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164 - Der Todessarkophag

164 - Der Todessarkophag

Titel: 164 - Der Todessarkophag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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einem düsteren Raum, der wie eine Alchimistenküche aussah. Die Wände waren geschwärzt, und von der Decke hingen allerlei getrocknete Tiere. Unter seinem Blick begann ein halbes Dutzend Kerzen zu brennen.
    In diesem düsteren Gewölbe war die Erdstrahlung besonders stark wirksam, was die Wirkung der fußballgroßen magischen Kugel noch erhöhte.
    Hermano Munante nahm vor der Kugel Platz und entspannte sich.
    Schließlich vernahm er Luguris Ruf.
    In der Kugel krümmte sich ein roter Strich wie ein Wurm. Kurz berührten seine Fingerspitzen die eiskalte Rundung. Ein rotes Licht flammte auf, und dann war Luguris Schädel zu sehen, der völlig haarlos war. Die Froschaugen in den tiefliegenden Augenhöhlen musterten Hermano freundlich.
    „Ich bin dir sehr dankbar, Hermano Munante, daß du dir für mich Zeit genommen hast."
    Don Hermano konnte nur mühsam seine Überraschung verbergen, denn so hatte er den Erzdämon nie zuvor sprechen gehört. Diese verlogene Freundlichkeit stieß ihn ab.
    „Ich stehe zu deinen Diensten, Herr", sagte Hermano.
    „Gut, sehr gut. Du kannst mir in einer Angelegenheit einen kleinen Gefallen erweisen, Hermano Munante."
    Was will dieser Heuchler von mir, dachte Hermano verwundert.
    „Du hast sicherlich schon von der Vampirin Rebecca gehört?" fragte Luguri.
    „Natürlich, Herr. Sie trat Toths Erbe an, und mir wurde berichtet, daß sie etwas mit dem Verschwinden meiner alten Freundin Persea Jadit zu tun haben soll."
    „Du bist also informiert. Ist dir auch bekannt, daß sie einen Zusammenschluß aller Vampire wünscht?"
    „Das war mir bis jetzt neu. Doch es berührt mich nur sehr wenig, Herr, denn um die Vampire habe ich mich schon seit Jahrzehnten nicht mehr gekümmert."
    „Ich weiß", zischte Luguri. Es war deutlich zu merken, daß es ihm schwerfiel, freundlich zu bleiben. „Aber ich kann nicht zulassen, daß es solche Bestrebungen gibt. Das könnte den Zerfall der Familie einleiten."
    Da übertreibst du aber gewaltig, dachte Hermano.
    „Hat sie gegen ein Gesetz der Familie verstoßen?" fragte Hermano.
    „Nicht direkt, doch ich muß handeln, bevor es zu einer Rebellion kommt. Außerdem ist sie mit dieser Zamis-Dirne befreundet. Ich könnte diese verräterische Rebecca leicht selbst erledigen, doch das könnte vielleicht von einigen Dämonen falsch verstanden werden."
    Ich soll also für dich die Drecksarbeit erledigen, überlegte Hermano. Das stört ihn nicht sonderlich, denn tötete er Rebecca, so hatte er bei Luguri einen Gefallen gut.
    „Herr, ich habe dich verstanden. Rebecca wird dich bald nicht mehr belästigen. Ich lasse sie suchen und… "
    „Sie befindet sich in Südamerika. Wurdest du davon nicht unterrichtet, Hermano Munante?"
    „Würde einer meiner Söhne oder Schwiegersöhne es wagen, mich mit solchen Details zu belästigen, dann würde ich ihm den Kopf gehörig waschen."
    „Sie hält sich in Chile auf. Ich kann mich also auf dich verlassen, Hermano Munante?"
    „Natürlich, Herr. Ich werde alles zu deiner vollsten Zufriedenheit erledigen."
    „Sehr gut, mein Freund. Noch etwas. Du hast doch nichts dagegen, daß ich mich in den nächsten Tagen in deinem Herrschaftsgebiet aufhalte?"
    „Du bist mir herzlich willkommen, Herr."
    „Ich hoffe, daß du mir bald Rebeccas Tod melden wirst."
    Luguris Bild verschwand, und die Kugel blinkte wie eine Warnleuchte. Mit einer kurzen Berührung seines rechten Zeigefingers brachte er die Kugel zum Erlöschen.
    Nachdenklich lehnte er sich zurück. Welche Interessen konnte Luguri in Südamerika verfolgen? Was hatte diese schleimige, freundliche Art zu bedeuten?
    Sekunden später erschien Fernando Munante-Camaz' Gesicht in der Kugel. Er herrschte über Chile. „Womit darf ich dir dienen, Don Hermano?"
    „Wo hält sich Rebecca, die englische Vampirin, auf?"
    „Bei mir hat sie sich nicht gemeldet."
    „Willst du damit andeuten, daß du nicht weißt, daß sie dein Reich betreten hat?"
    Fernando zuckte zusammen. Der drohende Unterton war nicht zu überhören gewesen. Er kannte die unerbittliche Härte seines Schwiegervaters.
    „Ich habe keine Meldung von ihrem Eintreffen erhalten, doch ich werde mich sofort darum kümmern."
    „Das will ich auch hoffen, Fernando. Ich will ihren Aufenthaltsort erfahren. Sie darf nicht bemerken, daß sie beobachtet wird."
    „Verstanden. Ist mir eine Frage gestattet, Don Hermano?"
    „Nein, du wirst alles zum richtigen Zeitpunkt erfahren. Jetzt geh endlich auf die Suche. In zwei Stunden will ich von dir

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