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1635 - Schach der Blauen Schlange

Titel: 1635 - Schach der Blauen Schlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sehen konnte, wie bei allen akonischen Raumern abgeflacht, und der Durchmesser betrug grob geschätzt 400 Meter. Auch die Maße ließen ihn stutzig werden - den letzten Ausschlag jedoch gaben akonische Schriftzeichen, die sich in Höhe des Schleusenrings über den Rumpf zogen. Es war die MAGENTA! Das Schiff der Blauen Schlange, dem die halbe Galaxis auf den Fersen war... Dieses Schiff brauchte keine Schleusen. Die riesigen Transmitteranlagen der Höhle hatten es empfangen und würden es wieder abstrahlen; irgendwohin, wo ein weiterer Empfänger existierte. In der Tat, er hatte in ein Wespennest gestochen. Und plötzlich wünschte sich Corto Horrigan, nicht bloß in dieser dünnen Maske als Szal-Miener unterwegs zu sein. Seine Begleiter und ihre Ausrüstung waren auf Erkundung abgestimmt, nicht auf ein Todeskommando.
    Nur die Ruhe, Corto.
    Eine Mütze Schlaf, dann sieht alles ganz anders aus.
    In dem Moment stießen die Roboter sie vorwärts. Die kleine Gruppe wurde auf einen Korridor zugetrieben, der sich irgendwo in der verkleideten Felswand öffnete. „Sei vorsichtig", wisperte in seinem Ohr eine Stimme. Die Siganesen hatten das maskeneigene Kommunikationssystem eingeschaltet. „Es wimmelt hier von Abwehrfeldern, Ortern und hochleistungsfähigen Robotern!"
    Corto wagte nicht mehr, die Lippen zu bewegen. Soweit war er selber schon, also ließ er es bei einem bestätigenden Brummen bewenden.
    Nach einer wahren Odyssee durch Antigravschächte und Gänge hielten die Roboter vor einer leeren Kammer. „Geht hinein", befahl einer mit mechanischer Stimme. „Wartet, bis ihr gerufen werdet."
    Corto war der letzte, der im typisch hüpfenden Gang der Szal-Miener die Schwelle passierte. Fürchterlicher Gestank schlug ihm entgegen. Dies war ein Gefängnis; auf primitiven Lagern dämmerten hundert Szal-Miener teilnahmslos vor sich hin. Der Anblick der ausgezehrten Gestalten weckte seinen Zorn, aber alles, was er tun konnte, war hilflos die Fäuste zu ballen und sich auf dem Boden einen freien Platz zu suchen. „Was jetzt?" fragte Moran Rautar. „Wir müssen etwas unternehmen!"
    „Aber nicht mehr heute. Ich brauche dringend Schlaf." Corto streckte sich aus und war eingenickt, bevor der Siganese Antwort geben konnte
     
    8.
     
    RHODAN Gegen Abend rief ein Funkspruch der höchsten Dringlichkeitsstufe Rhodan an Bord der ODIN zurück. Mit klopfendem Herzen erreichte er die Zentrale des Schiffes; kurz hinter ihm folgte fluchend Mertus Wenig, der Chefwissenschaftler. „Was gibt es, Norman?"
    „Sieh selbst!"
    Vor ihm lag auf dem großen Kartentisch ein höchst eigentümliches Gebilde. Es wies eine vertraute, dennoch heutzutage ungebräuchliche Form auf. Langgestreckt, wie ein menschlicher rechter Arm, aber aus Metall und mit stabilen Fingergliedern versehen. „Das ist ein alter Roboterarm!" rief er verblüfft. „Norman, was soll das?"
    „Du wirst es nicht glauben, Perry: Aber den hat uns vor fünf Minuten ein unbekannter Ennox vorbeigebracht."
    Im selben Moment materialisierte in der Zentrale ein zweiter Ennox, und auf beiden Armen trug er das linke Gegenstück des Armes. Beide Gliedmaßen entstammten einer so uralten Baureihe, daß kein moderner Techniker damit etwas anzufangen vermochte. Roboter dieser Art funktionierten ohne syntronische Hilfe, auf rein positronischer, fast vorsintflutlicher Basis. „Hier habt ihr das Zeugs! Mann, ist das schwer... Das nächstemal sucht ihr euch gefälligst einen anderen Dummen."
    Und schon war er wieder verschwunden.
    Rhodan starrte noch immer verblüfft auf den Flecken, wo der Fremde gestanden hatte. „Genauso war es vorhin auch", erklärte der Erste Pilot. „Frag mich bloß nicht, aus welchem Grund."
    Sie legten den zweiten Arm zum ersten. „Was jetzt, Perry?"
    Der Terraner lächelte. „Wir warten ab. Ich habe das bestimmte Gefühl, daß das nicht das Ende war."
    Und in der Tat, im Verlauf der nächsten Minuten erschienen vier weitere Ennox mit sperrigen Roboterbauteilen - insgesamt ergab sich so ein ansehnlicher Koloß, dem nur noch der Kopf fehlte. Aber auch der wurde an Bord gebracht. Plötzlich stand vor ihnen der achte Ennox. Es war ein Glatzkopf von einssiebzig Größe, gekleidet in ein Kettenhemd und eine ebensolche Hose. Von seinem Rücken baumelte eine Art eingerolltes Kissen, das bunt gemustert und ausgesprochen staubig war. „Ich bin Guido! Und jetzt nehmt mir den verdammten Klumpen ab, bevor ich zusammenbreche!"
    Mertus Wenig sprang hinzu und faßte den empfindlichen

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