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1632 - Botschaft aus der Raumzeitfalte

Titel: 1632 - Botschaft aus der Raumzeitfalte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Eine solche Aufzeichnung gibt es nicht?"
    Boris Siankow hörte ein halblautes Piepsen im Helmempfänger. Im Videofeld der Helmscheibe erschien eine Zifferngruppe, die eine Funkfrequenz bezeichnete, eine von den selten benutzten.
    Boris blickte zur Seite. Er sah, daß Xii-Gien-Qek ihn aufmerksam und gespannt musterte. Der Blue nickte. Boris folgte der Aufforderung und regulierte die neue Frequenz ein. „Ich dachte mir schon, daß sie damit nicht herausrücken würden", hörte er Xii-Gien-Qeks flüsternde Fistelstimme. „Aber sie haben nicht mit mir gerechnet. Beim Einhorn der dritten Glückseligkeit: ich werde ihnen das Geheimnis entreißen!"
    „Mach bloß keine Dummheiten!" warnte Boris. „Ich finde die Daten, die wir brauchen", versprach der Blue. „Wartet auf mich!"
    Zwischendurch hörte Boris die Worte, die zwischen Roi Danton und Grek-1 gewechselt wurden, über Außenaudio und Translator. „... bestand kein Anlaß", hörte er den Maahk sagen. „Wir waren sicher, daß es sich um einen Fall von Kollektivhypnose handelte. Wir waren zulange von den Vorteilen eines Lebens in der Zivüisation abgeschnitten. Das macht anfällig für solche Dinge. Halluzinationen kann man nicht aufzeichnen. Deswegen ..."
    Boris hatte sein Helmfunkgerät inzwischen wieder auf die Standardfrequenz zurückgeschaltet.
    Er achtete nicht auf das, was Grek-1 noch zu sagen hatte. Seine Aufmerksamkeit konzentrierte sich auf den Blu,e. Xii-Gien-Qek wollte zurück in die Halle mit den Computergeräten, das war klar. Dabei stellte er sich nicht einmal ungeschickt an. Er versuchte nicht, sich schrittchenweise davonzustehlen, sondern wandte sich einfach ab und ging davon, als wäre es das Selbstverständlichste in der Welt. Roi Danton merkte nichts davon. Er stand mit dem Rücken zu Xii. Ob Grek-1 den Abgang des Blues zur Kenntnis nahrn, ließ sich nicht feststellen. Nach wenigen Sekunden war Xii zwischen den endlosen Reihen der Computeraggregate verschwunden. „Ich bedaure das", sagte Roi in diesem Augenblick. „Bei den Erscheinungen handelt es sich nicht um Halluzinationen, sondern um die Spiegelung von Vorgängen, die an einem weit entfernten Ort, vielleicht zu einer ganz anderen Zeit stattfinden. Nach der Ansicht unserer Theoretiker sind solche Spiegelungen der Schlüssel zum Geheimnis der Hyperraumträgheit."
    „Es tut mir leid, daß wir nicht klüger waren", beteuerte der Maahk. „Du könntest mir mit deinen eigenen Worten beschreiben, was du damals gesehen hast", schlug Roi vor. „Im übrigen ist zu sagen, daß Phänomene dieser Art gewöhnlich nicht nur einmal auftreten. Sie wiederholen sich. Wenn eine solche Erscheinung noch einmal materialisiert, werdet ihr dann Daten sammeln?"
    „Jetzt, da ich weiß, worum es geht, werden wir selbstverständlich eine Aufzeichnung anfertigen", erklärte Grek-1. „Was die Beschreibung angeht..."
    „Verzeih, wenn ich dich unterbreche", fiel ihm Roi Danton ins Wort. „Wir wollen nichts überstürzen. Nimm dir Zeit. Gib deiner Erinnerung Gelegenheit, sich zu regenerieren. Denn jede Einzelheit ist wichtig. Mein Schiff wird sich noch anderthalb Stunden im Orbit über Kaahar aufhalten. Du könntest deine Beschreibung per Funk übermitteln. Mit deiner Erlaubnis werden meine Begleiter und ich uns jetzt verabschieden und ..."
    Er wandte sich seitwärts und bemerkte, daß Xii-Gien-Qek nicht mehr anwesend war. „Wo ist Xii?" fragte er auf terranisch.
    Boris Siankow spürte, wie ihm das Blut zu Kopfe stieg. „Er ... er ... hat wieder das ... das Einhorn der dritten Glückseligkeit gesehen?" stotterte er in höchster Verlegenheit. „Was heißt das?"
    „Er glaubt, etwas Wichtiges gefunden zu haben."
    „Wo?"
    „Dort drinnen, bei den Computern."
    „Du wußtest, was er vorhatte?"
    „Nicht... genau", druckste Boris. „Und hast ihn gehen lassen?" Roi Danton war zornig. „Mensch, ich könnte dir ..."
    Er sprach den Satz nicht zu Ende. Zu Grek-1 gewandt, sagte er: „Ich habe dich um Entschuldigung zu bitten. Der Blue handelt ohne mein Wissen und ohne Rechtfertigung. Wir müssen ihn suchen."
    Grek-1 schien.amüsiert. „Er kann keinen Schaden anrichten", antwortete er. „Außerdem haben wir keine Geheimnisse.
    Und drittens wird es ihm wohl kaum gelingen, ein maahksches Computersystem zu bedienen."
    Dessen war Boris Siankow nicht so ganz sicher. Er zuckte zusammen, als er von Roi Danton angeherrscht wurde: „Setz deinen Helmfunk in Betrieb und sag dem Burschen, er soll auf der Stelle hierher

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