1629 - Das Gift der schönen Laura
bekommen.«
»Okay, ich…«
Alfie lachte. Er löste die Waffe von Jeffs Hals, um damit auf Suko zu zielen.
Ich schoss.
Alfie schrie auf!
Ich hatte ihn mit meiner Kugel getroffen. Sie war von hinten her in seine rechte Schulter gedrungen.
Der Schlag trieb Alfie nach vorn. Sein Arm sackte nach unten.
Suko war sofort bei ihm und wand ihm die Waffe aus der Hand.
Alfie jaulte vor Schmerzen. Suko fing ihn ab, drehte ihn und drückte ihn auf einen der beiden Stühle.
»Perfekt, John.«
Ich winkte nur ab und kümmerte mich um Jeff Speedman. Er saß starr in seinem Sessel. Nur seine Kiefer bewegten sich, und dabei schlugen die Zähne aufeinander. Sein Gesicht war leichenblass.
»Es ist überstanden«, sagte ich.
Er nickte. Sprechen konnte er nicht.
Ich drückte kurz seine Hand und ging zum Fenster, um nach draußen zu schauen, weil ich der Meinung war, dass sich diese Laura in der Nähe aufhielt. Aber ich sah nichts von ihr.
Dann kümmerte ich mich um Suko und Alfie. Letzterer war nicht weniger bleich als Jeff.
Meine Kugel war in seiner rechten Schulter stecken geblieben.
Mit Widerstand brauchten wir von seiner Seite aus nicht mehr zu rechnen. Ich überließ Suko den Mann, der ihm zunickte und dann sagte: »Es sieht nicht gut für dich aus, Alfie.«
»Scheiße, ihr Bullen.«
Suko beugte sich zu ihm hinab. »Aber es gibt für dich noch eine Chance, selbst wenn du sie nicht verdient hast.«
»Was soll der Scheiß?«
»Scheiß? Ist es dir wirklich egal, für wie lange du in den Knast gesteckt wirst?«
»Dazu kommt es nicht.«
Suko lächelte honigsüß. »Du setzt alles auf deine neue Freundin Laura, nicht wahr?« Er schüttelte den Kopf. »Glaube nur nicht, dass sie dir helfen wird. Mein Kollege und ich kennen solche Typen. Die geben sich nur mit Siegern ab. Du bist keiner, du bist ein Versager, und so etwas akzeptieren sie nicht.«
Alfie ließ sich Sukos Worte durch den Kopf gehen. Sie hatten ihn nachdenklich werden lassen.
»Es wird auch Zeit für dich, dass du in die Hände eines Arztes kommst«, sagte Suko, »je kooperativer du dich zeigst, umso schneller wirst du behandelt.«
»Ich weiß nichts.«
»Das werden wir ja feststellen. Ich möchte von dir wissen, ob du allein gekommen bist.«
»Ja. Es ist keiner bei mir.«
»Stimmt«, flüsterte Suko, »aber es könnte noch jemand auf dich warten oder?«
»Wer denn?«
»Deine Freundin.«
Er senkte den Kopf.
Suko ließ nicht locker. »Wo ist sie?«
»Weiß ich nicht.«
»Du bist doch nicht allein gekommen. Jemand hat dir einen Tipp gegeben, und das kann nur Laura gewesen sein.«
Alfie hob den Kopf wieder an. »Vielleicht - vielleicht auch nicht…«
Ich hatte das Gefühl, dass er Zeit gewinnen wollte. Möglicherweise hatten er und Laura sich abgesprochen und einen bestimmten Zeitpunkt ausgemacht. Außerdem war es möglich, dass die Frau den Schuss gehört hatte und nachsehen wollte, ob Alfie Erfolg gehabt hatte.
Dann könnte sie mir in die Arme laufen, wenn ich die Laube verließ und mich draußen umschaute.
Ich sprach Suko darauf an.
Er nickte. »Gut, John. Ich werde mich weiter mit Alfie unterhalten.«
»Tu das.«
»Und lass du dich auf keinen Fall von dem verdammten Nebel überraschen.«
»Diesmal nicht«, versprach ich und ging zur Tür, um die Laube zu verlassen…
***
Laura war nicht im Auto geblieben. Sie hatte sich zusammen mit Alfie an die Verfolgung der beiden Männer gemacht.
Sie waren nicht weit gegangen. Die dritte Parzelle auf der linken Seite war ihr Ziel gewesen.
Beide stießen das Tor auf und betraten den Garten.
Laura war sehr zufrieden. Sie legte ihrem Verbündeten eine Hand auf die Schulter und sprach dicht an seinem rechten Ohr.
»Ab jetzt ist es dein Spiel. Geh hin und leg die beiden Hundesöhne um. Aber gibt acht. Du darfst dich der Hütte nicht von vorn nähern. Such dir immer Deckung.«
»Klar doch.«
»Dann geh.«
Alfie zögerte noch. »Das ist alles leicht gesagt. Aber was hast du vor?«
»Mach dir um mich keine Gedanken. Ich werde immer in deiner Nähe sein, auch wenn du mich nicht siehst.«
Alfie nickte und huschte davon.
Laura blieb zurück. Es war keine Zeit abgesprochen worden. Es hieß abwarten, und Laura machte das nichts aus. Sie hatte ihren Platz gewechselt und war ein paar Meter weiter in einen schmalen Weg gegangen, um dort erst mal abzuwarten.
Tot sollten sie sein. Alle drei. Es war für sie gefährlich, wenn sie am Leben blieben. Sie wussten zu viel. Besonders die beiden Polizisten
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