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1637 - Der Spuk, der Nebel und wir

1637 - Der Spuk, der Nebel und wir

Titel: 1637 - Der Spuk, der Nebel und wir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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aufgab. Er rutschte auf seinem Stuhl hin und her, wobei er sich immer wieder umschaute, als wollte er etwas Bestimmtes entdecken.
    Aber da war nichts.
    Nur die seltsame Kühle.
    »Das verstehe ich auch nicht, Glenda. Seltsam ist es schon…«
    »Ha!«, unterbrach Glenda den Inspektor. »Kann es nicht sein, dass uns jemand eine Nachricht schicken will?«
    »Denkst du an John?«
    »Zum Beispiel.«
    Suko gab zunächst keine Antwort und meinte wenig später: »Das ist aber sehr ungewöhnlich.«
    »Ja. Aber ist Johns Verschwinden nicht auch mehr als ungewöhnlich?«
    »Das stimmt.«
    »Super, dann…«
    Das Wort wurde ihr von den Lippen gerissen, denn es passierte etwas, womit keiner der beiden gerechnet hatte. Die Tür zum Vorzimmer schlug mit einem Knall zu.
    Selbst Suko, der nicht schreckhaft war, schrak zusammen.
    Glenda schüttelte sich und flüsterte: »Was ist das denn gewesen? Wir haben doch hier keinen Durchzug.«
    »Bestimmt nicht.« Suko stand auf, um die Tür wieder zu öffnen. Das schaffte er nicht. Sie blieb geschlossen, so sehr er auch daran rüttelte.
    Er drehte sich zu Glenda um und sagte: »Ich denke mal, da will jemand, dass wir hier im Büro bleiben.«
    »Und wer ist es?«
    »Johns Entführer?«
    »Ja, das kann sein. Wer sollte sonst…« Glenda stöhnte mitten im Satz.
    Sie sprang von ihrem Stuhl hoch und blieb einen Schritt daneben stehen.
    »Es wird noch kälter, Suko!«
    »Ja, und dunkler.«
    Da hatte er sich nicht geirrt. Etwas war in das Büro hineingesickert. Es war dabei, die normale Helligkeit aufzusaugen und seine Botschaft zu bringen.
    Eine Dunkelheit!
    Keiner konnte sie sich erklären. Sie erlebten in etwa das, was bei einer Sonnenfinsternis geschah. Intervallweise verlor sich die Helligkeit, und die Schatten der Dunkelheit nahmen zu.
    Glenda und Suko konnten nichts dagegen unternehmen. Sie saßen sich wieder gegenüber, schauten sich an und bemerkten, wie sie den anderen immer schwächer sahen.
    »Mein Gott, das wird ja richtig finster!«, rief Glenda. »Noch schwärzer als in der Nacht! Furchtbar…«
    »Keine Panik.«
    »Nein, nein, aber…« Die nächsten Worte brachte sie nicht mehr hervor, denn in dieser Sekunde war es vorbei. Beide saßen in einer völligen Finsternis, wie sie eigentlich nur im Weltall herrschen konnte, wo sich keine Sterne befanden.
    Glenda sah Suko nicht mehr und er sie auch nicht. Nur ihr Atmen unterbrach die Stille.
    »Bist du noch immer am selben Platz, Suko?«
    »Ja, und ich gehe auch nicht weg.«
    »Okay. Hast du auch eine Idee, um was es sich hierbei handeln könnte?«
    »Das deutet auf einen Überfall hin.«
    »Und von wem?«
    Suko schnaufte. »Ich habe da einen Verdacht. Der hat nichts mit unserem Freund Myxin zu tun. Wir müssen meiner Meinung davon ausgehen, dass uns jemand anderer besucht hat.«
    Glenda war froh, dass sie Sukos ruhige Stimme hörte. Sie selbst konnte sich nicht so stark im Zaum halten.
    »Und wer?«, flüsterte sie.
    »Ganz einfach. Der Spuk!«
    Glenda hatte die Antwort klar und deutlich vernommen und war im ersten Augenblick so überrascht, dass sie kein Wort hervorbrachte. Die Gedanken wirbelten in ihrem Kopf. Glenda wusste alles über den Spuk, diesen mächtigen Dämon, der die Seelen der getöteten Dämonen in seinem Reich der absoluten Schwärze sammelte.
    Er selbst, der Letzte aus der Dämonenkette der Großen Alten, war gestaltlos. Ein amorphes Wesen, so dunkel, schwarz und lichtlos, wie es nur eben ging. Einer, der die Seelen fraß, der auch ganze Welten verschlingen konnte und der eigentlich hätte ihr Todfeind sein müssen, sich aber oft neutral verhielt.
    Er war gekommen. Und das nicht nur, um zu beweisen, dass es ihn noch gab. Sie war fest davon überzeugt, dass er einen bestimmten Plan damit verfolgte und dass dieser Plan auch etwas mit dem Verschwinden des Geister Jägers zu tun hatte.
    Glenda wunderte sich über sich selbst, dass sie keine tiefe Angst vor dieser Schwärze verspürte. Es war eher eine gewisse Neugierde, die sie erfasst hatte.
    Kalt und dunkel!
    So musste sie ihre Umgebung beschreiben, und sie wartete darauf, dass etwas geschah. Bisher hatte Suko nur den Spuk erwähnt und sein Markenzeichen unausgesprochen gelassen. In den folgenden Sekunden änderte sich dies, denn beide erhielten den Beweis, dass es sich tatsächlich um den Spuk handelte.
    Inmitten der Schwärze erschienen plötzlich zwei glühende rote Punkte.
    Nun stand endgültig fest, dass es tatsächlich dieser Dämon war, der sie besucht

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