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1622 - Sie kamen aus der Totenwelt

1622 - Sie kamen aus der Totenwelt

Titel: 1622 - Sie kamen aus der Totenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Welt hinein, sondern in die der Toten. Er war ein Mann mit einem Jenseitsblick.
    Ich ließ das Schreiben sinken. »Jetzt wird es interessant.«
    »Hast du denn bis zum Ende gelesen?«
    »Nein, habe ich nicht.«
    »Dann tu es bitte.«
    Ich las auch noch die letzten Zeilen, und die hatten es wirklich in sich.
    Dabei dachte ich sofort an das, was uns Todd Hayes hatte sagen wollen.
    Denn der Mann mit dem Jenseitsblick war plötzlich nicht mehr namenlos.
    Im letzten Satz wurde er erwähnt, und den las ich laut vor. »So kann ich, Fabricius, auch die Boten aus der Totenwelt schicken, damit sie euch Bericht erstatten…«
    Ich stand da, und mein Mund war offen geblieben. Suko stellte keine Frage. Er sah mich nur an und wartete darauf, dass ich etwas sagte.
    Den Gefallen tat ich ihm.
    »Fabricius«, flüsterte ich. »Den Namen hat uns der Sterbende sagen wollen!«
    »Genau, John!«
    Ich legte den Brief zur Seite und holte zunächst mal tief Luft. Das war in der Tat eine Spur, und sie führte offenbar in die Totenwelt, die in dem Schreiben erwähnt worden war.
    Das hatte uns zwar hart getroffen, aber wir waren letztendlich einen Schritt weitergekommen.
    »Wer ist Fabricius?«
    Suko hob die Schultern. »Keine Ahnung. Der Name ist mir neu. Aber ich denke nicht, dass wir ihn hier in London finden. Die Männer werden ihm woanders begegnet sein.«
    »In der Schweiz?«
    »Das kann sein.«
    Ich runzelte die Stirn. »Er muss dort wohnen. Möglicherweise sogar in Pontresina. Und dort ist es den vier Männern gelungen, mit ihm Kontakt aufzunehmen.«
    »Das sehe ich auch so.«
    Ich fuhr fort. »Und dieser Fabricius besitzt die Gabe, Botschaften aus der Totenwelt zu empfangen, das lese ich aus den letzten Zeilen. Zudem muss der Mann blind sein. Er hat also noch einen anderen Sinn geschärft, um so Grenzen überwinden zu können. Stimmst du mir da zu?«
    »Ja. Aber ich frage mich auch, welche Rolle diesen Raben zugedacht ist.«
    »Es sind keine echten Vögel, Suko, das darfst du nicht vergessen. Möglicherweise stammen sie sogar aus dieser Totenwelt und haben die Botschaften gebracht.«
    »Und weshalb musste Todd Hayes sterben? Hat er sich mit den Tieren überworfen - oder was?«
    »Das können wir hier nicht herausfinden, John.«
    »Du meinst also, dass wir eine Reise in die Schweiz unternehmen sollen?«
    »Darauf wird es hinauslaufen.«
    Das war keine Spinnerei. Wir hatten hier einen schrecklichen Mord aufzuklären. Das Bild des toten Todd Hayes mit seinem zerfetzten Körper und den herausgepickten Augen wollte mir nicht aus dem Kopf.
    Dieser Fabricius hatte den Mann bestimmt nicht getötet. Aber man konnte ihn auch nicht als unschuldig bezeichnen. Er hatte den Kontakt zur Totenwelt aufgebaut und ihn möglicherweise über die Raben weitergegeben, was schließlich zu diesem schrecklichen Mord geführt hatte.
    Aber warum war Todd Hayes umgebracht worden? Und was war mit den anderen drei Bergsteigern geschehen?
    Darüber diskutierte ich mit Suko, und er hielt mit seiner Meinung nicht hinter dem Berg.
    »Ich kann mir nur vorstellen, dass er aus dieser Gruppe ausgeschert ist.«
    Das war keine schlechte Idee.
    »Das würde bedeuten«, sagte ich, »dass er sich den Blinden zum Feind gemacht hat.«
    »Im Endeffekt schon.«
    »Gut oder nicht gut. Wie man es nimmt. Wir kennen jetzt den Namen des Deutschen. Die anderen beiden sind uns unbekannt. Aber die kriegen wir auch noch raus.« Ich steckte das Foto ein. »Wir werden mit diesem Michael Norton Kontakt aufnehmen. Er wird uns sagen können, wer die beiden anderen Bergsteiger sind.«
    »Ist klar.«
    »Zur Not müssen uns die Kollegen in Deutschland zur Seite stehen.« Ich drehte mich um und ging zum Fenster. Es stand noch immer offen, und die schlechte Luft war mittlerweile aus dem Zimmer verschwunden.
    Mein suchender Blick galt den Raben, und sie waren tatsächlich noch vorhanden. Sie kreisten, aber es war kein anderer Vogel mehr hinzugekommen.
    Aber sie hielten uns unter Kontrolle. Das bewies mir, dass wir uns auf der richtigen Spur befanden.
    Ich ging davon aus, dass mich die Tiere sahen, aber sie kamen nicht näher. Sie hielten Abstand, und Suko, der dicht hinter mir stand, lachte leise auf.
    »Was ist so lustig?«
    »Nichts, John. Ich musste nur daran denken, dass die Tiere doch eigentlich in die Schweiz gehören. Aber jetzt sind sie hier. Sie haben demnach einen langen Weg hinter sich.«
    »Scheint für sie kein Problem gewesen zu sein. Und sie haben diesen Todd Hayes getötet. Er muss

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