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1632 - Teuflischer Trödel

1632 - Teuflischer Trödel

Titel: 1632 - Teuflischer Trödel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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vorn schob und die rechte Faust öffnete.
    Inmitten des zusammengerollten Lederbandes lag der Stein, der eine schwache grüne Färbung aufwies und ansonsten nach nichts aussah.
    Mandy war hin und weg.
    »Da ist er ja. Ja, das ist er! Ich sehe ihn jetzt zum zweiten Mal.«
    »Bitte, er gehört dir.«
    Mandy, die so sehr darauf gelauert hatte, zögerte plötzlich. Auf ihrer Stirn entstanden Falten, sie schien dem Braten nicht mehr zu trauen, aber da gab es nichts, was ihr hätte Angst einjagen können. Sie wurde von Gauche auch nicht bedroht.
    »Und ich bekomme wirklich Kontakt mit dem Teufel, wenn ich mir den Stein umgehängt habe?«
    »Ja, dich wird die Hölle übernehmen. Sie wird dir einen Gruß schicken, denn sie wird merken, dass sich ein Mensch mit ihr beschäftigt.«
    »Und was passiert dann?«
    »Das wirst du selbst erfahren müssen.«
    »Du weißt es nicht?«
    Gauche senkte den Kopf. Sein Blick nahm einen bösen Ausdruck an.
    »Wollte ich den Stein haben oder du?«
    »Schon gut. Ich.«
    »Dann nimm ihn, ich schenke ihn dir.«
    Sie war noch immer misstrauisch. »Keine Gegenleistung, die ich bringen muss?«
    »Nein!«
    »Du willst, dass ich die Hölle erlebe, nicht? Und später willst du einen Teufel im Bett haben, wie?«
    »Wir werden sehen.«
    Endlich hatte Mandy sich entschlossen, den Stein an sich zu nehmen.
    Gauche schaute auf ihre Hände, deren Fingernägel schwarz lackiert waren.
    Der Stein hing an der Lederschnur, die Mandy behutsam über ihren Kopf streifte. Dabei ließ sie den Trödler nicht aus den Augen, der sich recht gelassen gab. Nichts an ihm wies darauf hin, dass etwas passieren könnte.
    Trotzdem war sie nervös. Das Zittern ihrer Hände bekam sie nicht in den Griff. Zweimal musste sie ansetzen, um die Schlinge über ihre grünen Haare zu streifen. Dann endlich fiel der grüne Stein nach unten und blieb dort liegen, wo sich die Ansätze der weißen Brüste wölbten.
    Karsten Gauche fragte mit einer falsch-freundlichen Stimme: »Bist du zufrieden?«
    »Weiß nicht.«
    »Warum nicht?«
    »Das ist so komisch. Ich habe gedacht, der Stein wäre kalt, aber das ist er nicht.«
    »Er hat schon eine gewisse Wärme.«
    »Und? Hat das was zu bedeuten?«
    Gauche legte den Kopf zurück und lachte. Er amüsierte sich und sagte danach: »Das wirst du schon erleben, Mandy. Der Stein hat dich akzeptiert.«
    »Woher weißt du das?«
    »Schau nach unten.«
    Mandy senkte den Blick. Eine Sekunde später erschrak sie, denn sie sah und spürte, dass der Stein reagierte.
    »Der wird ja wärmer…«
    »Wenn du das sagst.«
    Mandy verzog die Lippen. »Hat das was zu bedeuten? Sei ehrlich zu mir, verdammt!«
    Gauche lächelte böse. Seine recht großen Augen zogen sich dabei zusammen.
    »Ich bin ehrlich, ich bin so ehrlich wie der Teufel, auf den du ja stehst. Oder nicht?«
    »Ja, aber…«
    »Kein Aber mehr«, fuhr er sie an. »Was du spürst, ist eine Hitze, die nicht von dieser Welt stammt. Es ist das eingefangene Höllenfeuer. Du wolltest Kontakt haben, und du wirst ihn auch bekommen. Stärker, als dir lieb sein kann.«
    »Ich will aber nicht mehr!«, schrie sie.
    »Das hättest du dir vorher überlegen müssen. Jetzt ist es zu spät, viel zu spät.«
    Mandy schaute in das Gesicht des Trödlers, und sie wusste, dass er recht hatte. Es war zu spät für sie, denn sie würde den Stein nicht mehr loswerden, der jetzt sogar begann, seine Farbe zu verändern.
    Das Grün trat intensiver hervor, aber es zeichneten sich bereits erste dunkle Schatten darin ab. Sie sahen innerhalb des Steins aus wie kleine Wolken, die sich allerdings schnell vergrößerten.
    Mandy starrte noch immer auf ihren Ausschnitt.
    »Was ist das denn für ein verfluchte Scheiße!«, schrie sie und schlug mit beiden Armen wild um sich. »Sag was!«, brüllte sie Gauche an.
    Der stand lässig hinter seinem Tresen. Er hielt die Arme vor der Brust verschränkt, hob die Schultern und schenkte Mandy ein mitleidiges Lächeln.
    »Du wolltest es nicht anders. Du bist jetzt auf dem Weg zu ihm, und der ist nicht leicht zu gehen.« Mandy sagte nichts mehr. Ihre Augen weiteten sich. Aus den Winkeln ihres halb geöffneten Mundes drangen Speichelfäden und liefen am Kinn entlang.
    Es wäre einfach gewesen, den Stein anzufassen und ihn von der Brust zu reißen. Mandy traute sich nicht. Stattdessen schaute sie zu, wie er erneut die Farbe wechselte. Das Rot wurde jetzt so kräftig, dass es im nächsten Augenblick einer Sonne glich, die kurz vor dem Untergang stand. »Was

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