Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1637 - Gefangene der Zeit

Titel: 1637 - Gefangene der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
sämtliche Ennox hartnäckig jede Auskunft über ihre Heimatwelt und alle damit verbundenen Punkte wie soziale Strukturen, Aufbau der Zivilisation, Stand der Technik und dergleichen entschieden verweigert. Und nun dieses Angebot! „Das ist ein hoher Preis für dich", vermutete Rhodan. „Du versetzt mich wahrlich in Erstaunen. Du würdest ein Geheimnis preisgeben, das dir nach allem, was wir über euch wissen, sehr viel wert ist."
    „In der Tat. Wir beherrschen zwar den Kurzen Weg, aber wir betreiben keine eigene Raumfahrt."
    Das klang nicht zusammenhängend. Es war wohl so gemeint, daß der Ennox auf sein eigentliches Problem hinlenken wollte. „Worauf willst du hinaus, Philip? Wo liegt das Problem? Was hat es mit der Raumfahrt zu tun? Und warum betreibt ihr keine Raumfahrt?"
    „Viele Fragen", seufzte der Ennox. „Wir betreiben sowenig Raumfahrt, wie du in der Lage bist, die Fähigkeit des Kurzen Wegs zu erlernen. Die Erklärung muß dir genügen."
    „Lassen wir das." Rhodan winkte ab. „Die Diskussion würde uns nicht weiterbringen. Du hast also ein Problem. Und es hat etwas damit zu tun, daß ihr keine Raumfahrt betreibt. Heraus mit der Sprache! Was verlangst du von mir?"
    „Verlangen ist das falsche Wort." Der Ennox druckste immer noch herum. „Es handelt sich eher um eine Bitte. Oder um ein Tauschgeschäft."
    „Es ist egal, wie du es nennst. Rede nicht um den heißen Brei herum! Wo drückt dich der Schuh?"
    Statt einer Antwort holte sich Philip eine Birne aus der Obstschale und biß hinein. Ihm war aber anzumerken, daß er nach den richtigen Worten suchte. Oder daß er die letzten Hürden überwinden mußte, um endlich offen zu sprechen. „Der Kurze Weg", sagte er schließlich. „Er ist keine einfache Angelegenheit für uns, die jeder Ennox nach Belieben durchführen kann. Das muß ich eingestehen. Aber ich sage dir gleich, daß ich dazu keine weiteren Fragen beantworten werde."
    Rhodan schwieg und wartete, bis Philip erneut sprach. „Es muß dir genügen zu wissen, daß wir ein spezielles Organ besitzen, das es uns erlaubt, den Kurzen Weg zu gehen. Du nennst es Schrittorgan oder auch Sonnengeflecht-Organ. Von diesem Organ hängt aber der gesamte Energiehaushalt eines Ennox ab. Und damit sein Leben."
    Als Rhodan etwas sagen wollte, unterbrach ihn Philip hastig. „Nein, keine weiteren Erklärungen. Sie sind nicht erforderlich. Betrachte diese Information als Backgroundwissen für die eigentliche Problematik."
    „Dann solltest du endlich auf die zu sprechen kommen", forderte der Terraner. „Sonst sitzen wir morgen noch hier."
    „Natürlich", räumte Philip ein. „Es gibt da 250 Brüder und Schwestern, die ihrer Fähigkeit, den Kurzen Weg zu gehen, beraubt wurden. Warum das so ist, spielt auch keine Rolle für dich."
    Er ließ die Worte auf Rhodan wirken, der aber keine Reaktion zeigte. Dann sprach er weiter: „Diese 250 Brüder und Schwestern sitzen auf einem einsamen, fernen Planeten fest. Sie sind schon mehr tot als lebendig. Und wenn nicht sehr bald etwas geschieht, werden sie alle sterben. Der Energiehaushalt ihrer Schrittorgane ist der wunde Punkt."
    „Du brauchst medizinische Hilfe? Die kann ich dir kaum anbieten, denn wir wissen über die Funktion des Sonnengeflecht-Organs so gut wie nichts. Es würde Monate dauern, bis die Spezialisten das erforscht hätten. Und dann könnte es zu spät sein."
    „Du hast mich falsch verstanden", entgegnete Philip. „Es ist mir klar, daß ihr medizinisch nur wenig Hilfe leisten könnt.
    Worum ich dich bitten wollte, ist etwas anderes. Du sollst die 250 Kranken so schnell wie möglich mit einem gut ausgerüsteten Medoschiff abholen und in die Heimat bringen."
    Schlagartig war Perry Rhodan klar, warum ihn Philip zunächst mit dem Angebot hatte ködern wollen, ihm die Koordinaten seiner Heimatwelt zu verraten. Ohne deren Kenntnis ließ sich die Rettungsaktion ja gar nicht durchführen.
    Oder steckte hinter dem angeblichen Entgegenkommen gar noch etwas anderes? „Die kranken Ennox befinden sich auf einer Welt", erklärte Philip, „die etwa vier Millionen Lichtjahre von der Heimat entfernt ist. Von hier bis dorthin beträgt die Entfernung sogar acht Millionen Lichtjahre. Höchste Eile ist geboten. Du siehst an den Entfernungen, daß es ein weiteres Problem gibt, nämlich den Zeitfaktor. Du müßtest also sofort handeln."
    „Das werde ich", versicherte derTerraner. „Ich verstehe zwar nicht, warum du so lange herumgedruckst hast. Und auch nicht, was die

Weitere Kostenlose Bücher