1624 - Die Atlantis-Hexe
nicht. Sie hat etwas vor, aber was?«
»Kannst du der Grund sein?«
»Keine Ahnung, Suko. Eine Verbündete ist sie jedenfalls nicht. Sie hat mir bewiesen, wie stark sie ist. Sie konnte Jason Shaft befreien, und das unter den Augen zahlreicher Zeugen, die trotzdem nichts gesehen haben, was für mich nach wie vor ein Phänomen ist.«
Ich kam noch mal auf den Vorgang der Befreiung zu sprechen und wollte wissen, wie man ihn der Presse und damit der Öffentlichkeit verkauft hatte.
»Gar nicht.«
»Was?«
»Ja, John, es wurde eine Möglichkeit gefunden, dass die Vorgänge, die im Gerichtssaal passiert sind, nicht nach draußen dringen. Daran hat sich bisher jeder gehalten. Wobei ich hoffe, dass es noch eine Weile so bleibt.«
»Ja, das wäre nicht schlecht.« Mehr konnte ich auch nicht sagen. Ich wusste einfach zu wenig und hatte auch keine Ahnung, wie es weitergehen würde. Es war nicht damit zu rechnen, dass sich die Atlantis-Hexe zurückzog. Aber warum war sie hier? Was hatte sie vor?
Wer wusste mehr über diese Person?
Die Lösung kannte ich. Bestimmt hätten uns unsere atlantischen Freunde Auskunft geben können. Leider war es ziemlich schwer, an sie heranzukommen. Ich hätte schon zu den Flammenden Steinen fahren müssen, um den Weg zu ihnen zu finden.
»Du denkst an Myxin und Kara, John?«
»Klar. An wen sonst?«
»Ihre Hilfe hätte ich auch gern. Ich kann mir vorstellen, dass Kara mit ihrem Schwert der Hexe über ist. Ich glaube auch, dass sie sich schon von damals her kennen.«
Das lag auf der Hand. Zunächst mal waren wir ratlos.
»Wir müssen abwarten«, sagte ich und schaute Purdy dabei an. »Ich denke, du solltest nicht mehr ohne Schutz sein.«
»Aha. Und den Beschützer willst du spielen.«
»Nicht nur ich, auch Suko.«
»Ihr werdet euch wundern. Damit bin ich sogar einverstanden. Nur denke ich über diese Diondra nach, die sich als Hexe bezeichnet hat.«
»Du musst es wissen.«
»Und jetzt frage ich mich, ob man sie mit den Hexen vergleichen kann, die euch bekannt sind. Ich meine diejenigen, die sich mit der anderen Seite verbündet haben. Da gibt es ja genug Frauen. Und hast du mir nicht mal etwas von einer Assunga gesagt, John?«
»Habe ich.«
»Dann könnte…«
»Nein, Purdy, nein. Ich glaube nicht, dass es zwischen den beiden ein Bindeglied gibt. Diese Diondra ist eine Einzelgängerin. Sie hat ihre große Zeit in Atlantis gehabt, aber sie hat wie viele andere überlebt und…«
Jetzt fiel mir Purdy ins Wort. »Das meine ich nicht, John. Ich frage mich nämlich, welche Kräfte sie noch haben könnte. Wie stark war sie zur damaligen Zeit?«
»Hm. Ich gehe davon aus, dass sie schon ungewöhnliche Kräfte besaß. Wie sie die einsetzt, ist mir noch ein Rätsel. Jedenfalls ist sie eine Mörderin, denn du hast ja die Leichenteile bei ihr gesehen.«
»Es waren nur Männer. Wahrscheinlich hat sie ihnen aufgelauert und sie dann gekillt. Das traue ich ihr ohne Weiteres zu.« Purdy stand auf und war froh, dass sie es schaffte. Sie lächelte, bevor sie sagte: »Ansonsten müssen wir abwarten, was sie unternimmt. Wir sind in der schwächeren Position.«
Es klopfte an der Tür, die sofort danach aufgestoßen wurde. Ein Mann betrat das Büro. Er trug die Robe eines Richters und schloss die Tür sofort hinter sich.
Purdy begrüßte ihn. »Hallo, Mr. Kilrain. Wollten Sie nach mir schauen, ob ich noch lebe?«
Er blieb stehen und atmete heftig. Uns bedachte er mit keinem Blick.
»Was ist denn hier los gewesen, Mrs. Prentiss? Der Flurfunk berichtet über die unmöglichsten Dinge! Stimmt es, dass sich Jason Shaft hier in Ihrem Büro aufgehalten hat und angeschossen wurde?«
»Das entspricht den Tatsachen.«
»Haben Sie geschossen?«
»Nein, das war Mr. Sinclair.«
Erst jetzt wandte er sich uns zu. »Darf ich fragen, wer Sie sind, meine Herren?«
»Gern.«
Der Richter erfuhr nicht nur unsere Namen, sondern auch, wer sich dahinter verbarg. Er gab zu, dass wir ihm nicht unbekannt waren.
»Ja, ich habe schon von Ihnen gehört. Heißt Ihr Chef nicht Sir James Powell?«
»So ist es.«
»Und Sie kümmern sich jetzt um diesen rätselhaften Fall?«
»Wir versuchen es«, erklärte Suko. »Haben Sie es geschafft, die Öffentlichkeit fernzuhalten?«
»Nicht ganz. Der Krankenwagen war ja nicht zu übersehen. Es hat sich herumgesprochen, dass Jason Shaft verletzt in ein Krankenhaus gebracht worden ist. Mehr ist nicht bekannt, auch mir nicht, wenn ich ehrlich sein soll.«
»Er wollte mich töten«,
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