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1632 - Botschaft aus der Raumzeitfalte

Titel: 1632 - Botschaft aus der Raumzeitfalte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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merken, geehrter Freund von Halut", antwortete Myles Kantor amüsiert. „Du kommst übrigens zu gelegener Zeit, Terraner", fUhr Traisor Bagemot fort. „Wir sind gerade dabei, die nächsten Schritte unseres Forschungsvorhabens zu beraten. Wir haben im Verlauf der vergangenen Woche kleine Fortschritte erzielt und möchten diese Tendenz gerne fortsetzen.
    Die Besprechung fmdet an Bord der GEMOTA statt. Das ist mein Schiff, wie du dir wohl denken kannst. Du bist eingeladen, mit einigen Begleitern daran teilzunehmen."
    Ein solches Angebot wollte Myles Kantor sich nicht zweimal machen lassen. „Ich komrne selbstverständlich", sagte er. „Wir erwarten dich."
    Als Begleiter wählte er Boris Siankow und den Blue Xii-Gien-Qek, die diesmal nicht mit Roi Danton geflogen waren. Mit einem Beiboot flogen sie die kurze Strecke zur GEMOTA, die sich durch ein Peilsignal zu erkennen gab. Das Boot war mit einem kleinen, nicht allzu leistungsfähigen Ortersystem ausgestattet. Boris Siankow studierte die Anzeigen mit aller Sorgfalt.
    Schließlich sagte er: „Die drei halutischen Raumschiffe sind exakt an den Eckpunkten eines gleichseitigen Dreiecks angeordnet. Ist das schlichtweg halutischer Ordnungssinn, oder hat das etwas zu bedeuten?"
    Myles Kantor war das noch nicht aufgefallen. Insgeheim bewunderte er die Hartnäckigkeit, mit der Boris jede Situation, jedes Ergebnis, bis zur Ebene des kleinsten Details hinab untersuchte und dabei auch die winzigste Ungereimtheit entdeckte. Aber eine Antwort auf seine Frage wußte Myles nicht.
    Die GEMOTA winkte mit einem weit geöffneten Schleusenluk und hell erleuchtetem Hangar.
    Das Schiff war von herkömmlicher halutischer Bauweise: kugelförmig, mit einem Durchmesser von gut einhundert Metern, deutlich abgeplattet an dem Pol, zu dem der Vektor der künstlichen Schwerkraft hinwies.
    Traisor Bagemot und seine beiden Wissenschaftlerkollegen waren in der geräumigen Kommandozentrale. Traisor Bagemot trug Hellrot, Maco Pontor Grün, und Makus Lolant hatte eine violette Kombination angelegt.
    Man begrüßte sich. „Laßt mich euch über den derzeitigen Stand der Dinge informieren", bot Traisor Bagemot an. „Ich sagte, wir hätten kleine Fortschritte erzielt. Wir haben den vierdimensionalen Abdruck des Eingangs der Raumzeitfalte, in der unsere Artgenossen Icho Tolot und Lingam Tennar verschollen sind, auf den Meter genau lokalisiert. Das war zuvor schon einmal gelungen, aber als man ein paar Tage später wieder an dem bezeichneten Ort nachsah, war vom Eingang keine Spur mehr zu fmden. Der Eindruck - und damit sein Vier-D-Abdruck - driftet langsam durchs All. Wir haben Driftvektor und -geschwindigkeit meßtechnisch genauestens ermittelt und sind daher in der Lage, den Ort des Eingangs jederzeit zu finden.
    Natürlich haben wir versucht, die Raumzeitfalte mit Hilfe der Hyperdim-Resonatoren zu destabilisieren. In dieser Richtung haben wir allerdings noch keinen Fortschritt erzielt. Der Eingang, auf den wir die Strahlung der Resonatoren richten, ist verschlossen. Die Leistung unserer Geräte reicht nicht aus, den Riegel zu brechen."
    Theorie und Praxis der Raumzeit-Verfaltung waren von den Nakken entwickelt worden. Nakken waren notorische Geheimniskrämer. Was Myles Kantor über Raumzeitfalten wußte, hatte er von Sato Ambush, dem Pararealisten, erfahren, der es seinerseits wiederum dem Nakken Paunaro Quant um Quant aus der Nase gezogen hatte. „Eingang" bedeutete, wenn die Rede von Raumzeitfalten war, eine Stelle in der Verfaltung, an der eine Strukturlücke geschaffen werden konnte. Die Analogie mit Strukturlükken, die in fünfdimensionalen Schirmfeldern geschaltet wurden, um vorübergehend einen Durchlaß zu schaffen, half dem Verständnis, wenn auch der Eingang einer Raumzeitfalte eine wesentlich komplexere Angelegenheit war. „Lassen sich leistungsfähigere Hyperdim-Resonatoren beschaffen oder bauen?" fragte Myles. „Das ist wohl möglich", antwortete Traisor Bagemot mit tiefer, wohlklingender Stimme. Die er dämpfte, damit den Besuchern die Ohren nicht schmerzten. „Aber es kommt noch eine Komplikation hinzu."
    Er machte eine bedeutsame Pause. Boris Siankow fragte: „Und die wäre?"
    „Der Verschluß des Eingangs ist von innen angebracht!"
     
    *
     
    Zuerst fand Myles Kantor die Eröffnung gar nicht so aufregend, wie Traisor Bagemot sie anscheinend verstanden haben wollte. Aber allmählich dämmerte ihm, was an der Sache so ungewöhnlich war. Jenseits der Raumzeitfalte befanden sich,

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