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1622 - Sie kamen aus der Totenwelt

1622 - Sie kamen aus der Totenwelt

Titel: 1622 - Sie kamen aus der Totenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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war ein guter Freund von mir. Zusammen mit seiner Partnerin arbeitete er in Deutschland für die Regierung. Er hielt die Augen offen und kümmerte sich um Fälle, die auch in mein Metier hätten fallen können.
    Bei den letzten Schritten glitten meine Gedanken in eine bestimmte Richtung. War es Zufall, dass Harry ausgerechnet jetzt anrief. Oder eventuell Fügung?
    Ich kam deshalb darauf, weil Michael Norton, einer der Bergsteiger, Deutscher wie er war. Aber das musste nichts bedeuten.
    Suko war mir gefolgt und nahm noch vor mir seinen Platz am Schreibtisch ein. Dabei fragte er: »Was kann er wollen?«
    »Werden wir gleich haben.«
    »Willst du zurückrufen?«
    Ich griff bereits zum Hörer. »Klar. Mal hören, wo ihn der Schuh drückt.«
    Ich kam nicht mehr dazu, denn der Anrufer auf der anderen Seite war schneller. Glenda hatte die Leitung bereits wieder umgestellt, sodass ich abnahm und mich meldete.
    »Ah, der Herr Geisterjäger ist doch im Haus.«
    »Hallo, Harry!«, begrüßte ich meinen deutschen Freund. »Was macht die Kunst? Hast du dich von deinem letzten Einsatz, den wir zusammen durchgezogen haben, erholt?« Ich spielte dabei auf die Zeit an, die Harry nach einem Schlag gegen den Kopf im Koma verbracht hatte.
    »Das habe ich, keine Sorge.«
    »Du hast ja auch eine gute Krankenschwester.«
    »Das kannst du laut sagen.«
    »Dann grüße Dagmar von mir.«
    »Mach ich doch glatt.«
    »Aber wie ich dich kenne, hast du ein kleines oder mittelschweres Problem, Harry.«
    »Eher ein schweres.«
    »Das hört sich nicht gut an.«
    »Warten wir es erst mal ab, John. Zumindest benötige ich deinen Rat, denn was ich da erlebt habe, ist schon mehr als ungewöhnlich und fällt genau in dein Gebiet.«
    »Dann fang mal an, Harry!«
    Das ließ sich Harry Stahl nicht zweimal sagen. Er berichtete von einem erschossenen Polizisten, dessen Mutter von einem Raben eine Totenbotschaft erhalten hatte.
    Meine Ohren weiteten sich und ich fragt: »Sagtest du Rabe, Harry?«
    »Ja, wieso?«
    Ich gab ihm keine konkrete Antwort, sondern fragte: »Und heißt der Tote zufällig Michael Norton?«
    »Auch das.«
    Ich pfiff durch die Zähne, bevor ich sagte: »Bestimmt arbeiten wir am selben Fall.«
    Dann war erst mal Pause. Harry Stahl musste einfach schweigen, zu sehr hatte ihn die Überraschung getroffen. Allerdings hörte ich einige Laute, die ich nur schwer identifizieren konnte.
    Dann die Frage: »Du nimmst mich doch nicht auf den Arm, John? Oder?«
    »Nein, auf keinen Fall. Aber bitte, rede zuerst mal zu Ende.«
    »Klar.«
    Ich hörte, dass auch er einen Raben getötet hatte und dass dieses Tier zerfallen war. Staub und kleine Krochen. Genau wie bei uns.
    Dann war ich an der Reihe. Jetzt konnte Harry Stahl nur staunen, und wir gelangten zu dem Schluss, dass es zwischen den beiden Männern eine Gemeinsamkeit gab.
    »Sie sind zusammen in die Berge gegangen, John. Da haben sie ihre Erfüllung erlebt. Bergsteigen. Bis an die Grenzen gehen. Okay, das ist schon was.«
    »Ja, und jetzt sind sie tot. Ich frage mich, ob das Motiv in ihren Kreisen zu suchen ist. Sie müssen irgendetwas getan haben. Sonst wären sie nicht auf eine derartig schlimme Weise ums Leben gekommen.«
    »Irrtum, John. Das war nur bei deinem Todd Hayes der Fall. Michael Norton kam bei einem Einsatz ums Leben.«
    »Gut. Und seiner Mutter wurde die Botschaft überbracht, dass es ihm gut geht. Von einem Raben, Harry. In beiden Fällen spielen diese Tiere eine Hauptrolle. Wir können sicher sein, dass es sich bei ihnen nicht um normale Vögel handelt. Das sind beeinflusste und veränderte Tiere, die den vier Freunden auf der Spur waren oder noch sind - aus Gründen, die wir herausfinden müssen.«
    »Sagtest du vier?«
    »Habe ich gesagt.«
    Harry stieß scharf seinen Atem aus. »Das ist eine Überraschung. Wer gehörte denn noch zu ihnen?«
    »Ich habe nur ein Foto gesehen. Vier Männer, die in den Bergen fotografiert worden sind und auf dem Bild sehr glücklich aussahen.«
    »Das ist mir neu. Kennst du die Namen der beiden restlichen?«
    »Nein, die kenne ich nicht. Ich habe sie nur auf dem Foto gesehen, das ich bei Todd Hayes fand. Mit Namen kann ich leider nicht dienen. Aber das lässt sich ändern.«
    Da stimmte mir mein deutscher Freund zu und fragte dann: »Was wissen wir noch?«
    »Dass sie eine Freundesgruppe gebildet haben, steht fest. Sie waren oder sind Bergsteiger, und sie haben sich für ihre Touren ein besonderes Gebiet ausgesucht. Und zwar das Obere Engadin. Die

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