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1632 - Botschaft aus der Raumzeitfalte

Titel: 1632 - Botschaft aus der Raumzeitfalte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Halbkugel. Über dem Boden, einem Kreis von zwanzig Metern Durchmesser, wölbte sich die Kugelschale bis zu einer Höhe von zehn Metern. Der Boden erschien auf den ersten Blick völlig unsichtbar. Erst bei längerem Hinsehen bemerkte man ein schwaches, flirrendes Glitzern. Die Kuppel, die sich über der Grundfläche wölbte, war dagegen an ihrem silbernen Schimmer wesentlich leichter zu crkennen, obwohl auch sie völlig durchsichtig war.
    Trotz der Lichtfülle, die das Meer der Sterne produzierte, war die GE-MOTA schon nach weniger als einer Minute im Hintergrund verschwunden. Die Insassen des Forrrienergiefahrzeugs hatten das Gefühl, allein im All zu sein.
    Es war eine Situation, der es an Wirklichkeit mangelte. Innerhalb der Blase herrschte dieselbe Gravitation wie an Bord der GEMOTA: ein Gravo. Was jenseits des Bodens lag, lag wirklich unten. Myles blickte in einen mit unzähligen Sternen erfüllten Abgrund. Wenn er sich auf den Anblick konzentrierte, dann kam der Augenblick, in dem er ein akutes Schwindelgefühl empfand, als müsse er in die Tiefe stürzen. Zu beiden Seiten, vorne und hinten und über ihm waren Wolken von Sternen, nicht nur alte, rote Sonnen der Population II, die in den Randzonen des Kugelsternhaufens vorherrschten, sondern auch junge Sterne und solche mittleren Alters.
    Von den ultraheißen, weißblauen Glutbällen der O- und B-Klasse bis hin zu den vergleichsweise friedlichen gelbweißen Leuchtpunkten der Spektraltypen Fund Gwar hier alles vertreten. Es war ein Anblick, der auf die Seele drückte und dem Menschen seine Winzigkeit, seine Bedeutungslosigkeit vor Augen führte. „Wir wollen keine Zeit vergeuden, meine Freunde", sagte Traisor Bagemot. „Wir haben noch ein tüchtiges Stück zurückzulegen, also tun wir es, so schnell wir können," Im nächsten Augertblick wurde es fmster. Das Meer der Sterne war verschwunden. Ringsum breitete sich das unfaßbare, konturlose Nichts des Hyperraums.
    Myles Kantor staunte, Die zerbrechlich wirkende Blase aus Formenergie war metagravflugfähig! „Wir sind am Ziel", erklärte der Haluter, kurz nachdem das eigenartige Fahrzeug wieder ins Standardkontinuum zurückgetaueht war. „Der Ort, an dem sich der vierdimensionale Abdruck des Eingangs zur Raumzeitfalte beflndet, liegt nur wenige Lichtsekunden von hier entfernt," Er sprach einige Worte, die nicht an seine Fahrgäste, sondern an Maco Pontor und Makus Lolant gerichtet waren. Danach fuhr er fort: „Wir haben ermittelt, daß die Hyperdim-Resonatoren ihre maximale Wirkung entfalten, wenn sie geometrisch nach einem bestimmten Muster angeordnet sind. Jedes unserer drei Raumschiffe hat einen Resonator an Bord. Der vierte befindet sich hier." Er deutete auf eines der Aggregate, die sich vorhin selbst ins Innere der Blase geladen hatten. „Unsere Schiffe sind an den Eckpunkten eines gleichseitigen Dreiecks angeordnet. Sie konzentrieren ihre Strahlung auf den Ort, an dem sich der Eingang zur Raumzeitfalte befmdet. Sobald sie die erste Wirkung erzielen, tritt der vierte Resonator in Tätigkeit."
    Boris Siankow versuchte sich vorzustellen, wie die Haluter den Ansatz für die Berechnung der geometrischen Konfiguration entwickelt hatten. Er selbst interessierte sich sehr für die Theorie der Raumzeitfalten und bedauerte, daß die Nakken so kompromißlos darauf bedacht waren, ihr Wissen für sich zu behalten. Mit dem Hyperdim-Resonator kannte er sich aus. Vielleicht ließ sich hier etwas lernen, wie sie räumlich angeordnet waren, dann ließen sich daraus Rückschlüsse auf die energetische Struktur der Raumzeitverfaltung ziehen.
    Plötzlich und übergangslos erschien zwischen den Sternen ein verwaschener Leuchtfleck. Er wäre in der Helligkeit untergegangen, wenn er nicht von auffälliger, grünstichiger Farbe gewesen wäre und zudem noch unruhig geflackert hätte. „Maco Pontor und Makus Lolant haben die drei Resonatoren aktiviert", kommentierte Traisor Bagemot den Vorgang.
    Eine Minute verstrich. Der Leuchtfleck hatte annähernd die Form eines Tierschädels. Boris Siankow, von der Natur mit lebendiger Vorstellungskraft begabt, sah den Kopf eines Pferdes. „Ich schalte den vierten Resonator hinzu", Sagte Traisor Bagemot.
    Der Pferdekopf explodierte. Bunte Blitze schossen nach allen Seiten. Leuchtfahnen trieben davon, als wäre ein kraftiger Wind unter sie gefahren. Zurück blieb ein Ririg, der in grellem Türkis glänzte. Das Feld innerhalb des Ringes war finster. Die Sterne, die man zuvor in dieser

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