1635 - Schach der Blauen Schlange
gestaffelten Paratron und schlugen zurück auf die Oberfläche.
Unterirdische Forts ... Und zwar mehr, als er jemals erwartet hätte! In diesem Moment erkannte er den schrecklichen Fehler, den er begangen hatte. Er hätte nicht mit sieben Schiffen versuchen dürfen, das Hauptquartier der Blauen Legion auszuheben! Aber war die Zeit der großen Flotten nicht vorbei?
Es gab keine Ultraschlachtschiffe mehr, die durch die Galaxis kreuzten, keine Transform-Salventakte, keine geheimen Waffenschmieden, die daran arbeiteten, die letzte Potenz der Massenvernichtung zu erfinden.
Und nun das! „Werft eine Bombe ab!" befahl er. „Hee! Fylill Duuel! Das ist die Chance, auf die du immer gewartet hast!"
Der Blue am Waffenleitpult wurde lebendig. In fliegender Hast bewegten sich seine Finger über ein Sensorbord; und kurz darauf flog aus dem Arsenal der ODIN ein Sprengkörper.
Automatisch wurde die mannsgroße Walze von der Schwerkraft angezogen. „Jetzt. Zündung."
Es sah aus, als würde das halbe Gebirge angehoben und umgedreht. Gesteinsmassen flogen hoch und verdunkelten den Himmel. Für einen kurzen Moment setzte das Feuer von unten aus, und der Autopilot nutzte die Gelegenheit, in den freien Raum durchzustarten. Die DAORMEYN und die fünf Kugelraumer folgten. Drei der Hanse-Schiffe waren beschädigt und setzten Notrufe ab. Dennoch folgten sie dem Kurs der anderen, mit etwas Abstand, aber mit intakten Schutzschirmen.
Dreitausend Kilometer über dem Boden setzte das Feuer wieder ein. Sie hatten viel zu wenig Zeit gewonnen. Denn nun, das erkannte Rhodan, spielten die Forts der Blauen Legion ihre ganze Feuerkraft erst richtig aus. Die erste Paratronstaffel der ODIN wurde mit dem nächsten Schlag zerfetzt. Der Rest stabilisierte sich nur deshalb, weil Norman Glass das Schiff in Rotation versetzte. „Transformfeuer", meldete der Syntron. „Wir halten zwei Minuten aus."
Glass zuckte hektisch mit den Schultern. Sein Greisengesicht schien in furchtbarer Weise überfordert, und doch war er einer der wenigen, die absolut eisige Ruhe behielten. Nutzlose Mühe - es gelang ihm nicht, gleichzeitig Fahrt aufzunehmen und dem Feuer auszuweichen. Und in dieser Sekunde kamen weitere Forts hinzu. Aus dem Boden des Planeten Szal-Mien schoben sich perfekt verborgene Geschütze.
Homer! dachte er. Wo bleiben deine Leute?
Eine Minute noch. Fylill Duuel schoß mit Desintegratoren und Thermokanonen zurück. Lächerlich. Das einzige, was sie gerettet hätte, wären Transformkanonen gewesen. Das aber verbot sich von selbst. Aszal und Szal-Mien waren bewohnte Welten - außerdem weilten Henna Zarphis und womöglich Fulgens drei Agenten dort
9.
CORTO HORRIGAN Er wachte auf, weil jemand ihn an den Armen schüttelte.
Unwillig drehte sich Corto auf die andere Seite. Wenn es etwas gab, was den Gnomen von Culmen III die Laune verderben konnte, dann war es ... Halt! Dies war nicht seine Kabine an Bord der DAORMEYN, ebensowenig ein kühl temperierter Schlafsaal seiner Heimat. Er befand sich in einem Gefängnis der Blauen Legion, maskiert als Szal-Miener im Inneren des Mondes Aszal. Und wenn jemand seine Arme gefaßt hielt, dann war es besser, schleunigst aufzuwachen.
Corto Horrigan öffnete die Augen.
Vor ihm kniete mit allen Anzeichen von Hetze ein Szal-Miener. „Ich bin Ronac! Komm schon hoch! Alle anderen sind aufgewacht und bereit!"
„Bereit... wofür?"
„Für die Arbeit! Ich weiß es auch nicht besser. Wir sind zusammen gekommen, erinnerst du dich nicht, Zauberer?"
„Ja, ja ... Ich ..."
Er hatte höchstens fünf Stunden Schlaf bekommen. Fünf von vierzehn, die er benötigte, weil sein Stoffwechsel und Kreislauf darauf ausgelegt waren. Auf die Dauer konnte er so nicht weitermachen, wenn er die Ereignisse mit wachem Geist verfolgen wollte. Ächzend kam er auf die Beine. Es gab keine Waschgelegenheit - aber die Szal-Miener waren keines der reinlichen Völker. Und er, der Gnom, hätte sowieso keine Möglichkeit gehabt, aus der Maske zu klettern.
In der Tür nach draußen warteten akonische Roboter. Mit lauten, mechanischen Worten trieben sie die Szal-Miener zur Eile an. Corto schaffte es gerade, mit den anderen auf den Gang hinauszukommen. Der Szal-Miener Ronac und eine zweite Fremde, in der er Fhem erkannte, stützten ihn. Durch zwei Antigravschächte und einen schier endlosen Korridor wurden sie vorangetrieben, bis an ihr Ziel. Dabei handelte es sich um eine Kaverne von etwa hundert Metern Durchmesser.
Sie war mit primitiven
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