1632 - Botschaft aus der Raumzeitfalte
nie gehört". sagte er. „Du bist neu, nicht wahr?"
Er musterte die junge Ennox mit Wohlgefallen. Dann fiel sein Blick auf das Ding, das sie in der Hand hielt. Es war ein Prisma mit zahlreichen Kanten. An den Enden des Prismas war je eine Pyramide aufgesetzt. Das Ganze war 20 Zentirneter lang und 8 Zentimeter dick. „Ich bin schon seit einiger Zeit in der Gegend", antwortete die Ennox. „Du kannst uns nicht alle kennen. Atlan schickt mich. Dies ist das Ding, das er in der Kristall-Spiegelung auf Arkonzwei gefunden hat. Atlan hat mich gebeten, es zu Myles Kantor zu bringen."
Rhodan warf einen Blick aufs Chronometer. „Du kommst knapp eine Stunde zu spät. Myles ist vor kurzem abgeflogen."
„Wohin?"
„Bei mir ist das Prisma ebensogut aufgehoben wie bei Myles", sagte Perry Rhodan und wich Uschis Frage aus. „Ich soll das Ding an Myles Kantor übergeben und an niemand sonst", beharrte die Ennox. „An diesen Auftrag halte ich mich."
„Also gut", lenkte Rhodan ein. „Myles ist mit der FORNAX unterwegs zum Raumsektor Neu-Moragan-Pordh. Ich nehme an, du weißt, wo das ist."
„Ich weiß es", nickte Uschi. „Einige von uns sind dort und helfen den drei Halutern bei ihrer Suche nach einem Tor, das in die Raumzeitfalte führt."
„Du bist bemerkenswert gut informiert", lobte Rhodan. „Wirst du Myles ... na, wie sagt man dazu? ... nachreisen?"
„Nicht auf dem geradesten Wege", antwortete die Ennox. „Aus Gründen, die dich wahrscheinlich nicht interessieren, muß ich Zwischenstation machen."
„Oh, das interessiert mich durchaus!" rief Perry Rhodan. „Du glaubst gar nicht, wie ..."
Er sprach in die Luft. Uschi war den Kurzen Weg gegangen und von einer Sekunde zur andern spurlos verschwunden. „Eines Tages werde ich sie verstehen lernen", murmelte Perry Rhodan und schickte sich an, seine Mahlzeit zu verzehren.
*
Der Anblick, wie oft er auch schon gesehen worden war, faszinierte in seiner märchenhaften Pracht immer wieder von neuem. Die FORNAX war mitten im Sternengewimmel der Zentrumszone des Kugelsternhaufens M3 materialisiert. Hier standen die Sterne in unglaublicher Dichte, manchmal nur Lichttage voneinander entfernt. Teppiche aus gleißender Helligkeit breiteten sich auf den Bildflächen im Kommandostand der FORNAX aus. Nur durch winzige Löcher sah man noch die Schwärze des Alls.
Die Ortungsgeräte der FORNAX suchten nach Überresten des Hyperdim-Attraktors, jenes gewaltigen Strukturrisses, aus dem die Tote Zone 2 hervorgegangen war. Aber sie fanden nichts.
Mit der Entstehung der Toten Zone 2 hatte der Attraktor sich aufgelöst.
Die FORNAX hatte ihre bevorstehende Ankunft schon während des letzten Auftauchmanövers vor den Grenzen des Kugelsternhaufens angemeldet. Die Antwort der Haluter war überaus höflich formuliert, wie man es von den sanften Giganten gewöhnt war. „Willkommen, Terraner! Der Weltraum gehört allen, die friedlichen Sinnes sind. Wir grüßen euch und laden euch ein, die Ergebnisse unserer Forschungsarbeiten zu begutachten."
Die FORNAX materialisierte an dem Punkt, der damals, als mit Paunaros, Sato Ambushs und der beiden Haluter Hilfe der Hyperdim-Attraktor untersucht wurde, ihr Standort gewesen war.
Augenblicklich erschienen auf dem Orterbild die Reflexe der drei halutischen Raumschiffe.
Individualisten, die sie waren, hatte jeder die Reise nach M3 an Bord seines eigenen Schiffes gemacht.
Myles Kantor meldete sich an, wie es zum guten Ton gehörte. Eine große Bildfläche entstand über der Kommandokonsole und zeigte den mäphtigen, halbkugelförmigen Schädel eines Haluters. Die drei großen Augen, -je eines zu den Schläfen hin, das dritte hoch in der Stirn, leuchteten in unternehmungslustigem Rot. Der Mund war zu einem Lächeln geöffnet. Man sah das kräftige, aus kegelig geschnittenen Zähnen bestehende Gebiß. Die schwarze Haut des Hünen glänzte wie poliertes Leder. „Noch einmal entbiete ich dir den Willkommensgruß, Terraner", dröhnte es aus dem Empfänger. „Ich bin Traisor Bagemot. Solange du dich in diesem Raumsektor aufhältst, wendest du dich am besten an mich, wenn du etwas zu fragen oder zu sagen hast. Es tut mir leid, dies zugeben zu müssen, aber schließlich führt um die Wahrheit kein Weg herum: Meine beiden Kollegen, die ehrenwerten Makus Lolant und Maco Pontor, sind zwar eminente Wissenschaftler, aber überaus maulfaul. Deswegen habe ich mir angemaßt, die Rolle des Sprechers unserer Gruppe zu übernehmen."
„Ich werde es mir
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