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1622 - Sie kamen aus der Totenwelt

1622 - Sie kamen aus der Totenwelt

Titel: 1622 - Sie kamen aus der Totenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Zuerst wurde sein Gefieder grau und unansehnlich, dann sackte es in sich zusammen. Zurück blieb grauer Staub, aus dem hervor ein paar dünne Knochen schimmerten.
    »Also doch«, stellte ich fest.
    Suko grinste, bevor er fragte: »Hast du etwas anderes erwartet?«
    »Im Prinzip nicht.« Ich legte den Kopf zurück, schaute zum Himmel und stellte fest, dass die Raben die Flucht ergriffen hatten. Wir sahen sie hoch über uns, und sie flogen in Richtung Süden.
    Jetzt hatten wir den Beweis, dass uns die andere Seite, wer immer sie auch war, nicht aus den Augen ließ. Ob in London, in Deutschland oder hier. Sie waren immer präsent, und das sah ich nicht eben als einen Spaß an.
    Irgendjemand wollte, dass wir unser Ziel gar nicht oder schwerlich erreichten. Dafür musste es Gründe geben.
    Die andere Seite fühlte sich von uns gestört.
    Es wurde Zeit, dass wir Nägel mit Köpfen machten. Passiert war uns nichts, abgesehen von einigen Schrammen an der Kleidung, aber das war okay.
    Als nicht okay empfanden wir das Weinen des Jungen. Er stand jetzt bei seinen Eltern am Wagen. Er war am Ohr verletzt worden. Sein Vater kümmerte sich um die Wunde. Er hatte sich ein Pflaster besorgt und klebte es auf die getroffene Stelle, während die Mutter beruhigend auf ihren kleinen Sohn einsprach.
    Als ich in der Nähe stehen blieb, sprach die Frau mich an. In ihren Augen schimmerte es feucht.
    »Danke, dass Sie die Vögel vertrieben haben. Ich verstehe das nicht, wie ist so etwas möglich?«
    Ich hätte ihr die Wahrheit sagen können, die aber hätte sie kaum verstanden, und so hob ich nur die Schultern.
    »Danke, dass Sie sich eingemischt haben. Wir waren einfach zu erstarrt, und die anderen Zeugen sind geflüchtet.«
    Das traf zu, denn wir sahen niemanden mehr, der sich in unserer Nähe aufgehalten hätte. Es hielt auch kein Fahrer an, die meisten hatten es eilig, ins Tal zu kommen.
    Ich lächelte. »Es war Zufall.«
    Die Frau strich durch ihr braunes Haar, das im Nacken zusammengebunden war. »Das glaube ich nicht. Sie sind ja auch angegriffen worden. Sie haben sich gewehrt…« Sie hob die Schultern. »Jedenfalls vielen Dank für Ihre Hilfe.«
    »Ist schon okay.«
    Der Junge hatte sein Pflaster bekommen. Der Vater wischte ihm die Tränen aus dem Gesicht, und ich wollte mich wieder zurückziehen, da sagte der Junge einen Satz, der mich elektrisierte.
    »Die - die - Vögel haben gesprochen…«
    Da zuckte nicht nur ich zusammen, auch seine Eltern, und die Mutter schüttelte den Kopf.
    »Nein, Andi«, sagte sie, »wie kommst du darauf? Das ist nicht möglich. Vögel können nicht sprechen. Sie haben gekrächzt. Da hast du dich geirrt.«
    »Nein, habe ich nicht. Ich habe sie gehört. Da war was in meinem Kopf, ehrlich.«
    Ich ergriff das Wort. »Und was haben die Vögel gesagt?«
    »Weiß ich nicht genau. Das war so komisch. Ich glaube, sie haben vom Tod gesprochen.«
    »Unsinn.« Jetzt hatte sich auch der Vater eingemischt. »Deine Mutter hat recht. Vögel können nicht sprechen. So, und jetzt bedanke dich bei dem Herrn, dass er dir geholfen hat. Dann fahren wir.«
    »Aber da waren Stimmen in meinem Kopf!«, behauptete Andi nach wie vor.
    Ich ging in die Knie. »Okay, mein Junge, kannst du mir auch sagen, was sie dir mitgeteilt haben?«
    »Nein, das kann ich nicht. Da war alles durcheinander. Aber es gab die Stimmen. Sie haben von den Toten gesprochen. Ja, von Toten. Dass man sie noch sehen kann, wenn man will - oder so.«
    Ich merkte, dass er sich quälte, und auch sein Vater zeigte sich nicht eben begeistert. Bevor er eingreifen konnte, winkte ich ab.
    »Es ist schon okay«, sagte ich. »Sie können wieder fahren. Ich denke nicht, dass die Tiere Sie noch mal angreifen werden.«
    Der Mann bekam einen stechenden Blick. »Was macht Sie eigentlich so sicher?«
    »Sagen wir so: Ich weiß es!«
    »Dann wissen Sie mehr als ich.«
    »Vielleicht«, erwiderte ich, nickte der Familie noch mal zu, wünschte eine gute Reise und begab mich zu meinen Freunden, die am Audi warteten.
    Ich war froh, dass mich niemand auf das ungewöhnliche Ende des Raben angesprochen hatte.
    Ich wartete, bis die Familie wieder in ihren älteren Volvo gestiegen war, und erlöste Suko und Harry, die gespannt darauf warteten, was ich ihnen zu berichten hatte.
    »Du hast dich ja lange mit ihnen unterhalten«, meinte Harry.
    »Genau. Und das nicht ohne Grund. Der Junge, der angegriffen wurde, hat eine Aussage gemacht, die mich hat stutzig werden lassen. Er hat davon

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