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1631 - Jäger der Unsterblichkeit

Titel: 1631 - Jäger der Unsterblichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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weniger Sinn.
    Obwohl - man konnte bei dem bekannten Humor des Herrn von Wanderer niemals sicher sein. „Machen wir weiter", fuhr Helgundy Khatanassiou fort. „Wer hat noch eine Interpretation zu bieten."
    Eine Arkonidin stand zögernd auf; sie wirkte jetzt sehr verlegen und ratlos. „Ich schäme mich, das zu sagen", verkündete sie, „aber nach den Unterlagen über meine Person bin ich ein asymmetrischer Klon des Zellaktivatorträgers Atlan."
    Helgundy versuchte zu begreifen. „Er ist Mann, du bist Frau", deutete sie aus. „Atlan ist rechtshändig, du bist linkshändig? Und so weiter?"
    Die junge Frau nickte.
    Arno Muller wandte für einen Augenblick den Kopf und blickte zu Humphry hinüber. Das war eine Aufgabe, die der Roboter mit seinem hochverformbaren Gesicht sehr zu lösen verstand.
    Muller sah, wie sich Humphrys Mimik änderte. Der Robot nahm mit seinen besonderen Sinnen das Gesicht der jungen Arkonidin auf und übertrug die Werte auf sein eigenes Gesicht - spiegelverkehrt.
    Muller kannte natürlich den mehrbändigen Bericht des Arkoniden über sein Leben auf der Erde; dabei waren auch einige Abbildungen des jungen Kristallprinzen zu finden gewesen, an die sich Muller gut erinnerte.
    Das Gesicht, das Humphry ihm in diesem Augenblick präsentierte, war einwandfrei das von Atlans jüngerer Schwester, und als Humphry die letzten Veränderungen vornahm, indem er das Gesicht von weiblich auf männlich umrechnete, da blickte Muller eindeutig in eine seitenverkehrte Aufnahme des jungen Atlan.
    Nur ein paar Sekundenbruchteile behielt Humphry diese Maske bei, dann sah er wieder ganz normal aus. Muller blickte hinüber zu der jungen Arkonidin. Sie sah recht hübsch aus, fand er, auch ein wenig scheu. Sollte er...? „Ein interessanter Ansatz", gab Helgundy Khatanassiou zu. „Gibt es noch einen weiteren Klon dieser Art?"
    „Meines Wissens nicht", sagte die junge Frau scheu. „Aber möglich ist es natürlich."
    „Das würde dann erklären, weshalb zwei Chips ausgelobt worden sind", sagte Helgundy Khatanassiou nachdenklich. „Ein sehr interessanter Ansatz."
    „Was ist mit Gharyna Feiton?" wollte Arno wissen. Die ältere Frau saß am Tisch, hatte die kräftigen Arme vor der Brust verschränkt und schwieg verbissen. „Geht niemand etwas an", stieß sie hervor. „Ganz allein meine Sache!"
    „Ganz wie du meinst", gab Helgundy Khatanassiou zurück. „Du wirst später merken, daß deine Ablehnung von Zusammenarbeit Folgen haben wird."
    „Was soll das heißen? Wollt ihr mich erpressen?"
    „Warte es ab", empfahl Helgundy giftig. „Wieso sitzt Muller mit am Tisch?", fragte jemand. „Gehört er auch zum Kreis der Kandidaten, oder will er bloß eine seiner reißerischen Stories daraus machen?"
    „Ich bin als Geschichtsschreiber dabei, antwortete Arno Muller würdevoll. „Als Kandidat stehe ich - leider - nicht zur Verfügung."
    Einige skeptische Blicke trafen den Multimedia-Reporter.
    Um Helgundys Lippen spielte ein Lächeln voll sanfter Ironie. „Es wäre mir lieb, wenn er die Aktion begleiten würde", fuhr die Milliardärin fort. „Er ist Journalist, unser Vorhaben stellt für ihn einen Wert dar, also können wir sicher sein, daß er uns nicht verrät. Und wir haben einen unbeteiligten Zeugen unseres Vorhabens zur Verfügung, für später."
    Arno Müller blickte hinüber zu Gureod, dem Gesandten der Somer. Wie kam das Vogelwesen aus der Mächtigkeitsballung Estartu in diese Runde? Auch nur aus Neugierde? Oder glaubte das gefiederte Geschöpf allen Ernstes, einige Millionen Lichtjahre von der eigenen Galaxis entfernt den Milchstraßenbewohnern einen der begehrten Unsterblichkeitschips abnehmen zu können?
    Wenn er das wirklich glaubt, wird er wohl eine böse Überraschung erleben, dachte Arno Muller, Eine sehr böse Überraschung, die mit Sicherheit auf einen gigantischen politischen Skandal hinauslief - und damit auf eine neue Sensationsgeschichte für Arno Muller, den Kosmo-Historiographen
     
    8.
     
    Der Gesandte der Mächtigkeitsballung Estartu betrachtete die Teilnehmer dieser kleinen Versammlung mit größter Zurückhaltung, zum Teil regelrecht verächtlich. Aber er ließ sich nichts anmerken.
    Die Erklärung, die von einigen der Anwesenden angeboten worden waren, erregten Gureods stille Heiterkeit, so lächerlich absurd und wirklichkeitsfremd waren sie. In anderen Fällen wäre er am liebsten empört losgeplatzt, so völlig verrückt waren die Ansätze.
    Der Gesandte Gureod schloß sanft die Augen

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