Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1629 - Das Gift der schönen Laura

1629 - Das Gift der schönen Laura

Titel: 1629 - Das Gift der schönen Laura Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
ist gut«, sagte Suko, »jetzt hätten wir nur gern von Ihnen persönlich gehört, was Ihnen da genau widerfahren ist.«
    Speedman senkte den Blick. »Das ist eine schlimme Geschichte. Man kann meinen Wagen und mich ja mieten«, erklärte er. »Für eine Stadtrundfahrt, zum Beispiel, und genau das hat diese Frau getan. Sie hatte auch nichts dagegen, dass ich vorher noch durch eine Waschanlage fuhr.«
    Nach dieser Einführung erfuhren wir die gesamte Geschichte, und da gab es nichts zu lachen. Wir stellten mit Speedman zusammen fest, dass er durchaus Glück gehabt hatte.
    »Ja, diese Frau wollte mich umbringen. Da trat Nebel aus ihrem Körper, der mir die Luft geraubt hat.« Jeff schüttelte sich. »Aus jeder Pore kam er, und das verdammte Zeug wölkte auf mich zu. Es hat mir den Atem genommen. Ich bekam keine Luft mehr, das war grauenhaft. Dann wurde ich bewusstlos. Als ich wieder zu mir kam, kümmerten sich Menschen um mich, aber die blonde Laura war verschwunden. Ich habe alles zu Protokoll gegeben. Glauben wollte man mir nicht so recht, was ich auch verstehen kann.« Er nickte uns zu. »Aber es ist alles so geschehen, wie ich es Ihnen gesagt habe.«
    »Das nehmen wir Ihnen ab«, sagte Suko.
    Speedman zeigte sich verwundert und schüttelte den Kopf. »Ich habe mich hierher zurückgezogen, weil ich dachte, dass man mich hier nicht findet. Ich gehe nämlich davon aus, dass noch nicht alles vorbei ist und die Blonde weiterhin hinter mir her ist.«
    »Das sehen wir ebenso«, stimmte ich zu.
    »Oh, danke.« Dann zuckte er zusammen. »Aber wie haben Sie mich denn gefunden?«
    Ich lächelte beruhigend. »Ein Nachbar hat Sie weggehen sehen. Er ging davon aus, dass Sie zu Ihrem Garten wollten, womit er recht gehabt hat.«
    »Klar.« Speedman beugte sich leicht vor. Sein Blick flackerte etwas.
    »Aber glauben Sie mir denn?«
    »Sonst wären wir nicht hier.«
    »Und was haben Sie jetzt vor?«
    »Ich denke«, sagte ich, »dass wir Sie mitnehmen sollten, damit sie sich in Schutzhaft begeben. Ebenso wie Sie glauben wir nämlich, dass der Horror noch nicht vorbei ist.«
    Speedman starrte uns an. Er suchte nach Worten, und wir ließen ihm Zeit.
    Er ballte seine Hände und flüsterte mit heiserer Stimme: »Warum ich? Warum gerade ich? Was habe ich denn getan?«
    »Sie haben nichts getan«, klärte ihn Suko auf.
    Jeff musste lachen. »Dann war das alles wohl ein Versehen - oder?«
    »Nein, das war es nicht. Sie sind von dieser Laura schon bewusst ausgesucht worden. Einfach deshalb, weil Sie verwandt mit einem gewissen Charlie Penn sind.«
    »Stimmt, ich bin sein Cousin.« Er lachte. »Aber das ist kein Grund, mich zu töten.«
    »Für die andere Seite schon.«
    »Ach, und Sie kennen den Grund?«
    »Leider oder zum Glück. Diese Laura hatte Angst, dass Ihnen Charlie Penn etwas hätte über sie verraten können, denn er kannte sie besser. Ich weiß nicht, was sie mit ihm vorhatte. Er muss etwas getan haben, was ihr nicht gefiel, denn sie hat ihn getötet.«
    »Was?« Speedman erbleichte. »Charlie ist tot?«
    »Leider.«
    »Und wie starb er?«
    »Charlie Penn erstickte, und diese Laura ist mit ziemlicher Sicherheit seine Mörderin.«
    Jeff Speedman würgte. Er fing auch an zu zittern und wäre beinahe von der Lehne gerutscht. Suko wusste, dass er den Mann in Ruhe lassen musste, damit er das Gehörte erst einmal verkraftete, und auch ich fragte nicht weiter.
    Ich war aufgestanden und stand vor einem der beiden Seitenfester, um von diesem Platz aus in den Garten zu schauen. Mein Blick streifte den Weg, auch die beiden Rasenflächen. Die Luft war nach wie vor stickig.
    Es war hell, aber nicht taghell. Im Nordwesten rückte bereits eine gewaltige Wolkenbank näher. Sie war kompakt und zeigte die verschiedensten Grautöne. Allerdings malte sich dazwischen auch ein unnatürliches schwefliges Gelb ab, das mir wie eine Bedrohung vorkam.
    Es war zudem windstill geworden. Und auch ruhig, denn ich hörte die Stimmen der Nachbarn. Es gab keinen, der nicht von einem Gewitter sprach.
    Man konnte sagen, dass dieses Gesamtbild typisch war für das, was uns bevorstand. Ich nahm es auch hin. Trotzdem blieb bei mir etwas zurück, das mir nicht gefiel. Es war eigentlich zu ruhig, unnatürlich ruhig, und ich wollte nicht glauben, dass die andere Seite so schnell aufgab.
    Den breiten Hauptweg sah ich nicht. Dichtes Buschwerk am Ende der Parzelle nahm mir den Blick. Es gab nur wenige Lücken, und ich hatte für einen Moment den Eindruck, als würde sich auf

Weitere Kostenlose Bücher