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1635 - Schach der Blauen Schlange

Titel: 1635 - Schach der Blauen Schlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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war der größte Irrtum seines Lebens.
    Die ODIN, die fünf Kugelraumer der Hanse und das Schiff des ATK trafen sich im Orbit. Auf Szal-Mien blieben die Akonen verwirrt zurück; den Grund des plötzlichen Aufbruchs hatte ihnen keiner erklärt. Und daß Accomas erster Datensatz als falsch erkannt war, wußten sie erst recht nicht. Rhodan starrte die rote Scheibe des Mondes Aszal an. Die Optiken holten jedes einzelne Gebirge und die Spiegelungen der Atmosphäre so nahe heran, als befände sich das Schiff bereits im Orbit. Irgendwo dort unten saßen sie jetzt, die Ortungsspezialisten der Blauen Legion. Jede Bewegung der Schiffe wurde mit minutiöser Genauigkeit registriert und ausgewertet. Der Aufbruch ins Galaktische Zentrum jedoch, den sie so sehnsüchtig erwarteten, blieb aus. „Paratronschirme ein", kommandierte Rhodan.
    Rings um die Hülle der ODIN flackerte die grüne Hülle aus Energie. Damit hätte man selbst den Halo einer Sonne durchfliegen können, ohne Schaden zu nehmen. „Daten über Aszal", forderte er. „3000 Kilometer Durchmesser", berichtete Samna Pilkok, die fette Ortungschefin. „Es gibt eine dünne, notfalls atembare Atmosphäre. Kaum Vegetation, Temperaturen durchschnittlich drei bis vier Grad, Schwerkraft etwa 0,35 Gravo. Wenig schwere Elemente. Am Nordpol existiert eine vereiste Landmasse. Laut unseren Daten leben da unten intelligente Wesen im Eis; eine Art Kriechtiere mit niedriger Körpertemperatur, die ihr ganzes Leben lang Tunnel bohren.
    Sie haben Sprache entwickelt, sprechen aber nicht mit uns.
    Alles in allem völlig uninteressant für das Galaktikum."
    „Gut. Den Nordpol nehmen wir uns als erstes vor."
    Aus dem Orbit schwenkten die sieben Schiffe in Richtung Mond. Jedes flog mit aktiviertem Schutzschirm. Die passiven Orter liefen auf Hochtouren, die Taster deckten den gesamten Mond mit Resonanzimpulsen ein. Vorerst ohne Erfolg - er wünschte, Henna hätte sich klarer ausgedrückt. Die Bordsyntronik der ODIN übernahm die Koordination.
    Allmählich gingen die Schiffe tiefer, bis auf zwanzig Kilometer über dem Boden, und entfernten sich in spiralenförmigen Kreisen von einem gemeinsamen Mittelpunkt. „Da unten ist nichts, Perry. Beim besten Willen nicht."
    Samna Pilkok starrte auf die Daten, die einliefen, und warf zwischendurch Rhodan und Norman Glass verzweifelte Blicke zu. „Geduld", sagte er. „Wir finden sie, und wenn es eine Woche dauert. Jetzt laufen sie uns nicht mehr weg."
    Sechs Stunden später hatten sie die Region des Nordpols komplett vermessen - ohne Ergebnis. Und am Ende des Tages lag das erste Drittel des Planeten komplett durchleuchtet hinter ihnen. Der ständige Alarmzustand fiel den Leuten auf die Nerven. Auch die Nacht verging ereignislos. Rhodan fühlte unter seiner linken Schulter das Pulsieren des Aktivator-Chips, die Ströme von belebender Energie, die seine verbrauchte Kraft erneuerten und seine Konzentrationsfähigkeit erhielten. Nichts.
    Es war zum Verzweifeln. Das rote Licht des Mondes strahlte vom Bildschirm her die Gesichter der Zentralebesatzung an, doch in jedem einzelnen stand enttäuschte Erwartung.
    Vielleicht hatte Henna Zarphis ihn ein letztes Mal betrogen, überlegte Rhodan; hatte in ihm ein williges Opfer gefunden, das nach jedem dünnen Strohhalm griff. Einen Einfaltspinsel, der glaubte, was er glauben wollte.
    Und wo blieb die Verstärkung? Homer G. Adams konnte nicht den ganzen Tag brauchen, um ein paar Schiffe ins Taarnor-System in Marsch zu setzen!
    Es geschah, als sie eine langgestreckte Gebirgskette am Äquator des Mondes überflogen. Samna Pilkok zuckte kurz.
    Orteranzeigen, die vorher stetes Weiß verbreitet hatten, schlugen in kräftigem Grün aus. Ein gewaltiger Hammerschlag erschütterte die ODIN. Eine Sekunde lang wirbelte vor Rhodans Augen alles durcheinander, und bevor er noch die Orientierung wiederfand, hatten ihn bereits kräftige Gurte gepackt und in seinen Sessel gezogen. Der nächste Treffer - irrlichternde Blitze durchzogen den Paratronschirm, schienen ihn in unendlich viele Teilstücke zu spalten und zu zerreißen wie poröses Glas. Rhodan sah nicht, aus welcher Richtung das Feuer kam. Auf dem Schirm wirbelten die Oberfläche des Mondes und das Sternenlicht viel zu rasch durcheinander. „Norman!" schrie er in den Lärm. „Fluchtschaltung! Wir müssen raus hier!"
    „Aktiviert! Wir sind auf Autopilot, Perry!"
    Doch der Syntron bekam das Schiff nicht unter Kontrolle.
    Immer wieder zuckten neue Blitze auf, fingen sich im

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