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1622 - Sie kamen aus der Totenwelt

1622 - Sie kamen aus der Totenwelt

Titel: 1622 - Sie kamen aus der Totenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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geredet, dass diese Raben gesprochen haben.«
    »Was?«
    »Ja, Harry.«
    »Ich habe sie nur krächzen gehört.«
    »Das trifft zu. Die Stimmen waren auch nur im Kopf des Jungen zu hören. Davon hat er geredet. Und sie haben etwas vom Tod oder den Toten gesagt. Er hat praktisch ihre Botschaft empfangen. Das hat ihn so aus der Fassung gebracht.«
    Jetzt sagte Harry nichts mehr. Obwohl er sich um Fälle kümmerte, die außerhalb des Normalen lagen, hatte er noch immer Probleme damit, sich darauf einzustellen.
    Suko fragte: »Und du glaubst dem Jungen?«
    »Ja. Diese Raben sind etwas Besonderes. Sie müssen den Zugang zur Totenwelt gefunden haben. So sehe ich das.«
    Jetzt stand mir Harry bei. »Stimmt. Sonst hätte Paula Norton nicht die Botschaft bekommen können, wer immer sie auch geschrieben hat. Vielleicht dieser Fabricius.«
    »Damit müssen wir rechnen.«
    »Und der lebt in Pontresina«, fügte Suko hinzu. »Ich denke, wir sollten ihn so rasch wie möglich aufsuchen.«
    Dagegen war nichts zu sagen.
    Wir stiegen in unseren Leihwagen, und vor dem Start warf jeder noch einen Blick in den jetzt fast wolkenlosen Himmel.
    Wäre er mit Wolken bedeckt gewesen, dann hätten wir die beiden dunklen Vögel nicht gesehen, die hoch über uns schwebten und uns im Blick behielten.
    »Sie lassen uns nicht aus den Augen«, flüsterte Harry Stahl. »Ich bin mal gespannt, wie es weitergeht.«
    Damit hatte er Suko und mir aus der Seele gesprochen…
    ***
    Pontresina!
    Von St. Moritz aus waren wir abgebogen und über eine gut ausgebaute Strecke die wenigen Kilometer gefahren. Jetzt rollten wir in den Ort ein, den man durchaus als Straßendorf bezeichnen konnte.
    Zur rechten Seite weitete sich der Ort. Da führte ein Hang hinab bis zum Bahnhof, wo auch der Bernina-Express hielt. Ließ man den Ort auf der normalen Straße hinter sich, führte der Weg bis zum Berninapass hoch, der nach Italien führte.
    Wir wollten in Pontresina bleiben und erst mal im Hotel einchecken, in dem wir Zimmer reserviert hatten, was kein großes Problem gewesen war, denn es war nach der Winterpause gerade wieder eröffnet worden.
    Wir mussten fast bis zum Ortsende durchfahren, und das an zahlreichen Geschäften und Hotels vorbei, die rechts und links die Straße säumten.
    Ich war vor Jahren schon mal hier gewesen. Die Erinnerung daran war verblasst, kehrte nun aber allmählich wieder zurück, und auch an das Hotel am Hang erinnerte ich mich, auch wenn ich damals nicht darin gewohnt hatte. Dahinter stieg die Flanke eines Berges steil an.
    Über die Auffahrt konnte man das Hotel von zwei Seiten erreichen. Als Suko stoppte, waren sofort zwei Helfer zur Stelle, die sich um unser Gepäck kümmerten. Bei den wenigen Dingen hätte auch ein Mann ausgereicht.
    Vor uns öffnete sich eine Glastür, wir stiegen eine Treppe hoch und erreichten die Rezeption, die an der rechten Seite lag und von zwei Damen besetzt war, die uns willkommen hießen und uns dabei herzlich anlächelten.
    Zur Begrüßung bekamen wir jeder ein mit Orangensaft gefülltes Glas gereicht.
    Die üblichen Floskeln wurden gewechselt. Wir trugen uns ein, dann führte man uns zu den Zimmern, die in der zweiten Etage lagen und recht geräumig waren. Überhaupt war in diesem Hotel, das kurz nach der vorletzten Jahrhundertwende erbaut worden war, alles recht großzügig. Man hatte das Alte erhalten, aber eingefügt in den Komfort der Neuzeit.
    Wir vereinbarten noch, dass wir uns in einer knappen halben Stunde unten an der Rezeption treffen wollten. So hatten wir Zeit, uns etwas frisch zu machen.
    Ich ging ins Bad. Aus dem Koffer nahm ich nur meinen Kulturbeutel. Es war ein Badezimmer mit Fenster, was mir sehr gefiel. Ein Rollo war zur Hälfte in die Höhe geschoben worden. Als ich einen Blick nach draußen warf, schaute ich gegen die recht steile Bergflanke, die vor mir in die Höhe stieg.
    Mir wollten die Raben nicht aus dem Kopf. Auch wenn wir sie während der Fahrt in den Ort nicht mehr gesehen hatten, ich glaubte nicht daran, dass sie uns aus ihrer Kontrolle gelassen hatten.
    Ich packte noch den Koffer aus und hängte die wenigen Ersatzklamotten in den Schrank.
    Zwei große Fenster an verschiedenen Seiten ließen das Licht in den Raum. Ich ging zu einem hin und öffnete es. Mein Blick glitt über die Straße hinweg, und wenn ich ein wenig den Kopf drehte, konnte ich bis zu den Ausläufern der Bernina-Gruppe und dem Hausberg des Ortes mit dem Namen Diavolezza schauen.
    Die Aussicht nahm mich gefangen,

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