht nicht gut aus, wenn all das stimmt - oder?«
    »Das kann man wohl sagen.«
    »Und ich gehe davon aus, dass es stimmt. Offiziell wollte man es nichl wahrhaben, aber es gab dieses Wissen schon. Man wollte die Menscher nur nicht beunruhigen und ist davor ausgegangen, dass sich alles von selbst erledigt. Das war ein großer Irrtum. Es gibt sie noch, auch wenn ich nicht weiß wie groß ihre Zahl ist. Aber mit ihner rechnen muss man.«
    »Das haben Sie ja erlebt.«
    »Ich las das Buch, Mr. Sinclair. Ob ei das Einzige ist, das noch existiert, kam ich Ihnen nicht sagen. Durch das Lesei der Texte bin ich zu einem Eingeweih ten geworden.«
    »Was die andere Seite nicht zulassei kann.«
    »Sie denken genau richtig, Mr. Sin clair.«
    Ich fühlte mich plötzlich nicht meh wohl in meiner Haut. Es ist etwas ande res, ob man einem Vampir oder Werwol gegenübersteht oder mit so einer archa ischen Botschaft konfrontiert wird. Das zu begreifen und einzuordnen fiel auch mir schwer.
    »Aber Sie, Mr. McCallum, sind nicht der Einzige, der über die Nephilim informiert ist, denke ich.«
    »Das ist so. Man weiß im Vatikan auch

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