Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1631 - Die Taiga-Göttin

1631 - Die Taiga-Göttin

Titel: 1631 - Die Taiga-Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Telefonanruf nicht aus der Welt zu schaffen war.
    »Wann landet sie?«
    »Kann ich dir nicht genau sagen, John. Sie hat nur gebeten, dass ihr auf sie wartet.«
    »Das war alles?«
    »Genau.«
    Suko und ich schauten uns an. Beide hoben wir die Schultern. Wir mussten es so hinnehmen.
    Und wenn uns Karinas Besuch der Lösung des Falles näher brachte, dann war das schon okay…
    ***
    Es war eine Fahrt gewesen, wie sie die Familie Sarow selten gehabt hatte.
    Schweigend und trotzdem voller Nervosität. Unterwegs hatten sie nur einmal angehalten, um etwas Proviant zu kaufen.
    Sie kannten das Haus und hatten dort schon öfter einige Ferientage verbracht.
    Es lag östlich von Brighton und nicht direkt am Strand. Einige Campgrounds lagen nicht weit entfernt, aber das Haus befand sich in einer Gegend, wo es einen lichten Wald gab, der sich über einige Kilometer weit in Richtung Osten erstreckte und beinahe bis Newhaven reichte.
    Igor Sarow hatte mit keinem anderen Menschen über das Ziel ihrer Reise gesprochen. Auch nicht mit dem Mann, der ihm höchstwahrscheinlich das Leben gerettet hatte. Er hatte nur an seine Familie gedacht und wollte sie zunächst in Sicherheit bringen. Dann würden sich noch genügend Möglichkeiten ergeben, mit John Sinclair in Verbindung zu treten. Obwohl sie sich nur kurz kannten, vertraute Igor dem Mann, doch jetzt hatte es Vorrang, dass sie erst einmal ihr Ziel erreichten.
    Eine hundertprozentige Sicherheit gab es nicht im Leben. Igor hoffte nur, das Richtige getan zu haben.
    Helen war sehr schweigsam gewesen. Pavel hatte seine Play Station mitgenommen und war beschäftigt. Zum Glück hatte er keine großen Fragen gestellt.
    Außerdem gefiel ihm dieser Ort.
    Das Haus lag zwar einsam, aber nicht völlig allein. Innerhalb des lichten Walds gab es genügend freie Flächen, auf denen auch andere Menschen ihre Häuser gebaut hatten. So hatten sie Nachbarn, auch wenn diese nicht sichtbar waren.
    »Und was tun wir, wenn wir dort sind?«, fragte Helen.
    »Abwarten.«
    Sie lachte. »Himmel, was bist du naiv. Auf wen willst du denn warten? Auf unsere Jäger?«
    »Nein, aber ich werde nicht untätig bleiben. Ich werde einen Mann anrufen, dem ich vertrauen kann.«
    »Wer soll das denn sein?«, spottete sie.
    »John Sinclair.«
    »Verstehe.«
    »Er hat mir schließlich das Leben gerettet.«
    »Und du meinst, dass ihm das ein zweites Mal gelingt?«
    »Ich hoffe, dass es nicht so weit kommt.«
    »Du hoffst also noch immer, dass unsere Verfolger uns nicht finden?«
    »Ja, darauf setze ich.«
    »Dann träume mal weiter.« Bissig fuhr sie fort: »Auf wen oder was hast du dich da nur eingelassen?«
    »Ich habe keine Ahnung.«
    »Doch, das hast du.«
    »Ja, vielleicht. Aber damals war alles anders. Ich war jung, als ich diesem Club beigetreten bin. Ich habe es mehr für einen Spaß gehalten. Dass es anders kam, damit konnte ich nicht rechnen.«
    »Was war das genau für ein Club?«
    »Nein, Helen, das möchte ich nicht sagen. Lass es dabei. Je weniger du weißt, umso besser ist es für dich.«
    »Wie du willst. Aber eines muss ich dir noch sagen. Ich möchte noch einige Jahre leben.«
    »Ich auch, Helen.«
    Sie erreichten die Gegend, in der das Ferienhaus lag. Von der normalen Straße bogen sie jetzt ab. Es gab einen Weg, der in den lichten Wald hineinführte.
    Allerdings verzweigte er sich wie ein Astwerk. So genau kannte Igor Sarow die Strecke auch nicht. Er hielt zweimal an, um sich zu orientieren.
    Dann klappte es.
    Der Passat rollte weiter. Manchmal hüpfte er über Baumwurzeln hinweg, und Igor musste das Lenkrad fest umklammern. Während der Fahrt hatte er so unauffällig wie möglich nach Verfolgern Ausschau gehalten. Er hatte keine gesehen. Ob das auch zutraf, konnte er nicht sagen. Profis waren oft so gut, dass man sie nicht bemerkte.
    Wegweiser gab es keine, aber man konnte das Haus sehen, wenn man in die Nähe geriet. Die Lücken zwischen den Bäumen waren groß genug, und es war Pavel, der plötzlich jubelte und sogar sein Spiel vergessen hatte.
    »Da ist es ja!«
    »Genau!«, rief Sarow.
    Er lenkte den Wagen vom Weg und rollte über den Waldboden auf das Haus zu. Vor ihm stellte er den Wagen ab und schloss für einen Moment die Augen.
    Er war froh, es bis zum Ziel geschafft zu haben.
    Er stieg als Letzter aus. Helen und Pavel warteten bereits vor der Tür. Sie war hellgrün gestrichen und bot einen starken Kontrast zu dem bleich gewordenen Holz, aus dem das Haus gebaut war.
    Er ging hin und schloss auf.

Weitere Kostenlose Bücher